20 Jahre Schweiz
Im März muss es gewesen sein, als ich vor 20 Jahren meine Koffer packte und nach Bern zog. Viel hatte ich nicht dabei: eine grosse Tasche und eine blaue Truhe. Aber es war offensichtlich genug um den Zöllner, der doch tatsächlich in den Kofferraum geschaut hatte, so misstrauisch zu machen, dass er mir einen Einreisestempel im Pass verpasste. Ueblich war das ja damals auch nicht....trotz noch nicht vorhandenem Schengenraum etc.
Da der Umzug in die Schweiz einerseits ein Auswandern aus Deutschland war und gleichzeitig auch der erste Schritt in ein selbständiges Leben, lassen sich die Erfahrung "Auswandern" und "Erwachsen-werden" bei mir nicht von einander trennen. Wenn ich über meine 20 Jahre Schweiz nachdenke, dann denke ich unvermeidlich auch an all die Wegkreuzungen, an die ich gekommen bin und die Entscheidungen, die ich gefällt habe. Wie jeder, der 40jährig über sein Leben nachdenkt, frage ich mich "Was wäre wenn.....ich damals andere Entscheidungen getroffen hätte an den Wegkreuzungen meines Lebens?" Wäre ich jemand ganz anderer oder wäre ich nur in einer anderen äusseren Situation und innerlich ähnlich, wie ich heute bin? Diese Fragen lassen sich natürlich nicht beantworten, denn die Entscheidungen wurden in vielen Fällen oft nicht im Bewusstsein aller Optionen getroffen, entstanden mehr aus der Situation heraus. Und aus diesem Grund ist ein "was wäre wenn" sinnlos, da alle Wegkreuzungen, alle Entscheidungen und alle Folgen daraus, sich eines aus dem anderen ergab. So bleibt ein Nachsinnen über "was wäre wenn" ergebnislos.
Wenn mich jemand fragt, ob ich mich für eine Deutsche oder eine Schweizerin halte, dann weiss ich oft nicht, was antworten. In meinen beiden Pässen steht beides, von meiner Umgebung werde ich oft als Deutsche definiert, ich selber aber fühle mich in vielen Fällen mehr als Schweizerin, denn als Deutsche, da viele meine erwachsenen Erfahrungen in der Schweiz stattfanden. Hier habe ich mein erstes eigenes Bankkonto eröffnet, hier habe ich meine erste eigene Wohnung gemietet, hier habe ich Auto fahren gelernt, hier habe ich zweimal geheiratet, hier habe ich ein Kind geboren. In all diesen Dingen (ausser beim Kinder kriegen...das sollte ähnlich sein) habe ich keine Ahnung wie das in Deutschland läuft und fühle mich mit den Schweizer Gepflogenheiten vertraut.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte wieder nach Deutschland "zurück" zu gehen. Viele sind erstaunt, wenn ich dann sage:"Nein, auf keinen Fall!" Nicht weil ich Deutschland (bzw. das, was ich davon kenne) nicht mögen würde, sondern weil ich die Vorzüge der Schweiz immer noch sehr schätze. Wenn ich davon lese, dass man in Deuschland mit dem Slogan "Arbeit muss sich wieder lohnen!" um sich wirft oder die Talfahrt des Euro verfolge, dann bin ich mir sicher, dass es die beste Wahl war hier her zu kommen (und ich hoffe natürlich, dass wir hier von der allgemeinen Talfahrt noch länger verschont bleiben).
Auch wenn die Schweizer nicht die offensten und spontansten Bewohner dieses Planeten sind, lebe ich gerne unter ihnen. Wenn man als "Deutsche" (in Anführungszeichen weil ich nicht weiss, was ich genau bin) mal bewiesen hat, dass man weder arrogant noch besserwisserisch ist, dann steht einer herzlichen Begegnung eigentlich nichts mehr im Weg.
In meinen 40 Lebensjahren habe ich meinen Geburtstag immer schön brav an meinem unbequemen Geburtstag gefeiert (Weihnachten ist nicht wirklich günstig für grosse Parties...), aber dieses Jahr habe ich mich entschlossen die Feier zum ersten Mal auf den Sommer zu verlegen und endlich mal eine Gartenparty zu meinem Geburtstag zu geben. Ich bin schon ganz gespannt, wie es sein wird mit kurzer Hose und Grillwurst anzustossen!
Da der Umzug in die Schweiz einerseits ein Auswandern aus Deutschland war und gleichzeitig auch der erste Schritt in ein selbständiges Leben, lassen sich die Erfahrung "Auswandern" und "Erwachsen-werden" bei mir nicht von einander trennen. Wenn ich über meine 20 Jahre Schweiz nachdenke, dann denke ich unvermeidlich auch an all die Wegkreuzungen, an die ich gekommen bin und die Entscheidungen, die ich gefällt habe. Wie jeder, der 40jährig über sein Leben nachdenkt, frage ich mich "Was wäre wenn.....ich damals andere Entscheidungen getroffen hätte an den Wegkreuzungen meines Lebens?" Wäre ich jemand ganz anderer oder wäre ich nur in einer anderen äusseren Situation und innerlich ähnlich, wie ich heute bin? Diese Fragen lassen sich natürlich nicht beantworten, denn die Entscheidungen wurden in vielen Fällen oft nicht im Bewusstsein aller Optionen getroffen, entstanden mehr aus der Situation heraus. Und aus diesem Grund ist ein "was wäre wenn" sinnlos, da alle Wegkreuzungen, alle Entscheidungen und alle Folgen daraus, sich eines aus dem anderen ergab. So bleibt ein Nachsinnen über "was wäre wenn" ergebnislos.
Wenn mich jemand fragt, ob ich mich für eine Deutsche oder eine Schweizerin halte, dann weiss ich oft nicht, was antworten. In meinen beiden Pässen steht beides, von meiner Umgebung werde ich oft als Deutsche definiert, ich selber aber fühle mich in vielen Fällen mehr als Schweizerin, denn als Deutsche, da viele meine erwachsenen Erfahrungen in der Schweiz stattfanden. Hier habe ich mein erstes eigenes Bankkonto eröffnet, hier habe ich meine erste eigene Wohnung gemietet, hier habe ich Auto fahren gelernt, hier habe ich zweimal geheiratet, hier habe ich ein Kind geboren. In all diesen Dingen (ausser beim Kinder kriegen...das sollte ähnlich sein) habe ich keine Ahnung wie das in Deutschland läuft und fühle mich mit den Schweizer Gepflogenheiten vertraut.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte wieder nach Deutschland "zurück" zu gehen. Viele sind erstaunt, wenn ich dann sage:"Nein, auf keinen Fall!" Nicht weil ich Deutschland (bzw. das, was ich davon kenne) nicht mögen würde, sondern weil ich die Vorzüge der Schweiz immer noch sehr schätze. Wenn ich davon lese, dass man in Deuschland mit dem Slogan "Arbeit muss sich wieder lohnen!" um sich wirft oder die Talfahrt des Euro verfolge, dann bin ich mir sicher, dass es die beste Wahl war hier her zu kommen (und ich hoffe natürlich, dass wir hier von der allgemeinen Talfahrt noch länger verschont bleiben).
Auch wenn die Schweizer nicht die offensten und spontansten Bewohner dieses Planeten sind, lebe ich gerne unter ihnen. Wenn man als "Deutsche" (in Anführungszeichen weil ich nicht weiss, was ich genau bin) mal bewiesen hat, dass man weder arrogant noch besserwisserisch ist, dann steht einer herzlichen Begegnung eigentlich nichts mehr im Weg.
In meinen 40 Lebensjahren habe ich meinen Geburtstag immer schön brav an meinem unbequemen Geburtstag gefeiert (Weihnachten ist nicht wirklich günstig für grosse Parties...), aber dieses Jahr habe ich mich entschlossen die Feier zum ersten Mal auf den Sommer zu verlegen und endlich mal eine Gartenparty zu meinem Geburtstag zu geben. Ich bin schon ganz gespannt, wie es sein wird mit kurzer Hose und Grillwurst anzustossen!
Wüstenfuchs - 29. Mär, 21:05
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