19
Nov
2009

Sensorium

Gestern war das "Sensorium" in Rüttihubelbad das Ziel unseres Ausflugs.
Sensorium Ruettihubelbad

Der Name Sensorium bezieht sich auf die 5 Sinne, die man dort schulen, testen und neu erfahren kann. Von optischen Illusionen bis kinästhetischen Wahrnehmungsexperimenten kann man dort vieles ausprobieren. Die Kinder fanden natürlich die Korbschaukel das Beste, da man damit richtig Gas geben konnte:

Sensorium Korbschaukel

Der Dunkel-Raum war eine spezielle Erfahrung: man begibt sich in einen stockdunklen Raum, in dem kein Quentchen Licht zu finden ist, dafür um so mehr Inputs für den Tastsinn. Entlang eines Handlaufs wird man an kleinen Tischen vorbeigeführt, auf die Objekte montiert sind. Einen gläsernern Kopf konnten wir ertasten, Aeste und hölzerne Skulpturen von Tieren, deren Art uns allerdings unertastbar war (vierbeinig in jedem Fall). Meine Angst in absoluter Finsternis ist immer die, mir den Kopf an etwas anzuschlagen.

Das Sensorium ist Teil des Altersheim Ruettihubelbad und damit Teil einer Steinerschen Einrichtung, was sich in den architektonischen Eigenarten dieser Denkart niederschlägt: keine rechten Winkel, Räume mit einer speziellen Atmosphäre. Eine etwas betuliche Atmospäre, aber angenehm.

16
Nov
2009

Verdienstausfall - wieder kein Grund für Kinder

Kinder sind teuer! Eine alte Feststellung, aber oft schwer zu belegen. Wenn man selber Kinder hat, fragt man sich, wo denn das Geld weggeht. Die Kleider, das Essen und der ganze andere alltägliche Kram kann ja nicht den grossen Anteil ausmachen. Heute ist mir klar geworden, wo die Kosten entstehen: nämlich da, wo kein Geld reinkommt, weil man die Kinder betreut.

Hier unser heutiger Tag als Rechenbeispiel:

Wenn wir ohne Kinder wären, dann hätten wir heute beide als Selbständigerwerbende jeder ca. 10 Stunden gearbeitet
(Frau: 7.30-12.00 / 13.00-18.45 // Mann: dito)
Wir wären einmal hin- und hergefahren zwischen Arbeitsplatz und zu hause und wir hätten im Restaurant zu Mittag gegessen.

Aber der Tag sah so aus:
Frau: 9.30-11.40 / 13.45-15.00 (Kind zum Kindergarten bringen und abholen am Nachmittag das gleiche für nicht ganz 2 Stunden)
Mann: 9.30-11.40 / 13.00-18.45 (Er wartete auf mich, da wir ansonsten mit zwei Autos hätten gehen müssen).
Insgesamt sind wir 3 mal hin- und hergefahren.
Nur das Mittagessen ist in dieser Version günstiger, da ich selber gekocht habe.

In Zahlen ausgedrückt hiesse das:
Frau: 6.85 Stunden weniger gearbeitet = -212.35 (bei 31,-/ Std.)
Mann: 2.3 Stunden weniger gearbeitet = -95,- (bei 41,-/Std.)
2 zusätzliche Fahrten: pauschal -20,-
Total: -327.35

und so geht das Tag für Tag. Da kommt schon ein Sümmchen zusammen über die Jahre.

15
Nov
2009

Emanzipation im Jahr 2009

Neulich, im Jahre 2009, stellte ich fest, dass mein Mann von Waschmaschinen keine Ahnung hat und nach eigener Aussage erst einmal in seinem 40jährigen Leben selber Wäsche gewaschen hat!

13
Nov
2009

Unsere kleine Freakshow

Seit ein paar Wochen sind wir dran einen kleinen Laden zu renovieren. Da die Kosten so niedrig wie möglich bleiben sollen, engagieren wir "günstige" Mitarbeiter, sprich Leute, die bei uns noch was offen haben oder Freunde von Freunden, die gerade nicht so viel zu tun haben.
Interessanterweise scheint das ein Filter für diejenigen Mitmenschen zu sein, die zwar handwerklich was drauf haben, aber zwischenmenschliche Katasrophen sind.
Gestern stand ich also mit buntgetupfter Hose, Teppichmesser und der Verantwortung auf unserer kleinen Baustelle und sollte Ordnung ins Chaos bringen.
Hannes ist unserer Elektriker bei fast allen Bauprojekten. Er ist hilfsbereit, packt an, wenns was zum anpacken gibt und macht aus jeder elektrischen Installation eine Doktorarbeit. Leider leidet er an etwas, das man "Worterbrechen" nennen könnte: er labert dass einem die Ohren schlackern. Darum trägt der arme Mensch auch den Spitznamen "Laber-Hannes" mit sich herum.
Seinen Sohn, den 20jährigen Luis, bringt er manchmal mit. Warum ist meistens unklar. Der 20jährige hat klare Prioritäten: Samstagabend ist der wichtigste Tag in der Woche, blöde Sprüche gehören zum Leben wie Zigaretten und Alkohol und Selbstreflexion ist auf jeden Fall mal nichts zum Essen. Luis der Lahme steht auf der Baustelle vor allem im Weg; das allerdings mit einer Perfektion, die einem fast schon Bewunderung abringt. Gestern entschloss ich mich zu einem kleinen Feldversuch und wagte ihn um Hilfe zu bitten.
Ich:"Luis, kannst du bitte mit dem Besenstil die Gipsplatte hochdrücken, damit ich sie auf der anderen Seite anschrauben kann?" und drückte ihm sein "Werkzeug" in die Hand.
Luis:"mhmm, joohh..."
Ich jongliere die Gipsplatte (und wer schon damit gearbeitet hat, weiss dass die Dinger gross, schwer und unhandlich sind) und versuche sie zu kehren, was mir nicht gelingt.
Luis steht mit dem Besenstil in der Hand und beobachtet aufmerksam(?) meine Bemühungen. Als ich eine Ecke der Gipsplatte abschlage kommentiert er:"Uiuiui...!"
Ich denke mir im Stillen:"Komm Luis, jetzt wäre dein Einsatz! Greif zu! Du kannst den männlichen Helden spielen und mir armen schwachen Frau helfen...."
Luis scheint meine Gedanken lesen zu können und hält seinen Besenstil fest und aufrecht.....
Ich lasse die Platte wieder zu Boden und meine:"Ich glaube, wir lassen das...."
Der Dritte im Bunde ist Zacharias. Oder auch Zacharias, der Zerstörer. Denn zu viel mehr kann man ihn nicht einsetzen, aber wenns was abzureissen, kaputt zu machen oder abzuschlagen gibt, dann ist Sebastian unschlagbar. Gestern also hängt er wie ein Eichhörnchen auf Speed im Efeu an der Hausfasade und gibt sein Bestes den Efeu mitsamt dem Putz von der Wand zu rupfen.
Tja, und ich stehe da und möchte eigentlich dringend was arbeiten, da der Laden ab Anfang Dezember vermietet werden soll, bin aber so blockiert durch die diversen Aktivitäten meiner "Mitarbeiter", dass ich mich am Ende aufs Aufräumen der Baustelle beschränke.

PS: erstaunlich ist, dass wir mit dieser und ähnlichen Kombinationen von Mitarbeitern schon eine ganze Reihe von Baustellen bewältigt haben. Wie ist auch mir ein Rätsel!

8
Nov
2009

Ich habe keine Meinung

Ich habe keine Meinung und zwar zur Schweinegrippe, weil es einfach sehr schwierig ist sich eine zu bilden auf Grund der Informationen, an die man rankommt.
Wie bei mittlerweile fast jedem Thema gibt es zu jedem möglichen Standpunkt "Beweise" genug.
Man kann also der Meinung sein, dass die Schweinegrippe gefährlich ist für bestimmte Risikogruppen und das Impfen in diesem Fall das Beste ist.
Man kann der Meinung sein, dass die Grippe gar nicht existiert, sondern erst mit der Impfung unter die Leute gebracht wird (passende Motivationen dazu kann man sich auch massgeschneidert aussuchen: Dezimierung der Weltbevölkerung, Selektion....)
Man kann auch der Meinung sein, dass die Grippe zwar gefährlich ist für Kleinkinder, Schwangere, etc., dass aber der Impfstoff gefährlicher sei und deshalb das Impfen zu unterlassen sei. Schuld daran sind die Hilfstoffe im Medikament oder wahlweise die Antikörper.
Man kann auch der Meinung sein, dass diese Grippe nicht anders sei als die vom letzten Jahr und die davor und das Ganze ignorieren.
Man kann der Meinung sein, dass die H1N1-Impfung schon mit der normalen Impfung abgedeckt ist.
Man kann der Meinung sein, dass man gar keine Aussage über mehr oder weniger Grippetote machen kann, da viele Staaten aufgehört haben die Infizierten zu zählen und die Grippetoten-Berechnung nur eine ungefähre Sache sei. In diesem Fall schliesst man sich denjenigen an, die die ganze Sache ignorieren.
.....
Ja. Und jetzt? Ich habe keine Ahnung wie ich mir da eine Meinung bilden soll, da ich 90% der Aussagen gar nicht überprüfen kann, seis mangels Fachwissen oder Mangels Information.
Kurz und gut: mir kommts so vor, als wären wir nicht viel weiter als im Mittelalter die Pest umging und man noch nichts von den Uebertragungswegen wusste. Trotz der massenhaften "Information" in allen Medien besitzen wir nicht mehr Wahrheit. Damals wie heute ist richtig oder falsch, Quacksalber oder Medicus nur schwer von einander zu unterscheiden. Heute haben wir den Vorteil zu wissen wie die Grippe übertragen wird. Also bleibt vorerst mal nur eins: Hände waschen, Abstand halten.

Und hier noch ein paar Bits In- und Desinformation:

Internationale Pandemieinfoseite: http://www.who.int/csr/don/2009_11_06/en/index.html
Pandemieseite des Bundes:http://www.bag.admin.ch/pandemie/wissen/index.html
Schweizer Schweinegrippe-Seite:www.pandemia.ch


Verschwörungstheoretiker:http://www.youtube.com/watch?v=qo80XKzPmsI

Der unerträgliche Christan Anders:http://www.youtube.com/watch?v=dsYh_2qRD8Q&feature=related


Der noch unerträglichere Hans Tolzin:http://www.impfkritik.de/upload/pdf/schweinegrippe/flugblatt.pdf

Eine Seite zum ein wenig herumblättern "Eso-Blog": http://blog.esowatch.com

ein amüsanter Text aus dem Mamablog zum selbigen Thema:
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/6231/impfen-oder-nicht-showdown-in-sachen-schweinegrippe/

4
Nov
2009

9/11 und 9.11.

Wo bist du dann gewesen?
Sonst ist es ja schwer diese Frage präzise für irgendeinen beliebigen Tag im eignen Leben zu beantworten. Aber für die beiden Daten 9/11/01 und 9.11.89 kann ich das ganz genau sagen.
Am 9.11.89 sass ich hoch über den Wolken irgendwo über dem Atlantik in einem Passagierflugzeug, das auf dem Weg in die USA war. Während in Berlin "Schabowskis Zettel" kursierte, wurde an Bord das Abendessen serviert. Und während mein Tag sich ins Unendliche auszudehnen begann, sank die Sonne über Deutschland und erste Ostberliner Bürger machten sich auf den Weg zu den noch geschlossenen Grenzübergängen. Als der Kinofilm lief und die Storen an den Bordfenstern geschlossen wurden, wanderte ein einsames Päärchen über eine Brück von Ost- nach Westberlin. Als um 04.00 nachts der erste Ostberliner auf der Mauer erschien, sass ich im unbequemen Schlaf der Economie-Class. Bei meiner Landung in den USA war eine neue Aera in Deutschland angebrochen: die Mauer war gefallen!

Am 11.09.01 stand ich seit dem Morgen an den Betten der Bewohner des Altenheims, in dem ich arbeitete. Am frühen Nachmittag endete meine Schicht. Zu hause angekommen schnappte ich mir ein Buch. Erst das Klingeln des Telefons holte mich in die Realität zurück. Am Apparat war eine Freundin meiner damaligen WG-Mitbewohnerin F., die fragte, was mit E., dem Freund von F., sei. Ich merkte, dass man von mir erwartete zu wissen, warum diese Frage gestellt wurde, aber mir war schleierhaft wie ich über E. Bescheid wissen sollte, der doch in N.Y. im WorldTradeCenter arbeitete...? Was es damit auf sich hatte, fand ich heraus, als ich Anraten dieser Freundin den Fernseher einschaltete.

Obwohl ich ein "Zeitzeuge" beider historischen Ereignisse bin, habe ich das Gefühl beide "verpasst" zu haben. Bei Erstem bedauere ich das ein wenig, denn die Festagsstimmung beim Fall der Berliner Mauer hätte ich tatsächlich gerne miterlebt. Beim Zweiten bin ich natürlich froh nicht dabei gewesen zu sein und auch nicht wie F. durch den Tod eines nahen Menschen betroffen gewesen zu sein.

Wo wart ihr an diesen Daten?

1
Nov
2009

Fundstück Nr. 1

Hier ein wunderschöner Wörterlindwurm:

Zementsack

So was gibts wahrscheinlich nur im Deutschen und allenfalls noch im Gälischen.....

31
Okt
2009

Die Butter und Haloween

Heute ist angeblich Haloween. Kaum wars dunkel, stand vor der Tür ein gruselig maskierter Dorfjugendlicher und begehrte Süsses. Da der Hund am durchdrehen war bekam er halt nur Saures... naja, irgenwie war das anders gemeint.... egal. Das importierte Haloween nervt mich sowieso, da es in meinen Augen nur eine "neu"-entdeckte Marktlücke der Discounter ist, die ein gutes Geschäft mit dem Zubehör entdeckt haben.

Aber bleiben wir bei den grossen Lebensmittel-Discountern. Vor kurzem stand ich beim wöchentlichen Einkauf vor dem Butterkühlregal und dachte beim Anblick der neuesten Auswahl:"Jetzt drehn sie durch!"

verschiedene Buttersorten
(für alle, die des Schweizerdeutschen unkundig sind: Guezi-Anke = Plätzchen-Butter)

Das ist nur die Auswahl auf der Billigbutter-Seite (ausser dem obersten Produkt, das "Vorzugsbutter" genannt wird). Auf der Seite des "Edel"-Buttersegments gibts sicher noch mal so viel Auswahl.
Da ich mich ausser Stande sah zu erkennen, was die eine Butter gegenüber der anderen Butter zum Kauf qualifizieren sollte, kaufte ich alle (oder war das die Absicht hinter dem verwirrenden Angebot?!).
Zu hause untersuchte ich die verschiedenen Butterstücke auf ihre Unterschiede. Da ich, ausser dem Preis keine gefunden habe, hier die Liste der Dinge, die sich NICHT unterscheiden:
a) alle bestehen aus pasteurisiertem Rahm (wer hätte das gedacht)
b) alle geben auf 100g 3050 kJ an (auf allen Packungen ergibt das 429 kcal, auf einer 742 Kcal. Wie ist das möglich?)
c) alle werden in der Schweiz produziert aus Schweizer Rahm

Das Einzige, das sie unterscheidet ist der Preis:
a) 100g = 1.425
b) 100g = 1.22
c) 100g = 1.10 (wo bei auf dieser Verpackung der 100g-Preis nicht vermerkt war. Ich dachte das müsste so sein.)
d) 100g = 1.076
e) 100g = 2.84 (auch hier kein 100g-Preis)

Wie werden diese Preise wohl ausgerechnet? Der Verkaufsleiter wirft eine Münze, die Stellvertreterin steuert ihre BH-Grösse bei und das Ganze wird miteinander multipliziert und durch 3 geteilt?! Man weiss es nicht.
Ich bin jedenfalls sicher, dass die Marketingleute für jede Verpackung ein Kundensegment im Auge haben oder haben sie einfach vergessen bei der Lancierung der neuen Verpackung die alte aus dem Regal zu nehmen?
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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