Frauenverein

19
Mrz
2011

Frauenverein

Das Vereinsleben in der Schweiz ist sehr ausgeprägt. Und das ist gut so, denn die zu 99% freiwillige, sprich unentgeldliche, Arbeit, hält in der heutigen Gesellschaft vieles zusammen, das auseinander zu fallen droht. Gegenüber der zunehmenden Vereinzelung und Vereinsamung, bieten Vereine ein Netzwerk aus Beziehungen, die den Einzelnen stärken und sie können für Anliegen einstehen, die Einzelne nie alleine vertreten könnten.

So ist es auch mit den Frauenvereinen. Ende des 19ten Jahrhunderts fingen Frauen an sich zu organisieren und zu "Landfrauenvereinen", der "Frauenhilfe" oder anderen Verbänden zusammenzuschliessen und für eine Ausbildung der Frauen, der Unterstützung von kinderreichen und/oder armen Familien zusammenzustehen. Daraus entwickelten sich verschiedene Frauenverbände, allen voran der SFG, der "Schweizerische Gemeinnützige Frauenverband" mit heute 68000 organisierten Frauen aus vielen lokalen Vereinen
Einen solchen gibt es auch in unserem Dorf. 150 Frauen organisieren sich darin und sorgen seit Jahren für den "sozialen Klebstoff" in der Dorfgemeinschaft. Es werden Seniorennachmittage und -ausflüge organisiert, Geld für den neuen Spielplatz gesammelt, die Hexenbar auf die Beine gestellt, die Spielgruppe ins Leben gerufen, der "Gäggelimärit (Flohmarkt)" durchgeführt und anders mehr.

Die meisten Mitglieder (in diesem Zusammenhang ist dieser Ausdruck besonders idiotisch..) sind über 50 und helfen, hie und da, wenn ein Kuchen gebacken werden muss oder es sonst eine Handreichung braucht. Eine kleine Gruppe engagierter Frauen, der 7köpfige Vorstand nämlich, hält das Ganze am Leben und fördert mit Elan und Begeisterung das soziale Netzwerk im Dorf. Junge Frauen sind eher in der Minderzahl im Verein, aber seit gestern Abend überproportional im Vorstand vertreten. Und das ist gut so, da wir jüngeren Frauen uns maximal im Sport organisiert bewegen und eher eine Abneigung gegenüber der Vereinsmeierei und Misstrauen gegenüber der organisierten Zusammenrottung empfinden. Leider geht uns damit ein Netzwerk an Beziehungen, das durch keine virtuelle Welt zu ersetzen ist, verloren. Durch den jungen Vorstand haben wir jungen Frauen eine Stimme im Dorf, können aktiv am Austausch teilnehmen und dem altehrwürdigen Verein eine zeitgemässe Richtung geben.

Ach ja: vielleicht muss ich noch dazu sagen, dass ich seit gestern Abend eine der Vorstandsfrauen bin ;-)
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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