14
Dez
2009

Strassenschilder

Bei einem Besuch in Solothurn ist mir mal wieder eine Schweizerische Eigenheit aufgefallen, die ich erkennen kann trotz meines mittlerweile sehr Schweizerisch gefärbten Blicks, da sie mich immer noch verwirrt.
Sucht man in einer Deutschen Stadt eine Strasse und in dieser Strasse eine Nummer, dann wird einem das wahrscheinlich gelingen. In der Schweiz ist das zweifelhaft. Wenn sich in Deutschland zwei Strassen treffen, dann hängen sie an jede ihrer Ecken ein Schildchen mit ihrem Namen und über jedes Türchen eine Nummer (wie beim Weihnachtskalender) und oft steht sogar unter der Hausnummer noch mal in kleineren Buchstaben der Strassenname. In der Schweiz treffen sich Strassen, grüssen höflich und "strassen" weiter, oder so ähnlich. Jedenfalls sucht der Ortsunkundige oft vergeblich nach Strassenschildern. Seis an Ecken, Graden oder Winkeln. Auch die Hausnummern halten sich schamhaft bedeckt und bleiben anonym, wenn man mal eine findet. Sie offenbaren sich als "6" oder "27", aber welche Strasse?
Jetzt denke ich ernsthaft über die Anschaffung eines Navis nach, da ich zu den wenigen Menschen gehöre, die noch keines besitzen. Da könnte ich mich dann mit dem Navi-Fräulein streiten, ob wir tatsächlich in der richtigen Strasse sind.....

11
Dez
2009

Mediale Sitzung

Weil ich sie kenne, habe ich zugesagt an einer Metamorphose-Sitzung das "Opfer" zu sein. Ueblicherweise werden bei einer Metamorphose-Sitzung die Füsse im Sinne der Reflexzonentherapie behandelt. Man geht davon aus, dass vorgeburtliche Blockaden sich in den Zonen des Fusses wiederspiegeln und durch die Reflexzonenbehandlung gelöst werden, was eine Verbesserung des allgemeinen Zustands bewirken soll.
Meine Meinung bezüglich dieser paramedizinischen Behandlungen habe ich an anderer Stelle schon dargelegt. Da ich selber ausgebildete Heilpraktikerin bin, kann ich wohl mit Fug und Recht behaupten, mich mit diesen Themen auseindergesetzt zu haben. Da ich seit meiner Ausbildung nicht praktiziere oder das Gelernte in irgendeiner Form anwende, kann man grosszügig daraus schliessen, dass mich diese Form der "Medizin" nicht überzeugt hat. Zusätzlich ist mir die Paramedizinische Szene mit ihrem Heilsanspruch und ihrer vorherrschenden Betulichkeit gehörig auf den Geist gegangen.
Dass ich dennoch zu dieser Metamorphose-Sitzung gegangen bin hängt mit meiner Beziehung zur Praktizierenden zusammen und natürlich mit einer gewissen Neugier.
Was meine Bekannte in ihrer Sitzung praktiziert hat rein gar nichts mit Metamorphose zu tun, sondern könnte besser als Besuch bei einem Medium bezeichnet werden. Aber lest selber!
Ich nehme also auf dem Behandlungstisch Platz. Meine Füsse entblösst, gut zugedeckt, von sanfter Musik und Kerzenduft umweht, warte ich der Dinge, die da kommen sollen.
Meine Bekannte berührt meine Füsse, schliesst die Augen und atmet ein paar Mal hörbar ein und aus. Dann erzählt sie mir von meinen Schutzengeln, die hinter mir und in Dreiergruppen rechts und links von mir Aufstellung genommen haben. Sie strahlen sehr hell und ich sei gut beschützt.
Nach einer Weile taucht zu meiner rechten Seite meine verstorbene Mutter, ihr Vater und ihre Mutter auf und teilen mir durch mein Medium mit, dass sie mich wohlwollend beobachten und glücklich sind über meine Entwicklung. Meine Mutter lässt mitteilen, dass sie die Zunehmende Aehnlichkeit zwischen ihr und mir sehr glücklich mache und dass sie mir die Seele meines Kindes geschickt habe.
Mein Medium teilt mir dies in einer sehr entspannten, alltäglichen Sprache mit ohne grosses Brimborium. Manchmal schweigt sie mit geschlossenen Augen, um kurz darauf Szenen, die vor ihrem geistigen Auge erscheinen zu kommentieren, wie man eine Szene auf dem Spielplatz kommentieren würde.
Ich darf Fragen stellen und kann im übrigen wie normal auf Aussagen und Kommentare reagieren. Der einzuge Unterschied zu einem "normalen" Gespräch ist, dass mein Gegenüber manchmal meine Füsse berührt und die Augen geschlossen hält.
Ich frage, ob die Sache mit dem Malen nur ein Hirngespinst meinerseits sei, oder ob sich ein Weiterverfolgen des Weges lohnen könnte. Meine Schutzengel teilen mir durch den Mund meines Medium mit, dass ich "ein Genie in Farben" sei und das die Kurse, die ich im Moment besuchte gar nicht notwendig seien. Meine Bekannte sieht mich grosse, sehr farbige Gemälde malen und sie kommentiert, dass ich einfach zu wenig Platz habe. Das stimmt natürlich und jeder der mich kennt weiss, dass mein Zeichentisch in einem Eckchen steht, das wahrhaftig keine 2mx3m-Bilder zulässt.
Die Sitzung dauert eine gute Stunde und endet als ich keine Fragen mehr (und kalte Füsse) habe.
Was bleibt ist ein gutes Gefühl, weil sich jemand eine Stunde nur um mich gekümmert hat, ein Zweifel, was die Lichterscheinungen und den Kontakt zu meiner Mutter betrifft und die Frage was ich mit dem Ganzen anfangen soll.
Was meine Bekannte betrifft, glaube ich ihr, dass sie das sieht, was sie erzählt, wobei für mich klar ist, dass sie einfach über eine sehr gute intuitive Menschenkenntnis verfügt und deswegen keineswegs übersinnlich veranlagt sein muss, um zu "prophezeien", was auch immer sie prophezeit.
Der Erfolg gibt ihr recht. Sie verdient immerhin ein Teil ihres Lebensunterhalts damit, ohne auch nur einen Pfennig für Werbung auszugeben. All ihre Kunden gewinnt sie über Mund-zu-Mund-Propaganda, was aber vielleicht nichts anderes bedeutet, als dass es viel Einsamkeit und ein grosses Bedürfnis nach Zuwendung gibt.
Vielleicht lässt sich das Ganze ja mit reiner Psychologie erklären, aber auch ich bin nicht ganz frei von der Hoffnung es könne geistige Führung und etwas Mystik auf dieser Welt geben.

6
Dez
2009

Da wiehert der Amtsschimmel

Habt ihr mal ein Auto in einem anderen Land gekauft und in der Schweiz wiederverkauft? Nicht? Dann erspart euch diese Erfahrung, es sei denn ihr tierfreundlich und wollt dem Amtsschimmel begegnen.
Kaufst du ein Auto - sagen wir mal in Deutschland- und bringst es in die Schweiz, dann musst du als "Importeur" das Teil einlösen. Sprich: einen Schweizer Fahrzeugausweis machen lassen mit Versicherungsnachweis und allem drum und dran, selbst wenn du das Auto keinen Meter mehr in der Schweiz bewegst. Du löst es also auf deinen Namen ein und keine 2 Sekunden später annuliert die Dame vom Amt den Ausweis wieder, damit dein Käufer seinerseits den Karren auf seinem Strassenverkehrsamt einlösen kann. Absurd genug! Aber natürlich zieht diese Amtshandlung Kosten nach sich: Erstellen eines Fahrzeugausweises, Herausgabe der Schilder, Annulation des Ausweises. Für was genau?
Da wiehert der Amtsschimmel!
Da wir Wechselnummern haben (für alle Nicht-Schweizer: in der CH kann man auf ein Schild zwei Autos einlösen, die abwechselnd die Nummern tragen. Ganz legal!) überliessen wir dem Käufer die Schilder für die Heimfahrt, baten ihn aber die Nummern mit Express zurückzuschicken. Das tat er auch, aber am nächsten Tag um 09.00 sassen wir da und warteten vergebens auf die Post. Auf Nachfrage fanden wir heraus, dass die Ware "fehlgeleitet" worden sei. Der Postbeamte meinte lakonisch, dass sie entweder am Nachmittag oder halt am nächsten Morgen kämen. Oder anders gesagt:"kommen sie heute nicht, kommen sie morgen.".....So ist das auf dem Konkurenzfreien Markt.

3
Dez
2009

Plagiat?

In einemTraum sass ich neben einer Künstlerin und sah ihr beim Fertigstellen eines Bildes über die Schulter. So ein Bild hatte ich noch nie gesehen. Weder der die Perspektive, aus der die Szene dargestellt war, noch die Technik, in der es gemalt war. Ich möchte dieses Bild malen, aber wäre es nicht ein Plagiat?

2
Dez
2009

Erinnerung (2)

Unser Auto taucht aus dem schummrigen Licht des Tunnels in das gleissende Licht des Südens. Lichtstrahlen bohren sich wie kleine, spitze Nadeln in die Pupillen. Als wir uns an die Helligkeit gewöhnt haben, sehen wir weiter hinten in einer Kurve Rauch aufsteigen. Im Näherkommen erkenne ich, dass etwas in Flammen steht. Es ist ein Fiat Panda, aus dem der Rauch und die Flammen schlagen. Neben dran stehen fassungslos die Insassen: ein Mönchlein und zwei Nonnen.
Was anderes als der Zorn Gottes konnte dieses Unglück verursacht haben? Wenn dieses Höllenfeuer die Strafe war, was war dann wohl die Sünde?!

30
Nov
2009

Fuchs du hast den Schuh gestohlen....

....gib ihn wieder her!....
Fuchs du hast den Schuh gestohlen
Mit dem ersten Schnee heute Nacht kommen auch wieder die Füchse ins Dorf und holen sich ihren Anteil. Normalerweise erwischen sie alle paar Wochen den Müllsack vor meiner Türe, wenn ich vergesse ihn vor dem Eindunkeln zum "Ghüdderhüsi" zu bringen, aber gestern Abend habe ich meine dreckigen Schuhe vor der Türe gelassen....tja, und jetzt ist es halt nur noch einer. Blödes Vieh!

erster Schnee im Dorf
Der erste Schnee hat im Dorf Einzug gehalten.

29
Nov
2009

Erinnerung (1)

In der Hektik der letzten Woche habe ich nur off-line bloggen können. Oder anders gesagt: nur in meinem Kopf, bis auf den Bildschirm haben es die Beiträge nicht geschafft.

In der Dampfsauna erinnerte ich mich an diese Szene:
Ich stehe mit meinem Begleiter auf einem Anlegesteg an einem See. Es ist noch nicht spät, aber schon dunkel. Nebel umhüllt uns und das Licht der einzige Laterne am Steg durchdringt das Weiss nur mühsam. Sogar die Stille scheint gedämpft zu sein und wenn wir reden dann flüstern wir beinahe, so als ob unsere Stimmen Wesen aus den weissen Schleiern anlocken könnten.
In 20 Minuten soll, laut Fahrplan, der unter der Laterne hängt, ein Schiff an diesem Steg anlegen. Also stehen wir und warten. Es scheint in dieser wattigen Stille fast undenkbar, dass in der Nähe ein Städtchen liegen soll oder gar dass andere Menschen in Häusern unmittelbar hinter dem Steg leben sollen. Wir können ungefähr drei Meter weit sehen und stehen auf einer Insel aus Stein. Denkbar wäre auch, dass rings um diese Insel nichts als Wasser wäre.
Eine Minute vor der auf dem Plan verzeichneten Ankunft des Schiffes, hören und sehen wir keine Veränderung im Nebel um uns.
Eine Minute später schält sich das Schiff unmittelbar vor uns aus dem Nebel. Der Laufsteg wir herausgeschoben und man bittet uns an Bord. Wir erwarten aus der Stille in geschäftige Räume voller Leute und Geräusche zu treten, aber die Stille hebt an. Auf dem Boot befindet sich, ausser dem Steward und dem Kapitän, niemand an Bord.
Das Boot löst sich vom Steg und gleitet in den Nebel hinaus. Wir hören den Motor tief unten im Schiff arbeiten, aber die Vorwärtsbewegung spüren wir nicht. Ist der Motorenlärm nur ein Tonband, das man uns abspielt. Werden wir ewig hier im Nebel auf dem See bleiben?
Nach einer halben Ewigkeit beginnt der Nebel dünner zu werden und Lichter werden am nahen Seeufer erkennbar. Wir kommen tatsächlich vorwärts und ich fühle mich wie nach dem Erwachen aus einem seltsamen Traum.
Dann gleitet das Boot gemächlich an den Anlegesteg von Neuchatel.

22
Nov
2009

Von optimistischen Spaziergängern und nachwachsenden Gliedmassen

Mit einem dreibeinigen Hund spazieren gehen...humpeln...erzeugt Kommentare. Daran habe ich mich nach bald drei Jahren gewöhnt. Den interessantesten Kommentar aber habe ich heute gehört.
Ein älterer Herr, der uns begegnete meinte:"Och, du bist aber ein ganz armer Hund! Na, das wird sicher wieder besser!"
Optimismus?
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Oh, die sind aber schön!
Sehr plastisch!
diefrogg - 6. Apr, 13:09
Rückkehr nach langer...
Hallo, meine treuen Leser! Da bin ich wieder nach langer...
Wüstenfuchs - 10. Mär, 17:24
Was heisst Alphorn auf...
...diese Frage habe ich mir anlässlich des Jodlerfests...
Wüstenfuchs - 19. Jun, 20:01
Das wird schon! Toi,...
Das wird schon! Toi, toi, toi!
Larne - 18. Jun, 18:05
Wahnsinn!
Ihr habt bekommt also auch ein neues solches Teil!...
diefrogg - 18. Jun, 13:42

Mein Lesestoff


Siri Hustvedt
Der Sommer ohne Männer

RSS Box

Verzeichnisse

Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blogs Technorati Profile Add to Technorati Favorites

kostenloser Counter

Web Counter-Modul

Free Text (4)

Gesehene Filme

Suche

 

Status

Online seit 6146 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Apr, 13:09

Credits