9
Aug
2010

Hundsmässig fit

Der tägliche Hundespaziergang ist immer ein Quell neuer Erfahrungen. Da unser jüngerer Hund Felix sehr viel Border Collie in seinen Genen hat, braucht er demetsprechend viel Bewegung. Am liebsten Spaziergänge von 6 Stunden......! Da das aber nur in Ausnahmefällen möglich ist, habe ich vor ein paar Tagen etwas ausprobiert, dass ich noch nie gemacht habe: ich bin einen Vitaparcours, der in der Nähe des Dorfes durchführt, gerannt. Felix war begeistert und ich ebenfalls. Vitaparcours waren bis anhin immer nur blaue Schilder und vor sich hin modernde Sportgeräte im Wald. Zwar bin ich in meiner Jugend auch gerne gejoggt, aber an Vitaparcours habe ich eigentlich nie versucht. Warum? Weiss selber nicht. Aber ich muss gestehen, dass es für Mütter-Hausfrauen-Hundehalterinnen eine gute Variante darstellt. Leicht zu erreichen, freie Zeiteinteilung, null Kosten und Hunde kompatibel. Also, wenn ihr demnächst in der Nähe meines Dorfes sein solltet und zwei Schatten durchs Gebüsch huschen seht: das sind Felix und ich auf Vita-Pirsch!

Und hier noch zwei Fotos, die ebenfalls von diversen Hundespaziergängen stammen:
Schlange
eine kleine nassglänzende Schlange, die neugierig beschnuppert schnell wieder im Gebüsch verschwand.

und ein Schild der besonderen Art:
Schilder mit Hundeerlaubnis
ein Hundeerlaubnis-ja,aber-schild! (Text: ab hier darf ich mich frei bewegen. Ja, aber ich belästige niemanden und bin jederzeit abrufbar) So was habe ich auch noch nie gesehen!

6
Aug
2010

Geisterfahrer und Gryde

Manchmal passiert auch das Unwahrscheinliche. Endlich ist Freitag und endlich ist unser Tag zu zweit gekommen. Mein allerliebster Ehemann und ich sind auf dem Weg in die Lenk. Beim Wegweiser "Zweisimmen" biegen wir ab und sind mit den Gedanken schon bei unserer Route. Da sehen wir gleichzeitig, dass uns auf dem Zubringer zur Autobahn ein Auto entgegen kommt. Auf UNSERER Seite! Ein Geisterfahrer!!! Mein Allerliebster weicht auf den Pannenstreifen aus, der zum Glück sehr breit ist und hupt anhaltend. Ich als Beifahrer kann natürlich nichts dazu beitragen, dass das Unglück verhindert wird und schreie zum Ausgleich ein bischen rum. Geisterfahrer! Das war für mich immer die Meldung im Radio und etwas, das anderen passiert. Zitternd und mit weichen Knien setzen wir unsere Reise fort.

Der Ausflug in die Lenk dann ist wunderschön und führt uns in eine Mondlandschaft, die mein fliegender Ehemann aus dem Fliegerchen gesichtet hatte und die er unbedingt begehen wollte.
Tiefe Krater säumen den Weg und wir balancieren auf schmalen Weglein zwischen den einzelnen Kesseln. Schliesslich erreichen wir am höhsten Punkt der "Gryde" genannten Formation einen handförmigen Felsen, von dem aus wir die Landschaft um uns herum bewundern.
Gryde Lenk
War keine Riesentour aber sehr sehenswert!

3
Aug
2010

Klebriger Passagier

Ich fahre mit ca. 100 Sachen auf der Schnellstrasse, als ein leises Klappern meinen Blick auf meine Seitenscheibe zieht. Aussen an der Scheibe klebt ein etwa Fingernagel kleines Schnecklein und hält sich mit seinem klebrigen Schneckenfuss an der Scheibe fest. Was klappert ist sein Häuschen, dass ihm der Wind bei Tempo 100 fast vom Rücken reisst. Füchschen folgt meinem Blick, als er meine erschreckten Ausruf:"Oh, nein!" hört. Ich reduziere das Tempo so viel, dass die Autofahrer hinter mir gerade nicht anfangen zu hupen. Aber immer noch zerrt der Wind am Schneckenhaus. Fiebrig überlege ich mir, wie ich das Tierchen retten kann. Scheibe runterkurbeln fällt aus, da die Schnecke so weit unten sitzt, dass sie bei dem Versuch, sie durchs Fenster zu retten, schon vorher abgestreift und auf die Strasse fallen würde. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als bei der nächsten Ausfahrt, die zum Glück gerade kommt, rauszufahren, auszusteigen und den Schneck ins Grass zu setzen. Kaum habe ich angehalten, streckt der Winzschneck auch schon die Fühlerchen aus. Offensichtlich hat er das Kräftemessen mit dem Wind gut überstanden. Aber ich fürchte, dass er morgen Muskelkater in seinem Rückenmuskel haben wird....Füchschen atmet erleichtert aus. Er hätte mir nie verziehen, wenn ich das Schnecklein auf die Strasse hätte fallen lassen oder anderswie seinen Tod verschuldet hätte. Er meint:"Jetzt hätte ich beinahe geweint wegen der Schnecke..."
Bin ich rührselig? Kindisch? Wohlstandsgeschädigt? Egal! Ich kann wirklich keiner Fliege was zu leide tun.

1
Aug
2010

Erster August

Auch in Interlaken begeht man den Nationalfeiertag mit Pomp und Stolz. Dieses Jahr in einer besonderen Variante: 28 Gleitschirme starteten vom Amisbühl-Startplatz bestückt mit Passagier und einer Kantonsfahne. Zwei von den Piloten transportierten als Passagier einen Trompeter der Musikgesellschaft Interlaken, die dem Anlass entsprechend mit viel Gefühl und kräftigen Lungen die Schweizer Hymne bliesen.
Schweizerfahne an Gleitschirm
Gleitschirme am 1 August
Schweizer Nationalfeiertag

30
Jul
2010

Die Dinos kommen!

T-Rex in Aathal
Da das Wetter uns ferientechnisch ja im Stich lässt, überzeugten mit Füchschen und sein Bruder den Weg nach Aathal ins Dinomuseum unter die Räder zu nehmen. Weit wars und eine elende Fahrerei, aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Die Ausstellung ist sehr liebevoll gemacht und hat unglaublich viele Exponate. Darunter ein paar sehr formschöne Teile wie diese beiden hier:
Exponat aus Aathal
eingerollter Trilobit Aathal
Füchschen möchte jetzt natürlich sofort Paläontologe werden. Das Wort kann er immerhin schon fast aussprechen....

26
Jul
2010

Drahtseilakt der ganz anderen art...

Lieber Wüstenfuchs,
Hotlines bei denen man sich erstmal mit einem Tonband abquälen muss bevor man endlich mit einem Mitarbeiter sprechen darf sind nervig. Insbesondere wenn man nur die Hälfte versteht.
Vorgeschichte:
gestern Abend hab ich noch den Kindern nach guter Israelischer art ihr sogenanntes "inseschteckibrot" (also Pita) auf dem Gasherd gewärmt. Später als die Kinder endlich im Bett waren tauchte ein spontaner Besuch auf und ich wollte nochmals Brot auf dem Gasherd aufwärmen. Aber da ging so rein garnichts mehr. Kein gas kam da raus. Erster Gedanke: beim Bezahlen ist was schief gelaufen die haben mir das Gas abgeschaltet.
Des Morgens rufe ich also bei der Gasgsesllschaft "Supergas" an. Der Name lässt hoffen....
Eine unglaublich Schnelle männliche Stimme meldet sich da vom Tonband. Brettert in unglabulichem Tempo 4 Optionen zur Auswahl herunter. Etwa 4 mal musste ich mir das Ganze anhören um einen leisen Hauch einer Ahnung zu haben was ich jetzt auswählen muss. Dann wird vermeldet das ich eine Nummer eintippen soll. Aber was denn für eine Nummer? Noch dreimal diese Nachricht angehört und total ahnungslos geblieben. Irgendwas von sternenzahl oder ähnlichem wird da gefaselt. Überprüfe mehrmals erfolglos die Rechnung nach einer Nummer dieser Art während mich das Tonband kontinuierlich dazu auffordert doch endlich die Nummer einzugeben. Leicht verzweifelt drücke ich auf die 1 und siehe da es geschieht ein Wunder: auf der anderen Seite der Leitung meldet sich ein echter Mensch. Ich frage hoffnungsvoll ob wir auf Englisch sprechen können. "Wenn Du einen Englisch sprechenden Mitarbeiter willst musst Du deine Nummer hinterlassen und nach ner Stunde oder so meldet sich dann jemand bei dir". Hmmm das ist mir dann doch zu riskant und ich brösel auf Hebräisch raus das ich kein Gas mehr habe und keine Ahnung habe warum. Meine Daten werden aufgenommen und alles überprüft und mir wird mitgeteilt: "Tut mir leid Lili ich hab auch gar keine Ahnung warum du kein Gas hast, aber frag doch mal die Nachbarn ob die auch kein Gas haben oder ob jemand zufällig deinen Hauptgashahn zugedreht hat." Also raus ins Treppenhaus und mehrere Nachbarn belästigt. Wie es aussieht bin ich aber die einzgiste ohne Gas im Haus. Und zu meinem grossen Erstaunen scheint niemand zu wissen wo sich die Gashähnen im Haus befinden. Hauswart scheint auch gerade vom Erdboden verschluckt zu sein.
Während ich die Kinder ins Bett bringe hat es anscheinend den Nachbarn keine Ruhe gelassen was da los ist. Kurz darauf klingelt jemand mit einem anderen Nachbarn an der Hand den ich noch nie gesehen habe. Während er munter am Telefon darüber plaudert was er und sein gesprächspartner der Tochter zum geburtstag schenken sollen sagt er in den Gepsrächspausen zu mir: "ich hab grad deinen Gashahn überprüft (ja ich denk schon das sie Grün mag aber wenn du denkst blah blah blah) ist alles ok damit (na gut mach das doch blah blah blah) also ich will mal grad kurz schauen ob denn beim Gasherd alles ok ist? (ja ja gut gut alles bestens super gut ok)ne da tut sich garnix mehr der ist komplett tot ruf die Gasfirma an und mach sie alle (hör mal kauf doch was du willst blah) schönen abend noch" und noch eh ich auch irgendwas vermelden konnte war der Nachbar wieder verschwunden. Die Nachbarin die ihn angschleppt hatte verabschiedet sich auch. Schon leicht entnervt und wirklich sehr Ratlos sinke ich aufs Sofa nur um direkt wieder von der Türklingel aufgeschreckt zu werden. Der Hausmeister wurde jetzt doch noch gefunden und oh Wunder der weiss sogar was los ist:
Gestern Abend hat wohl spät noch der Gärtner im Garten Bäume, Büsche und ähnliches geschnitten. "Die haben ja eine chuzpe von der Gasfirma zu behautpen die wissen nicht was los ist. Die haben doch die Gasleitung dermassen schlecht gelegt das der Gärtner ganz unverschuldet da reingeschnitten hat. Ich konnte halt nicht rausfinden zu welcher Wohnung das gehört aber der Gasfirma hab ich sofort bescheid gegeben...."
Gut jetzt weiss ich also was los ist.
Eine Frage geht mir jetzt allerdings doch im Kopf rum: gibt es hier jetzt eine offene Gasleitung im Garten durch die kontinuierlich Gas rausströmt? Oder wie hab ich mir das Vorzustellen? Am besten wohl garnicht...
nein Langweilig wird es hier NIE.
gruss Lili

Ein neues Schild

Schild Geschlossene Gesellschaft

Dieses neue Schild steht seit kurzem bei der frisch-renovierten "alten Sagi" am See. Die Renovation des alten Gebäudes ist sehr geglückt und mit Liebe durchgeführt. Schade ist nur, dass am See vorne, wo vorher Grass war, gebrochener Kies hingekippt wurde. Mit dem Effekt, dass die Kinder (und auch sonst niemand) dort mehr laufen kann, weil die Steine so spitz sind. Aber damit kann man leben.
Das neue Schild allerdings fand ich des Guten zuviel. Oben steht "alti Sagi". So weit so gut. Ganz unten zeigt ein Pfeil an, dass das Strandbad 300m weiter links sei. Auch gut. Aber das mittlere Schild teilte gestern mit "geschlossene Gesellschaft". weniger gut. Will mir das Schild sagen, ich solle mich, wenn ich baden wolle, doch bitte schön ins Strandbad begeben und nicht hier, beim einen von zwei vernünftigen Zugängen zum See im Dorf. Das nervt mich, da die Badezugänge ganz allgemein zum See recht dünn gesäht sind. Und wenn dann die Sägi an Leute vermietet wird, die dort ein Fest feiern, dann freut mich das zwar für sie, aber ich bin der Meinung, dass sie den See und den Zugang zu ihm mit anderen teilen sollten. Ich jedenfalls werde mich von diesem netten roten Schildchen nicht abhalten lassen.

21
Jul
2010

Drahtseile

Lieber Wüstenfuchs,
Ich wünschte ich hätte nerven wie Drahtseile. Weisst Du wovon ich spreche?

sohnemann morgens um 5:30 als ich krampfhaft versuchte die Augen offen zu halten und aus meinem halblebendigen zustand rauszukommen:
sohn: Duhu? Mami?
ich: hmmmmmmmmmm?
s: darf ich mir die Haare selber schneiden?
i: NEHEIN
s: oh dann werf ich die wohl besser schnell ins Klo.
-
gruss
lili

20
Jul
2010

Scheidungskrieg

Im Dorf lebt ein 11jähriges Mädchen, die ein wenig den Narren an mir gefressen hat. Hin und wieder sehen wir uns in der Badi oder vor der Schule, wenn ich Füchschen zum Kiga bringe. Dann kommt sie immer zu mir und quatscht ein wenig. Sie ist recht selbstbewusst, plappert was das Zeug hält und erinnert mich überhaupt sehr an mich selber als ich in ihrem Alter war. Leider gibt es eine Komponente in ihrem Leben, die ebenfalls gleicht ist: ihre Mutter ist an Krebs erkrankt.
Vor kurzem erzählte sie mir, dass ihr leiblicher Vater, den sie einmal im Monat sieht, ihr Stress mache, so dass sie sich überlege, ob sie ihn überhaupt noch sehen wolle. Was er denn gemacht habe, fragte ich natürlich. Er habe schon ein paar Mal Sachen wie "wenn dann das Muetti unter dem Boden ist, dann kommst du dann zu mir...." oder ähnliches verlauten lassen. Kennt denn der Ex-Eheleute-Kampf mittels der "Waffe Kind" keine Grenzen?
Ich habe nichts dagegen Kinder auf den Tod eines Elternteils vorzubereiten, aber das finde ich absolut jenseits. Gut ist nur, dass meine kleine Freundin gescheit genug ist und dieser Schuss im Scheidungskrieg nach hinten losgehen wird.
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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