das Leben oder so

14
Jun
2010

Flora 2

Hier ist die Geschichte meiner absoluten Lieblingsblume:
Mohnausschnitt-4
Mohnausschnitt-3
Mohnausschnitt-2
Mohnausschnitt-5

Ich bin noch ein kleines Kind, sitze im Kinderwagen und mache einen Spaziergang mit meinem Vater und meiner Mutter. Wir fahren an einer Wiese oder einem Feld vorbei (ganz genau erinnere ich mich nicht mehr an die Ueberlieferung, denn eine eigene Erinnerung an die Begebenheit besitze ich nicht), als ich plötzlich anfange "Kratschbume!" zu sagen. Meine Eltern verstehen nicht was ich meine, aber ich beharre auf "Kratschbume!!". Da mir niemand helfen kann, werde ich immer dringlicher und lauter:"Kratschbume!!!!!" Erst nach einer Weile versteht mein Vater oder meine Mutter, dass ich die Mohnblüten auf der Wiese meine. Meine Mutter nannte sie immer "Klatschmohn".

PS: die Bilder oben stammen aus meinem Garten. Sind die Blüten nicht fantastisch?!

12
Jun
2010

Flora 1

Beim giessen meiner Zimmerpflanzen fiel mir auf, dass hinter jeder von ihnen eine Geschichte steht. Es gibt im ganzen Haus keine Pflanze, zu der ich nur sagen könnte:"die hab ich gekauft, weil sie mir gefallen hat..."

Hier ist Acacia dealbata und ihre Geschichte:
Falschen Mimose

Wir befinden uns in Mauretanien auf dem Weg von den Eisenerzminen im Norden zur Route d'Espoire ganz im Süden des Landes. Hinter uns liegen schon eine Reihe Pannen und Reparaturen und eine wilde Fahrt auf einer Plattform des Eisenerzzuges von der Küste in den Nordosten des Landes. Die Sahara ist in diesem Teil recht karg. Die grossen Sanddünen haben wir am Anfang der Strecke hinter uns gelassen. Hier ist die Landschaft von Oueds zerfurcht. Also von trockenen Wasserläufen, die sich in der Regenzeit füllen. Jetzt in der Trockenzeit aber flimmert über trockenem Boden die Hitze. Wie ständig geht auch jetzt ein leichter Wind, der in Böen über die Landschaft streicht und feinsten Staub mit sich bringt. Hier sind der Boden und die wenigen Dünen von hellem Gelb. Erst später, auf der Route d'Espoire, wandelt sich das Gelb in leuchtendes Rot.
Wir haben angehalten um Mittagessen zu können. Eine Gruppe Acacien bietet uns ein wenig Schutz vor der Sonne und der drückenden Hitze. Die Bäume stehen in voller Blüte, was in dieser kargen Landschaft sowieso schon sonderbar anmutet. Die Zweige sind über und über mit kleinen, gelben flauschigen Bällchen bedeckt. Jede Windböe bringt nicht nur Erfrischung in der Mittagshitze, sondern auch ein unbeschreiblich feinen Duft zu uns. Es ist der Duft der blühenden Acacia dealbata oder auch "falsche Mimose" genannt, da sie zwar zu den Acacien gehört, aber wie die Mimose berührungempfindliche Blättchen hat.
Dieser Duft ist für mich der beste, den ich je gerochen habe. Wenn ich wüsste wie, dann würde ich daraus mein Lieblingparfüm machen.
Jetzt habe ich mich darauf beschränkt mit Füschen zusammen Samen der Acacia dealbata zu säen. Von den etwa 10 Sämlingen hat einer überlebt und den hoffen wir bis zu Baumgrösse hochzuziehen. Vielleicht werde ich eines Tages erleben wie unser Baum blüht.

15
Mai
2010

endlich wieder online

Nach dem ein kleineres Problem mit meinem Blogaccount behoben ist, ist meine Schreibblockade wieder aufgehoben und nichts steht dem Erzählfluss mehr im Wege.

Erinnert ihr euch noch an mein Spielplatz-Projekt? Jetzt ist es so weit: am 29.5.10 eröffnen wir offiziell den neuen Spielplatz mit Fest und Attraktionen wie Kinderschminken. Jeder, der meine Flachlandberichte gelesen hat, weiss dass das Kinderschminken bei uns so zu sagen in der Familie liegt. Darum werde ich diesen Part übernehmen und habe schon mal fleissig auf dem Rücken meines besten aller Ehemänner geübt:
temporary tatoo Temptu

Dass er darüber eingeschlafen ist, nehme ich mal nicht persönlich und hoffe nur, dass die Kinderchen nicht vom Schemel fallen, weil ich zu langsam pinsle....

Ausserdem hat mein Nachbar nationale Gefühlswallungen gehabt und die Nationalflagge auf den Fahnenmast gehisst. An und für sich ist das in der Schweiz nicht so ungewöhnlich. Und wenn man hie und da mal eine Flagge mit dem Schweizerkreuz sieht, dann stört das keinen. Da mein Nachbar aber kein Schweizer ist sondern
Deutsche Fahne in Nachbars Garten
Deutscher irritiert mich das schon etwas. Als Deutsche habe ich, wie die meisten meiner Generation, ein ungutes Gefühl bei zu viel Nationalstolz (der wurde uns gründlich ausgetrieben). Eine gehisste deutsche Fahne in der Schweiz ist schon fast ein bischen provozierend, wenn man bedenkt, dass die Schweizer die Deutschen nicht unbedingt lieben.... Aber nun gut, was mich wirklich interessieren würde, ist die Geschichte die hinter dieser Aktion steht, denn bis vor kurzem war da noch keine Flagge.

Und zu guter Letzt, möchte ich euch ein kleines Filmchen empfehlen, in dem meine Nachbarin für das Format "oisi chuchi" (unsere Küche) kocht. Besser kann man die heutige Schweiz kaum portraitieren. Was man hier zu sehen und zu hören bekommt (auch wenn man es nicht versteht), zeigt zwischen den Zeile genau wie die ländliche Schweiz funktioniert. Wenn man das Filmchen ansieht wie eine Dokumentation über das tiefste Afrika, dann hat sie sogar etwas sehr skurriles. Karin kocht.

16
Apr
2010

Der Vulkan und meine Schwester

Zwischen dem isländischen Vulkan und meiner Schwester gibt es eigentlich keinerlei Verbindung. Sie kennen sich nicht näher und wurden sich bisher auch nicht vorgestellt, so weit ich weiss. Der "missing link" bin ich. Ich möchte nämlich nächste Woche, nach 10 Jahren mal wieder, meine Schwester an ihrem norddeutschen Wohnort besuchen. Und da eine 9stündige Zug-Reise keine echte Option mit einem 5jährigen ist (ausser ich hätte vor die Klapsmühle um die Ecke bei meiner Schwester zu besuchen....), habe ich mich entschlossen von Zürich in den Norden von Deutschland zu fliegen. Aber eben jenes scheint der Vulkan jetzt zu verhindern. Da fliege ich mal nach so vielen Jahren wieder und schon kommt ein Vulkanausbruch um die Ecke!
Aber eigentlich hat das Ganze ja auch seine guten Seiten, wenn ich mal von meinem eigenen Dilemma absehe: gerade habe ich gehört, dass schon 20.000 Flüge nicht durchgeführt werden konnten. Stellt euch mal die Menge Treibstoff vor, die das gespart hat! Wenn jeder Flug so zwischen 50-100 Tonnen Treibstoff braucht...... das gibt eine beeindruckende Zahl. Allerdings wirds mir bei dem Gedanken, was da so ohne Vulkan jeden Tag verbraucht wird, schwindlig. Unser Raubbau mit den Reserven der Erde ist echt fast nicht zu glauben. Vielleicht bin ich froh, wenn ich gezwungen sein werde am Ende dann doch den Zug zu nehmen. Was meinen "carbon print" betrifft auf jeden Fall!

1
Apr
2010

Wieviel Platz braucht ein Mensch?

Diese Frage stellt sich mir aus ganz praktischen Gründen und so wird das hier kein philosophischer Diskurs darüber, dass hier einzelne Menschen auf Wohnflächen leben, die in Afrika, Indien oder Honolulu zwei Familien zustehen. Oder vielleicht doch?
Jedenfalls entstand die Frage, weil unser Bauland im Dorf nach 5 Jahren Ueberlegen immer noch Bauland ist. Warum das so ist, ist gar nicht so einfach zu erklären. Das Stück Land ist relativ gross für Schweizer Verhältnisse (rund 1400m2). Normalerweise würde man auf solch eine Fläche drei Einfamilienhäuser stellen, aber bei uns steht noch nicht mal eins...
Die Parzelle liegt idyllisch am Dorfrand, hinten dran sind nur noch Aecker, ein Bächchen und Wald. Vorne und links stehen Häuser, über die man schon vom unbebauten Land aus hinwegsehen kann. Von Interlaken bis Thun kann der Blick frei über den See streifen. Spätestens hier schlägt sich einjeder an den Kopf und starrt uns fassungslos an:"Was ist los mit euch? Baut euer Haus, zieht vom Dorfkern an den Rand und geniesst die Idylle!" Ja, klar! Das ist, was wir am liebsten täten, aaaaaber......
Aber um unser Projekt zu verwirklichen (altes Bauernhaus um Neubau, siehe Baublog) müssten wir ein sehr grosses Haus bauen und um das zu finanzieren müssten wir eine zweite Wohnung einbauen und vermieten. Somit wären wir nicht mehr allein in unserem Wald-und-Wiesen-Idyll. Ginge, alleine wäre besser.
Zweites "Aber": wäre es nicht vernünftiger ein Mehrfamilienhaus draufzustellen und damit das Einkommen auf lange Frist zu sichern? Klar wärs das! Und an manchen Tagen finde ich es vollkommen logisch in unserem gemütlichen Häuschen zu bleiben, das zwar aus allen Nähten platzt, dafür aber ein wenig weniger dem Geld nachrennen zu müssen. An solchen Tagen brauche ich nicht sehr viel Platz, obwohl mir natürlich die Idee vom grosszügigen Wohnen immer noch gefällt.
Und so geht es seit Jahr und Tag:
Komm, wir bauen ein klitzekleines Häuschen ohne Keller, nur für uns.
Na, wenn wir schon bauen, dann lieber einen Keller. Später kann man den nicht mehr drunter tun.
Gut, aber wenn wir einen Keller bauen, dann können wir gleich die grosse Version bauen.
Aber wenn wir die bauen, dann müssen wir die zweite Wohnung planen.
Ja, dann können wir ja gleich ein Mehrfamilienhaus draufstellen! Neee, aber lieber würde ich dort selber wohnen...ganz bescheiden....etc.pp.
Und darum frage ich mich mal wieder (wie schon so oft) wieviel Platz ein Mensch denn braucht. Oder besser: wieviel Platz meine Familie braucht.
Im Moment kommen wir mit zwei Zimmern aus, aber in allen Ecken stapeln sich Gleitschirme, Modellflieger, Baumaterial, etc. Also komme ich zu dem Schluss, dass ein Zimmer mehr gut wäre und ein riesiger Lagerplatz, um unser Arbeitsmaterial verstauen zu können.
Und nach 5jährigem Nachdenken sind wir auf eine ganz andere neue Lösung gestossen: das mobile Haus. Aus Kubuselementen wird ein einfaches Haus gebaut. Grösser als das jetztige, aber ohne Keller. Solange Füchschen bei uns wohnt, geniessen wir die Idylle. Wenn er mal auszieht und wir beschliessen weniger gross wohnen zu wollen, wird das Elementhaus wieder in seine Einzelteile zerlegt und wir können in 10 Jahren immer noch ein Mehrfamilienhaus auf das Land stellen. Diese Idee ist immer noch sehr unreif, aber sie scheint zum ersten Mal Licht ins Dunkle unserer Entscheidungsunfähigkeit zu bringen. Ich bin selber gespannt, was wir tun werden....

Und hier noch mein Bild des Tages:
komischer-Pilz
beim Spaziergang durch den Wald, bin ich auf diesen komischen Pilz gestossen, der aussieht als wäre er aus Plastik.

29
Mrz
2010

20 Jahre Schweiz

Im März muss es gewesen sein, als ich vor 20 Jahren meine Koffer packte und nach Bern zog. Viel hatte ich nicht dabei: eine grosse Tasche und eine blaue Truhe. Aber es war offensichtlich genug um den Zöllner, der doch tatsächlich in den Kofferraum geschaut hatte, so misstrauisch zu machen, dass er mir einen Einreisestempel im Pass verpasste. Ueblich war das ja damals auch nicht....trotz noch nicht vorhandenem Schengenraum etc.
Da der Umzug in die Schweiz einerseits ein Auswandern aus Deutschland war und gleichzeitig auch der erste Schritt in ein selbständiges Leben, lassen sich die Erfahrung "Auswandern" und "Erwachsen-werden" bei mir nicht von einander trennen. Wenn ich über meine 20 Jahre Schweiz nachdenke, dann denke ich unvermeidlich auch an all die Wegkreuzungen, an die ich gekommen bin und die Entscheidungen, die ich gefällt habe. Wie jeder, der 40jährig über sein Leben nachdenkt, frage ich mich "Was wäre wenn.....ich damals andere Entscheidungen getroffen hätte an den Wegkreuzungen meines Lebens?" Wäre ich jemand ganz anderer oder wäre ich nur in einer anderen äusseren Situation und innerlich ähnlich, wie ich heute bin? Diese Fragen lassen sich natürlich nicht beantworten, denn die Entscheidungen wurden in vielen Fällen oft nicht im Bewusstsein aller Optionen getroffen, entstanden mehr aus der Situation heraus. Und aus diesem Grund ist ein "was wäre wenn" sinnlos, da alle Wegkreuzungen, alle Entscheidungen und alle Folgen daraus, sich eines aus dem anderen ergab. So bleibt ein Nachsinnen über "was wäre wenn" ergebnislos.
Wenn mich jemand fragt, ob ich mich für eine Deutsche oder eine Schweizerin halte, dann weiss ich oft nicht, was antworten. In meinen beiden Pässen steht beides, von meiner Umgebung werde ich oft als Deutsche definiert, ich selber aber fühle mich in vielen Fällen mehr als Schweizerin, denn als Deutsche, da viele meine erwachsenen Erfahrungen in der Schweiz stattfanden. Hier habe ich mein erstes eigenes Bankkonto eröffnet, hier habe ich meine erste eigene Wohnung gemietet, hier habe ich Auto fahren gelernt, hier habe ich zweimal geheiratet, hier habe ich ein Kind geboren. In all diesen Dingen (ausser beim Kinder kriegen...das sollte ähnlich sein) habe ich keine Ahnung wie das in Deutschland läuft und fühle mich mit den Schweizer Gepflogenheiten vertraut.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte wieder nach Deutschland "zurück" zu gehen. Viele sind erstaunt, wenn ich dann sage:"Nein, auf keinen Fall!" Nicht weil ich Deutschland (bzw. das, was ich davon kenne) nicht mögen würde, sondern weil ich die Vorzüge der Schweiz immer noch sehr schätze. Wenn ich davon lese, dass man in Deuschland mit dem Slogan "Arbeit muss sich wieder lohnen!" um sich wirft oder die Talfahrt des Euro verfolge, dann bin ich mir sicher, dass es die beste Wahl war hier her zu kommen (und ich hoffe natürlich, dass wir hier von der allgemeinen Talfahrt noch länger verschont bleiben).
Auch wenn die Schweizer nicht die offensten und spontansten Bewohner dieses Planeten sind, lebe ich gerne unter ihnen. Wenn man als "Deutsche" (in Anführungszeichen weil ich nicht weiss, was ich genau bin) mal bewiesen hat, dass man weder arrogant noch besserwisserisch ist, dann steht einer herzlichen Begegnung eigentlich nichts mehr im Weg.
In meinen 40 Lebensjahren habe ich meinen Geburtstag immer schön brav an meinem unbequemen Geburtstag gefeiert (Weihnachten ist nicht wirklich günstig für grosse Parties...), aber dieses Jahr habe ich mich entschlossen die Feier zum ersten Mal auf den Sommer zu verlegen und endlich mal eine Gartenparty zu meinem Geburtstag zu geben. Ich bin schon ganz gespannt, wie es sein wird mit kurzer Hose und Grillwurst anzustossen!

4
Mrz
2010

Regen

"Schau ich kann rauchen!", sagt Füchschen und atmet eine weisse Wolke in die winterlich kalte Luft.
"Wenn ich das mache, dann gibts mehr Himmel, nicht wahr?"
"Naja," sage ich "Nicht mehr Himmel, aber wenn du dich ganz doll anstrengst vielleicht mehr Wolken..."
"Ja, und dann regnets!"
Offensichtlich scheinen seine Anstrengungen gefruchtet zu haben, denn heute hats den ganzen Tag in irgendeiner Form Niederschlag gegeben: Regen, Schnee, Schneisel, Schneeregen, etc...bäh! Und ich wollte doch Frühling!

14
Feb
2010

Blog-Warum?

Als sich der Laptop mit einem kleinen Huster vor 10 Tagen verabschiedete, verabschiedete auch ich mich für diese Zeit von meiner virtuellen Welt. Dies und die Beschwerde eines ehemaligen Freundes über meinen Blog-Stil, haben mich dazu gebracht über das Bloggen nachzudenken. Warum blogge ich eigentlich und wozu soll das führen?
Angefangen hat das Ganze damit, dass ich "Nahrung" für meinen Kopf gesucht habe und dabei auf das Blog meiner Cousine gestossen bin. Ausserdem suchte ich einen Ausweg aus, der für mich als geistig beengend empfundenen, Situation, viel Zeit zu hause mit Kind und Hausarbeit verbringen zu müssen. Ein Blog erschien mir als DIE Idee über Dinge nachdenken und sie am Ende in eine schriftliche Form giessen zu können. Warum Blog und nicht Tagebuch? Weil ich in Tagebüchern zum lamentieren neige und ungeniert alles ausschütte, in einem Blog trete ich einen Schritt zurück und versuche etwas "abgeklärter" zu schreiben. Ausserdem bekomme ich hier hin und wieder feedbacks, die das Schreiben nicht zu einer Sache im luftleeren Raum machen. Wenn ich normalerweise nachdenke, drehe ich mich oft um einzelne Elemente des Themas, in der schriftlichen Form fliegen Denkfehler und geistige "Hängenbleiber" viel schneller auf.
Ach ja, als letzter Punkt bleibt zu nennen, dass ich einfach gerne schreibe und im Moment leider zu nicht viel mehr als diesen Schnipseln komme. Aber mit diesen 100-Worten-Einträgen schreibe ich wenigstens....
Was den Stil und den Inhalt betrifft, kann ich nur sagen, dass ein Blog natürlich nicht die Wahrheit ist....aber beinahe. Klar stimmt nicht immer alles mit der Wirklichkeit überein und natürlich erzähle ich hier mal was ironisch, das ich im Gespräch niemals mit so grosser Distanz betrachten würde, aber wer mich kennt, kann die wahren Begebenheiten hinter den vordergründigen Geschichten ahnen.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass meine Lust am Schreiben, mein "politisches" Herz und meine in der realen Welt zeitlich gebundenen Hände der Motor hinter diesem Blog sind.
Ihr anderen Blogger, warum schreibt ihr?

17
Jan
2010

Nachtrag zu "Macht Reichtum glücklich?"

Wann würde mich Reichtum glücklich machen? Wenn genügend Geld mir die Freiheit verschafft auszuprobieren, was ich schon lange wollte. Damit meine ich in erster Linie keinen Luxus, sondern Projekte, die mir schon lange im Kopf rumspuken, verwirklichen können. Da mein Leben schon längere Zeit ohne Chefs und feste Arbeitszeiten auskommt, wäre es kaum ein Leben ohne Arbeit. Aber ein Leben ohne die Notwendigkeit, dass alles, was man anpackt auch Geld abwerfen muss. Da ich auch ein Workaholic bin, ähnle ich Claudias Vater mehr als mir vielleicht lieb ist, aber mir bleibt die Hoffnung nicht so verkrüppelte soziale Beziehungen wie er zu pflegen.

15
Jan
2010

Die Krux mit den Kindergeschenken

Kennt ihr das höchst philosophische Problem des Kinder-Beschenkens? Es gibt die verschiedensten Dogmen, nach denen man schenken kann. Als da wären:

Ich schenke etwas, das
- dem Kind gefällt (z.B. ein laut piepsendes, quiekendes Etwas)
- den Eltern gefällt (abhängig von der Orientierung alternativ/konservativ/laisse-faire (aber die gibts ja gar nicht mehr)/experimentel)
- mir gefällt (wenn ich so alt wie das beschenkte Kind wäre)
- pädagogisch wertvoll ist (z.B. Holzspielzeug, ein Atlas oder eine schlaue Lern-CD)
- die Eltern ärgert (z.B. ein laut piependes, quiekendes Etwas)
- in mein (schmales) Budget passt (etwas das recht gross ist, aber fast nix kostet)
- teuer ist, um den Beschenkten meinen Reichtum, Ueberlegenheit, Macht.... zu demonstrieren oder weil er mir etwas teures geschenkt hat und ich nicht knausrig erscheinen will
-.....

Wenn ich zum Beispiel meiner 7jährigen Nichte etwas schenken soll, dann bin ich im Zweifel, ob ich ihr rosa-mädchenmässiges schenken soll oder doch lieber das Piratenschiff von Playmobil. Ein Konstruktionsspiel zu Weihnachten stiess auf nicht so viel Gegenliebe (ich fand das immer cool) und ob jetzt die Barbie zum Geburtstag den Zweck erfüllt wird sich zeigen. Aber da kommen schon wieder die Zweifel: findet meine Schwägerin Barbie doof? Mir jedenfalls hätte es als 7jährige gefallen, aber meine Mutter fand die ganze Barbie-Geschichte bekloppt und so gabs keine für mich und meine Schwester. Pädagogisch wertvoll ist es ganz sicher nicht (dralle Blodinen, die vor allem eins sind: hübsch, entsprechen wohl eher nicht dem heutigen Frauenbild, das man pädagogischerweise vermitteln will).In ein schmales Budget passen sie normalerweise auch nicht, aber dieses Mal waren sie zum halben Preis im Zuge des Weihnachtszeugs-Ausverkaufs zu haben.

Das einzige Kind, bei dem ich mir mein Dogma frei aussuche, ist mein eigenes. Da wähle ich stur nur das, was ihm gefällt, selbst wenn ich es selber doof finde. Ich möchte schliesslich auch nicht nach dem Geschmack eines anderen beschenkt werden.
Aber oft beisst sich die Katze in den Schwanz, wenn zwischen dem Moment, in dem der Kleine behauptet, dass er "das und nur das" zu seinem Geburtstag wolle und dem Moment, in dem er es bekommt, zu viel Zeit vergangen ist und er am Geburtstag "ganz sicher" etwas anderes gewollt hat.
Das ist dann immer der Moment, in dem ich mir schwöre keinem einzigen Balg mehr irgendetwas zu schenken und mir überlege auf das nächste Spielwarengeschäft einen Anschlag auszuüben. Aber das ist ja dann auch nur wieder eine Form eines neuen Dogmas (aus PRINZIP nichts zu schenken).....Gibts darauf eine Antwort?!
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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