8
Mai
2009

Matterhorn-Flug

Heute möchte ich gar nicht viel erzählen, sondern euch nur mit zwei Bildern einen kleinen Eindruck vermitteln von dem fantastischen Flug mit dem Motorsegler, den wir gestern unternommen haben. Vom Berner Oberland haben wir die Alpenkette, die die Walliser von den Bernern trennt, überquert. Immer das Matterhorn im Blick, das man sieht sobald man über Kandersteg 3000m erreicht hat. Dann eine Runde ums "Horu", wie die Walliser sagen und anschliessend über die Skigebiete von Zermatt. Ueber Zermatt, Raron und den Gemmipass wieder zurück ins Berner Oberland. Auf Walliserseite hatte es enorme Thermikschläuche, die Marc mit Elan "ausdrehte" (Fliegerlatein dafür, dass es an bestimmten Orten warme, aufsteigende Luft hat, deren Aufwärtsbewegung man nutzten kann, indem man genau über der aufsteigend Luft im Kreis fliegt und so nach oben getragen wird) und uns so viel Motorleistung und Benzin ersparte. Aber hier die Bilder:

Matterhorn im Doppelpack

Das Matterhorn von ferne und im Flügel im oberen Bildrand gespiegelt.

Matterhornflug

keine Ahnung welchen Namen dieser Berg trägt....

Leute, es war einfach wunderschön!!!!

6
Mai
2009

Kerzen-Grippe

Gestern hätte mich der Virus beinahe erwischt! Nein, nicht die Schweine-Grippe, sondern eine Variante des MLM-Stammes, dessen Infektionen nicht tödlich, sondern nur lästig verlaufen.
Meine Nachbarin hat mich noch nie zu einem Kaffee in ihr Haus eingeladen, aber gestern stand sie mit einer "Einladung" vor der Türe. Wenn ich Lust und Laune hätte, würde sie diesen Freitag eine "Kerzenparty" durchführen. Kerzenparty? fragt sich der geneigte Leser. Ja, eine Kerzenparty oder anders ausgedrückt eine Kerzenverkaufsveranstaltung in einer der vielen Varianten des Multi-Level-Marketing, kurz MLM.
MLM benutzt die persönlichen Beziehungen der jeweiligen "Party-Veranstalterin" und Mund-zu-Mund-Propaganda. Zielpublikum: Frauen aller Altersklassen, die sich einen "Nebenverdienst" schaffen wollen. Also vor allem Mütter und unterbeschäftigte Hausfrauen. Jede kauft von einer ihr übergeordneten Händlerin und verkauft die Ware an ihre Freundinnen und Nachbarinnen weiter, die sie wiederum animiert selber Händlerinnen zu werden. Schneeballsystem, etc pp.
Eigentlich ist es mir ja normalerweise egal, womit jemand sein Geld verdient, aber diese Art nervt mich, da sie Beziehungen vergiftet. Durch den Faktor Geld kommt etwas ins Spiel, das mit Freundschaften nichts zu tun haben sollte und ausserdem kennen mich Leute plötzlich wieder, die sonst nichts von mir wollten. All das hinterlässt so ein ungutes Gefühl. Meine Nachbarin oder Freundin interessiert sich plötzlich dafür, wie sie mir Geld aus der Tasche ziehen könnte, indem sie mir irgendwelchen Schrott verkauft. Kerzen bekomme ich günstiger im schwedischen Discounter oder im "mittelgrossen" Warenhaus. Und das für ein paar Franken (Schweizer würden übrigens niemals "Fränkli" sagen. Viel eher "Stutz") meine Freundschaft oder Bekanntschaft instrumentalisiert wird, will mir nicht so recht schmecken.
Die Einladung meiner Nachbarin ist mittlerweile schon die dritte in den letzten paar Wochen. Ich werde diese, wie die beiden anderen, natürlich höflich ablehen. Soll ich den Frauen sagen, was ich wirklich denke?

Mein Bild des Tages:

Bagger belaed den Anhaenger

Ein Monsterlaster bringt Erde, damit wir unsere Begrünungsarbeit im Hinterhof fortsetzen können. Das "bisschen", das da in der Schaufel liegt, wiegt übrigens gut und gerne eine Tonne.

4
Mai
2009

Berndütsche Lieblingswörter

Vor kurzem bin ich auf ein paar Berndütsche Wörter gestossen, die mit besonders gut gefallen und die ich euch nicht vorenthalten möchte:

umä mefiichen = herum basteln / wursteln

umä sirachne = herum rasen

(kursiv deutet die Betonung an)


Mein heutiges Bild des Tages...

Speedflyer

...bleibt im Thema "Fliegen": Bodenhandling mit dem Speedflyer

2
Mai
2009

Waltraud

Wenn Waltraud auftaucht, dann ist das kein Auftritt mit Glanz und Glamour und Ahs! und Ohs!, sondern dann hat das was von "Antritt auf dem Kasernenhof". Ihr eckiger Schädel, die Kurzhaarfrisur und das zackige Benehmen erinnert mich an einen kleinen Soldaten, der unbedingt das Ansehen seines Vorgesetzten eringen möchte. Auf Waltraud kann man sich verlassen, wenn sie sagt, dass sie um 11.15 da sein wird, dann kannst du deine Uhr danach neu stellen. Und wenn sie sagt, dass sie dir "umgehend das Geld auf dein Konto überweisen" wird, dann ist das für sie keine scherzhafte Floskel, sondern normaler Sprachgebrauch.
Waltraud ist 37, Lastwagenfahrerin und Lageristin und bestünde sie nicht auf "Waltraud", wäre ich sicher sie ginge auch als "Walter" durch.
Jetzt also hat Waltrauds Chef das Hobby Gleitschirm fliegen (oder wie wir in der Schweiz sagen: gleitschirmle). Nach gezielten Fragen (oder wars doch eher eine Befragung?) fand Waltraud heraus, dass sie dieser Sport interessieren würde. Und so landete sie im Lehn und in einer der Flugschulen vor Ort. Es sei ein "besonderes Erlebnis" für sie gewesen, den Schirm an dem Ort auslegen zu dürfen, an dem sie zum ersten Mal mitgeflogen sein. Sie ist sehr begeistert und um sie muss man sich keine Sorgen machen. Selbst wenn es in der Luft ein bischen rüttelt wird Waltraud nicht verängstigt am Boden landen, sondern konzentriert und leistungsbereit mit den Elementen kämpfen. Für einen Fluglehrer, der schon manche Pilotin an die Elemente "verloren" hat, ein Glücksfall.
Mir gefällt Waltraud, weil sie so anders ist, aber sie ist mir fremd wie eine Schildkröte.

Und hier noch mein Bild des Tages:

Lehn Bodenhandling

Gleitschirmschüler beim Bodenhandling am Landeplatz Lehn

1
Mai
2009

Wuchtbrumme

Kennt ihr sie diese seltene Spezies von leicht übergewichtigen Frauen, die ihre ganze Körperlichkeit mit Selbstbewusstsein vor sich her tragen? In meinem Freundeskreis gibt es eine Frau, knapp über 20, die wie ein Meteoreinschlag in einer gemütlichen Runde wirkt. Sie zieht die Blicke auf sich, nicht weil sie eine überragende Schönheit wäre, sondern weil die Tiefe ihres Dekolletees an Fangnetze und die glitzernde Bläue über ihren Augen an Sternschnuppenregen denken lässt. Und ihr Temprament und ihre Offenherzigkeit im doppelten Sinne bleiben nie lange unbemerkt.
Heute kam sie ohne Umschweife auf das, für sie im Moment wichtigste, Thema zu sprechen: S*e*x (ich "sterne" den Begriff und alle nachfolgenden, da ich nicht möchte, dass diese Seite über diese Wörter gegooglet werden kann. Tuts also auch in den Kommentaren, so denn es welche gibt). Und nicht S*e*x in seiner Blümchenvariante, sondern B*on*da*ge (Fesselung), S*M und L*ack und Le*d*er. Das sind ihre Vorlieben. Sie sprach darüber, wie andere über ihre Vorliebe für Lasagne oder Fisch sprechen würden. Gekichert haben nur wir doppelt so Alten und offenbart hat nur sie, was sie mag, wie sie dazu kam und wer ihr zur Erfahrung verhalf. Wir gackerten, staunten und verdrehten die Augen, wie die unerfahrenen Teenager, die wir mal gewesen waren.
Ich bewundere ihre Lässigkeit, mit der sie sich über das Urteil von anderen hinwegsetzt und lebt, was ihr gefällt. Ich glaube kaum, dass sie stellvertretend für die Generation der 20jährigen steht, den die sind, nach meiner Erfahrung, nicht experimentierfreudiger als es die Generation der heute 40jährigen war/ist. Ich glaube sie steht einfach für sich selbst. Sie hat eine körperliche Präsenz, die ihre Pfunde vergessen lässt. Sie kann ein tiefes Dekolletee und Speckröllchen unterm nabelfreien Top gleichzeitig tragen, ohne dass es ihrer fast tierischen Ausstrahlung Abbruch tut.
Sie ist eine Wuchtbrumme, die Leichtigkeit in das allzu verkrampfte Thema S*e*x bringt.

30
Apr
2009

Nach dem Regen

Nach dem unendlich scheinenden Regen, rissen am Abend die Wolken auf und der erste und gleichzeitig letzte Sonnenstrahl des Tages brachte die Farben zum glühen. Die Luft gläsern und rein. Man meinte die frisch verschneiten Tannen auf den umliegenden Bergen mit der Fingerspitze berühren zu können.

nach dem Regen

Der graue, patschnasse Tag endete in einem letzten dramatischen Wolkenfeuerwerk, das kurz drauf verblasste.

Niederhorn in der Abendsonne

28
Apr
2009

Neuer Mitbewohner

Seit ein paar Tagen sind zwei neue Mitbewohner in unsere Wohngemeinschaft eingezogen:

griechische Landschildkroete

zwei griechische Landschildkröten! Natürlich sind die nicht zur Tür reinmaschiert und haben sich hier häuslich niedergelassen....aber fast so wars. Eine Freundin hatte mal die Ausserung unseres Wüstenfüchsen aufgeschnappt, dass er sooooo gerne eine Schildkröte hätte.... (Kinder äussern ca. 1000 solcher Sachen am Tag). Am Samstag dann fragten wir diese Freundin, ob sie ein paar Stunden auf unseren Spross aufpassen könne und sie sah ihre Chance gekommen und meinte:"Kein Problem und bei der Gelegenheit kann ich ja mal zwei von meinen Schildkröten mitbringen, dann kann der Kleine mal ausprobieren, wie es so ist eine Schildkröte zu haben!" Mein "Hmpf?" als Beitrag zur Diskussion konnte nicht mehr viel ausrichten und nach unserer Rückkehr war das halbe Blumenbeet in ein (sehr) grosses Freilaufgehege für die beiden neuen Bewohner umfunktioniert... Ausserdem hiess es jetzt schon: Ja, der Kleine könne die Viecher auch behalten, wenns ihm passt, sie habe ja noch 7 weitere.... Meinen Kommentar könnt ihr euch vorstellen ("Hmpf") und Füchsen brüllte:"Auja! Ich will sie behalten!"
Ja, und jetzt ists auch noch kalt, da haben die beiden Urtiere ihr Quartier im Badezimmer bezogen, inklusive Wärmelampe und Unterkunft.
Fazit: Sei dir niemals zu sicher, dass du kein Haustier mehr haben wirst, manchmal werden sie dir buchstäblich in die Hütte getragen.

23
Apr
2009

Seltsame Assoziationen

Schaut euch mal den an:

Sutter Fritz

Wüsste man anhand des Wahlplakates nicht, dass es um die Statthalter-Wahlen in Interlaken ginge, dann würde ich vermuten es handle sich hier bei um ein Fahndungsplakat.
Ich kenne den Suter Fritz nicht persönlich, einzig seine homepage habe ich gesehen. Wenn ich aber sein Gesicht so sehe, dann habe ich sehr seltsame Assoziationen. Sie reichen von Musketier bis hin zu fieser Edelmann. Also nichts, was mich Mitte Mai dazu bringen wird ihm meine Stimme zu geben. Vielleicht ist er ein ganz Netter, der nur einen dämlichen Berater hatte, der ihm für diesen Tag einen Haarschnitt und einen Anzug verpasst hat. Das er den sonst nie trägt, sieht man auf den ersten Blick.
Warum ich euch das erzähle: weil Politik so stattfindet. Man sieht, man assoziert und man meint ohne eine politische Meinung zu haben.
Nachdem ich auf seiner homepage herumgeschnuppert habe, wird mir klar, dass er einen persönlichen Kampf gegen den jetztigen Amtsinhaber Walter Dietrich führt. Also: Provinzklüngel. Wahrscheinlich ist der seit 21 Jahren im Amt verweilende Dietrich auch keine neutrale Stelle mehr, aber einer der nur "gegen" einen antritt, ist wahrscheinlich auch nicht die interessanteste Wahl. Wahrscheinlich wäre es am besten, leere Wahlzettel einzuwerfen.
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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