7
Apr
2009

Sprach-Trouvaillen

Aus Friedrichshafen habe ich noch zwei schöne Sprachfundstücke mitgebracht:

Gastlieger

"Gastlieger"... etwas für "Genial daneben"?

Verzehrnachweis

"Verzehrnachweis"????? Ich dachte immer das so was Rechnung heisst. Vielleicht macht zahlen so mehr Spass?!

Impressionen von der Aero 2009 in Friedrichshafen

Nach dem ich mich vom Stress erholt habe, hier ein paar Impressionen von der Aero 2009 in Friedrichshafen. Dieses Jahr zum ersten Mal als Aussteller...
Sinus Pipistrel

Aero Taurus

Friedrichshafen
Die Strandpromenade in Friedrichshafen...

Herz Apfelstrudel
...und kulinarische Ausschweifungen dürfen natürlich nicht fehlen....

3
Apr
2009

Braucht es Schweizer Kinder?

Oder anders gefragt: müssen sich die Schweizer fortpflanzen? Oder noch anders gefragt: ist es erheblich wenn die Schweizer (oder Deutschen, Engländer oder irgendeine andere Nation, die am Ueberaltern ist) aussterben?

Alles klares Nein aus meiner Sicht. Wenn man die weltweite Situation ansieht, mit einem riesigen Geburtenüberschuss und einer immens wachsenden Weltbevölkerung, dann ist es ja eigentlich sogar gut, dass in einigen Regionen dieser Welt dieser Prozess durch aktive Schrumpfung etwas verlangsamt wird.

Wenn die Schweizer aussterben ist die Biodiversität nicht wirklich gefährdet. Es ist eher so, als würde am grossen Stammbaum der Hominiden ein winzges Aestchen abbrechen und nicht mehr existieren. Kein Problem für die Spezies, dumm nur für die potenzielle Frucht, die eines Tages vielleicht genau an diesem Aestchen gewachsen wäre....aber unerheblich.

Dennoch könne es sich Gesellschaften (ob jetzt multikulturelle oder nationale) nicht leisten, nicht an Kindern interessiert zu sein. Ob es jetzt die Kinder mit dem rot-weissen Pass oder zwei Pässen oder einem ganz anderen Pass sind, immer sind es die Jungen die die Arbeitskraft einer Gesellschaft darstellen, die "das Ganze am laufen" halten. Gesellschaften also sollten an Kindern interessiert sein und Familien fördern. Und eigentlich gilt das auch für den Einzelnen, da auch der auf die Arbeitskraft der Jungen angewiesen ist. Auf die der eigenen Kinder oder der von anderen Leuten.

Mögen muss man Kinder (und Mütter) ja nicht, aber Raum sollte man ihnen geben. Das ist in der Schweiz fast nicht der Fall. Die Schweiz ist manchmal kinderfeindlich und oft kinderunfreundlich.

Was hiesse kinderfreundlich?
  • Restaurants, in denen Kinder willkommen sind (selten! echt!)
    Kleinstkinderbetreuung, damit die Mütter arbeiten können und nicht bitterfotzig werden
    viel mehr Teilzeitstellen für Väter, damit die Erziehungsarbeit auch wirklich geteilt werden kann
    Vaterschaftsurlaub als einen Schritt in dir richtige Richtung
    Kinderhorte in allen grösseren Unternehmen
    Kinder- und Stillecken in Kaufhäusern
    Treffpunkte, die immer offen sind für Kinder, Mütter und Familien, damit auch an Regentagen Netzwerke geknüpft werden können.
    ....
Mir fiele noch vieles mehr ein. Die Vorschläge sind nicht das Problem, die Mentaltiät ist die Schwierigkeit und steht einer Veränderung im Weg. Solange wir sagen:"Kinder? Selber Schuld!", solange werden wir auch die Familien immer alleine lassen.
Würden wir sagen:"Arbeitslos? Selber Schuld!" wäre die Entrüstung gross, obwohl ja viel weniger Menschen von Arbeitslosigkeit als von Eltern-sein betroffen sind...

Wie man Mentalitäten ändert? Das frage ich mich auch. Aber wahrscheinlich ist es ein Prozess, der viel Zeit in Anspruch nimmt und über das Oeffentlich-machen der Frustration der Mütter läuft. Und natürlich kann jeder das Mögliche in seinem Umfeld machen. Die Freundin nicht nur theoretisch unterstützen, wenn sie eine Ausbildung machen will, sondern praktisch dabei helfen das Betreuungsnetz zu organisieren. Treffpunkte und Plattformen ermöglichen, wo sich Erziehende treffen können (physisch und virtuell).....

Was noch?

2
Apr
2009

Mandelgipfel-Apfelkuchen

Wer kennt das nicht: man steht in der Bäckerei und die Punschkugel sieht genau so lecker aus wie die Erdbeertorte und der Mandelgipel lockt genau so wie der Apfelkuchen. Die Entscheidung fällt schwer und eigentlich immer falsch aus, da man ja das eine aber nicht das andere hat.
Auf einstimmigen Wunsch (meines Ehemannes) habe ich eine Kreation entworfen, die dieses Dilemma aufheben soll: den Mandelgipfel-Apfelkuchen.
Mandelgipel Apfelkuchen

Und wieder Erwarten - warum eigentlich? - schmeckt der kulinarische Frankenstein sehr gut!

Hier das Rezept:

Mandelmasse zubereiten:
100g Mandeln gemahlen
75g Zucker
4 Tr. Bittermandel Aroma
1 Ei
etwas Wasser, wenn nötig
alles miteinander vermischen, bis eine streichfähige Masse entsteht.

250g Blätterteig in einer Springform auslegen und mit der Gabel einstechen
die Mandelmasse auf dem Boden verteilen
2 süssliche Aepfel (am besten Golden Delicious) schälen und dünn schneiden, den Kuchen damit belegen

Guss zubereiten:
2 Eier
1/4l Rahm
1 Pk. Vanillezucker
alles mischen und über den Kuchen giessen

20-30 Min im auf 220°C vorgeheizten Backofen backen
ca. 5 Min. vor Ende den Kuchen mit Zucker bestreuen.

1
Apr
2009

Erinnerung

Krokusse

Selbstbemalte Vorhänge, Puppenkleider und Puppenbetten aus eigener Produktion, Spazieren gehen im Nymphenburger Park und die Krähen krächzen hören, während wir redeten und redeten, Schlittschuh laufen und Piruetten auf verschiedenen zugefrorenen Seen, Baden am Baggersee, Lachanfälle in Jugoslawien, mit Waldboden gewürzte Spaghetti im Urlaub, im Sommer Brotzzeit im Hirschgarten und lange heisse Sonntage an der Isar. Die grossen Kiesel im Rücken und die Füsse im im eiskalten Wasser. Abends beim Gute-Nacht-Kuss der Geruch nach ihrem Gesichtspuder.
Das und noch vieles mehr sind Erinnerungen an meine Mutter, die leider viel zu früh gestorben ist. Heute sind es genau 18 Jahre.
Würde ich nur genau so alt wie sie, blieben mir von heute an nur noch knappe 8 Jahre. Das ist nicht wirklich viel. Jetzt erst kann ich ermessen wie jung sie gewesen ist und wie schwer es gewesen sein muss, diesen herannahenden Tod zu akzeptieren. Ich glaube, dass sie ihn auch nie wirklich akzeptiert hat, sondern sich erst ganz am Schluss, als sie von Schmerzen und Therapie ganz erledigt war, ihm ergeben hat, weil sie einfach nicht mehr konnte.
Ihr Sterben zog sich über viele Monate hin und meine Schwester (noch nicht mal 20) pflegte sie die ganze Zeit über, da ich damals schon in der Schweiz war. Das muss für beide Seiten schwer gewesen sein, da die Rollen vertauscht waren und meine Schwester schon sehr früh enorme Verantwortung übernommen hat. Aber ich bin sicher, dass das Sterben zu hause für meine Mutter erträglicher war und sie in einem Krankenhaus sehr unglücklich gewesen wäre. Ich bin stolz auf meinen Vater und meine Schwester, dass sie sich dem Tod so mutig gestellt haben und ihn nicht in eine "Institution" delegiert haben!
Für mich war der Prozess des Sterbens ein Moment grosser Trauer, der Tod aber eine Erleichterung, da das Nicht-leben-können und das noch-nicht-sterben-können am Ende für alle sehr belastend war. Da ich damals ein Umfeld hatte, dass eine sehr offene Beschäftigung mit dem Thema Tod zuliess, habe ich das Gefühl sehr viel über das Sterben gelernt zu haben und auch meinem eigenen Tod in die Augen schauen zu können. Aber ob das tatsächlich so ist, wird sich dereinst zeigen. Bisher ist es nur eine Theorie und ein wenig Erfahrung "von aussen".

31
Mrz
2009

Ueber den Wolken

... kann die Freiheit nur grenzenlos sein.
Im Mittelland war der Himmel hinter einer Schicht Wolken verborgen, in den Bergen hingegen strahlte die Sonne. Und ich hatte mal wieder die Gelegenheit dies in fast 4000m Höhe zu geniessen. Ein Flug mit dem Motorsegler von Reichenbach über den Thunersee, über Interlaken, vorbei an Eiger, Mönch und Jungfrau. Dann eine Runde ums Schilthorn, einen Blick auf den Gemmipass und über Adelboden zurück ins Frutigtal...!
Flug mit Sinus
Endlich mal wieder eine Stunde mit meinem Lieblingspiloten allein! Da der kleine Terrorist heute morgen seinem Name alle Ehre gemacht hat und ein Freund im freundlicherweise Asyl bot, konnte ich ohne schlechtes Gewissen das Pilotenstündchen geniessen.

30
Mrz
2009

Internationales Interlaken

Bei Gelegenheit und Flugwetter fahre ich manchmal den Bus für die Gleitschirm-Tandempiloten und ihre Gäste vom Startplatz in Beatenberg wieder zurück nach Interlaken.
Heute war so ein Tag und wieder einmal zeigte sich Interlaken von seiner internationalen Seite. Die ersten Gäste, die wir geflogen sind, waren zwei koreanische Frauen. Häufig fliegen unsere Piloten koreanische Honeymoon-Paare, die für die Flitterwochen in die Schweiz kommen. Da sie oft nur sehr wenig bis gar kein Englisch sprechen, haben die meisten der Tandempiloten sich ein paar koreanisch Brocken beibringen lassen. Sie können "Hallo", "Rennen, rennen", "keine Angst" und "nicht abhocken" auf Koreanisch sagen, was meistens für grosse Heiterkeit sorgt.
Während ich am Landeplatz auf die Piloten wartete, die ihre Schirme wieder zusammenpackten, sprachen mich zwei Chinesinnen an. Die eine arbeitet hier in Interlaken (das einen rechten Bedarf an Asiatinnen hat, da ein Grossteil der Sommergäste Koreaner oder Chinesen sind, die in ihrer Muttersprache beim Souvenirkauf beraten werden wollen), die andere war auf Besuche...und die Ex-Freundin eines bekannten Schweizer Gleitschirmpiloten...
Dann kamen drei junge Iraker. Zwei auf Besuch beim Dritten, der schon seit ein paar Jahren in der Schweiz lebt und davor in Dänemark gelebt hatte. Eine lustige und offene Truppe, die viel zu erzählen und einen Haufen zu lachen hatte.
Ja, und zu guter letzt wurden wir am Landeplatz noch von vier griechischen Piloten angesprochen, die einen Wegbeschrieb zum Startplatz am Amisbühl brauchten.
So viele verschiedene Nationen kann man tatsächlich nur in der Tourismusbranche kennenlernen. Ich freue mich schon auf den Sommer, wenn das Geschäft richtig läuft!

29
Mrz
2009

Abnehmen: die letzte Klappe

Früher als geplant endet die Abnehm-Wette von Wüstenfuchs-Mann. Er erreichte heute sein anvisiertes Gewicht von 84 kg. In der Vorfreude auf das dienstägliche Abschlusswiegen, rief er seine Wettgegnerin an, um mit ihr einen Termin zu vereinbaren. Wie Wasser aus einem Rohr schiesst, bei dem man den Stöpsel entfernt hat, so entlud sich ihre Geschichte warum und wieso er sie aus dieser Wette straflos entlassen müsse in sein Ohr. Just im Moment des Wettendes hatte der Arzt bei ihr ein Magengeschwür festgestellt, sie nehme Medikamente, Untersuchungen seien schon gemacht, aber niemand wisse davon ausser die beste Freundin (die zufälligerweise gegenüber von uns wohnt) kurz: es sei unmöglich unter diesen Umständen an Abnehmen zu denken.
Ja, meinte mein Fuchs, alles klar. Und natürlich wünsche er ihr gute Besserung und klar sei die Wette hinfällig....
Wer's glaubt, wird selig!
Aber da sieht man mal, wie schwer das Abnehmen ist. Denn dies ist nicht das erste Mal, dass jemand einen unrühmlichen Abgang macht. Das erste Mal, vor ungefähr 1,5 Jahren, verschwand der Wettgegener auf unerklärliche Weise von der Bildfläche, obwohl er am Telefon versicherte das Ziel erreicht und es bei seinem Hausarzt gewogen und bestätigt zu haben. Diesen Zettel und den dazugehörigen Mann sahen wir nie wieder. Die zweite Gegnerin, der Anlass zu dieser zweiten Wette, verabschiedete sich nach zwei Monaten mit dem Argument zu viel Stress in der Arbeit zu haben. Als Ersatz tauchte die dritte Mitstreiterin auf, die heute mit der tollsten Geschichte nicht aber mit dem tollsten Gewicht von sich reden machte.
In einer Welt, in der Kalorien im Uebermass vorhanden sind und mit einem Körper ausgestattet, der immer noch aufs Ueberleben programmiert ist, ist Gewichtsreduktion oder -erhaltung keine einfache Sache.
Meiner Meinung nach gibt es keine einzige Diät, die auf lange Sicht fähig ist das Gewicht zu reduzieren und dann zu halten. Ein einziger Eingriff hilft dauerhaft: der Magen-Bypass. Aber das ist natürlich nur eine Notbremse, die aber dafür wirkt und Leben rettet.
Dauerhafte Selbstdisziplin scheint der einzig mögliche andere Weg, aber er klingt nicht nur steinig, sondern er widerspricht auch unserem steinzeitlichem Geist und Körper.

28
Mrz
2009

Die Abnehm-Wette in den letzten Zügen

Kuchen mit Smarties

Juhu! Nur noch ein paar Tage und diese unselige Wette endet. Von 95 auf 84 kg in (ursprünglich) 6 Monaten (und nach dreimaligem Verschieben des Endes in 8 Monaten) oder 3000,- Franken lautete die Wette, die mein Herzallerliebster eingehen zu müssen glaubte.
Mittwoch diese Woche: 84,4 Kg so gut wie geschafft. Noch dazu da die Waage, auf der am Ende gewogen wird 1 Kg weniger anzeigt als unsere. Dann Donnerstag: 86 Kg plötzlich. Klar im Bewusstsein der fast erreichten Wette ein wenig mehr zugelangt, aber soooo viel? Ich drohte mit Fäusten: "....Wenn er die Wette verlieren sollte, dann würde ich ihn eigenhändig verhauen!....."
Freitag also wieder fast fasten und ein Mann, der vor den (Kühl-)Schränken herumtigert.
Heute morgen: fast wieder 84kg. Super! Aaaaber heute hatten wir Gäste.... da ist Mässigung immer noch schwer... wir werdens sehen. Es scheint weiter spannend zu bleiben.
Ja, und wenn man es sich genau überlegt, dann geht es ja auch gar nicht um das Erreichen des Gewichts am 1.April (sehr ernst!), sondern um das Halten desselben...... Aber mittlerweile ist mein Mitbewohner schon so genervt, dass die Umstellung der Essgewohnheiten, trotz all meiner kochkünstlerischen Bemühungen, ein Schlag ins Wasser wird. Ich sehe schon den Jojo-Effekt hinter der nächsten Sahnetorte lauern.... Aber auch das werden wir sehen.
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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diefrogg - 18. Jun, 13:42

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Siri Hustvedt
Der Sommer ohne Männer

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