Gesundheit!

8
Nov
2009

Ich habe keine Meinung

Ich habe keine Meinung und zwar zur Schweinegrippe, weil es einfach sehr schwierig ist sich eine zu bilden auf Grund der Informationen, an die man rankommt.
Wie bei mittlerweile fast jedem Thema gibt es zu jedem möglichen Standpunkt "Beweise" genug.
Man kann also der Meinung sein, dass die Schweinegrippe gefährlich ist für bestimmte Risikogruppen und das Impfen in diesem Fall das Beste ist.
Man kann der Meinung sein, dass die Grippe gar nicht existiert, sondern erst mit der Impfung unter die Leute gebracht wird (passende Motivationen dazu kann man sich auch massgeschneidert aussuchen: Dezimierung der Weltbevölkerung, Selektion....)
Man kann auch der Meinung sein, dass die Grippe zwar gefährlich ist für Kleinkinder, Schwangere, etc., dass aber der Impfstoff gefährlicher sei und deshalb das Impfen zu unterlassen sei. Schuld daran sind die Hilfstoffe im Medikament oder wahlweise die Antikörper.
Man kann auch der Meinung sein, dass diese Grippe nicht anders sei als die vom letzten Jahr und die davor und das Ganze ignorieren.
Man kann der Meinung sein, dass die H1N1-Impfung schon mit der normalen Impfung abgedeckt ist.
Man kann der Meinung sein, dass man gar keine Aussage über mehr oder weniger Grippetote machen kann, da viele Staaten aufgehört haben die Infizierten zu zählen und die Grippetoten-Berechnung nur eine ungefähre Sache sei. In diesem Fall schliesst man sich denjenigen an, die die ganze Sache ignorieren.
.....
Ja. Und jetzt? Ich habe keine Ahnung wie ich mir da eine Meinung bilden soll, da ich 90% der Aussagen gar nicht überprüfen kann, seis mangels Fachwissen oder Mangels Information.
Kurz und gut: mir kommts so vor, als wären wir nicht viel weiter als im Mittelalter die Pest umging und man noch nichts von den Uebertragungswegen wusste. Trotz der massenhaften "Information" in allen Medien besitzen wir nicht mehr Wahrheit. Damals wie heute ist richtig oder falsch, Quacksalber oder Medicus nur schwer von einander zu unterscheiden. Heute haben wir den Vorteil zu wissen wie die Grippe übertragen wird. Also bleibt vorerst mal nur eins: Hände waschen, Abstand halten.

Und hier noch ein paar Bits In- und Desinformation:

Internationale Pandemieinfoseite: http://www.who.int/csr/don/2009_11_06/en/index.html
Pandemieseite des Bundes:http://www.bag.admin.ch/pandemie/wissen/index.html
Schweizer Schweinegrippe-Seite:www.pandemia.ch


Verschwörungstheoretiker:http://www.youtube.com/watch?v=qo80XKzPmsI

Der unerträgliche Christan Anders:http://www.youtube.com/watch?v=dsYh_2qRD8Q&feature=related


Der noch unerträglichere Hans Tolzin:http://www.impfkritik.de/upload/pdf/schweinegrippe/flugblatt.pdf

Eine Seite zum ein wenig herumblättern "Eso-Blog": http://blog.esowatch.com

ein amüsanter Text aus dem Mamablog zum selbigen Thema:
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/6231/impfen-oder-nicht-showdown-in-sachen-schweinegrippe/

13
Okt
2009

Wertvolle Gesundheit

Am Gesicht konnte man M. (Wüstenfuchs' Mann) ablesen, dass dieses Telefonat keine guten Nachrichten gebracht hatte: eine ehemalige Schülerin war vor zwei Wochen, als wir in den Ferien weilten, abgestürzt. Zwar war ein Pilotenfehler die Ursache und der Absturz wäre vermeidbar gewesen, aber dennoch sind das die Momente, in denen ich felsenfest überzeugt bin, dass ein Pilot in der Familie mehr als genug ist. Wer nicht in die Luft geht, kann auch nicht runterfallen!
Die ehemalige Schülerin hat den Unfall überlebt, aber liegt seit dem schwerstverletzt im Spital und die Folgen des Unfalls sind noch nicht abzusehen. Ehrlich gesagt, hänge ich mehr an meiner Gesundheit und den damit verbundenen Möglichkeiten, als an der Lust des Fliegens. Ich glaube nicht, dass ich erst mein Augenlicht oder die Fähigkeit zu gehen verlieren muss, um herauszufinden wie wertvoll sie sind.

11
Sep
2009

Schulspeisung

Während einer Diskussion darüber was Kinder zum Znüni mitnehmen sollen, erinnerte ich mich daran, wie das damals in meiner Grundschule so lief. 5 Minuten vor der grossen Pause öffnete sich regelmässig die Klassenzimmertüre einen Spalt breit und ein grau-berockter Arm stellte einen ebenfalls grauen Putzeimer innen neben die Türe. Das war der Hausmeister, der die "Schulspeisung" brachte. Im Eimer waren nämlich Brezeln, Semmeln, Kakao- und Milchdrinks. Wenn es dann zur Pause läutete stellte sich die Lehrerin mit ihrer Liste an die Türe und rief die Kinder auf, die die Schulspeisung bekamen. Die Eltern konnten entscheiden, ob sie ihrem Kind ein Znüni mitgeben wollten oder ob es das von der Schule bekam (gegen Entgeld natürlich).
Ich stand auf die Brez'n und hin und wieder durfte auch ich das Schul-Züni haben. Mir lief jedesmal das Wasser im Mund zusammen auf dem Weg von meinem Platz zum "Eimer".
Wenn ich sie nicht bekam und von meiner Mutter was dabei hatte, dann lauerte ich manchmal auf dem Schulhof und beobachtete, ob ein Kind vielleicht ein Stück seiner Brez'n verloren hätten. Und oft hatte ich "Glück" und sah auf dem Schulhof so ein von mir heissbegehrtes Stück liegen. Dann schlich ich mich an und bückte mich in einem - so wie ich glaubte - unbeobachteten Moment und schnappte mir in Sekundenschnelle das Stück Laugenbrot. Klar, war der Schulhof kein supersauberer OP, aber mich störte das nicht. Ich wischte und pustete ein wenig und verspeiste dann mit Hochgenuss den eroberten Leckerbissen.
Heute sieht die Sache mit dem Znüni schon etwas komplizierter aus. 1976 als ich in die Grundschule ging, war man noch sehr am Anfang der Gesundheits-Apostelei, 2009 gibt es mehr Nahrungsmittel, die nicht erlaubt sind im Kindergartentäschchen als solch die es sind.
Tabu sind unter anderem:
Kakaodrinks, Fruchtsäfte (die waren '76 noch gesund...), Milchschnitte, Fruchtzwerge, jegliche Güezi (Kekse).....
Gewünscht werden:
Obst, Früchte, belegte Brote, Trockenfrüchte, Nüsse und als Güezi höchstens Darvidas.
Ein Znüni im heutigen Kindergarten ist ein rechtes Gemümmel. Aber natürlich stimme ich der Idee hinter dieser Nahrungs"verordnung" zu und bin froh, wenn Wüstenfüchschen nicht schon mit 6 Jahren Karies hat, wie es zu meiner Schulzeit durchaus immer wieder vorkam.

PS: fällt mir erst jetzt auf: heute jährt sich der Anschlag auf das New Yorker World Trade Centre zum 8ten Mal.

31
Aug
2009

Der Notfall im Anstands-Notstand

Beabsichtigt ihr jemals als Notfall in einem Spital zu landen, dann empfehle ich euch, nicht in der Nähe des Interlakener Spitals zu einem Notfall-Patienten zu werden.

Die Geschichte fängt lange vor dem heutigen Abend an und zwar mit Wüstenfüchschens Sturz vom Trottinet (Roller). Füchsen stürzt, schlägt mit dem Gesicht auf das Ende des Lenkerrohrs auf und wird mit stark blutender Lippe in meiner Küche abgeliefert. Da die Lippe gespalten aussieht, packe ich das brüllende Kind und fahre damit ins FMI-Spital Interlaken. Ich trete mit dem immer noch schreienden und blutenden Kind an den Tresen des Notfalls und........und was? Im Eingangsbereich, der in verschiedene Behandlungszimmer führt, stehen 3 oder 4 weissberockte Menschen. Zum Teil in Unterhaltungen vertieft, zum Teil mit KGs (Krankengeschichten) beschäftigt. Krankenschwestern laufen hin und her. Ich warte eine halbe Minute. Das Geschrei des Kleinen scheint niemanden zu stören. Keiner dreht sich um oder reagiert in irgendeiner Weise. Nach weiteren 15 Sekunden sehe ich mich gezwungen:"Aehem (räusperräusper!), könnten sie uns eventuell helfen?!" zu sagen. Da wendet sich mir schliesslichund endlich eine Krankenschwester zu, die gerade aus einem Behandlungszimmer den Raum betritt.

Heute Abend: Wüstenfuchs-Mann quält sich seit eineinhalb Tagen mit Bauchschmerzen herum. Konsultierte gestern abend eine Privatärztin mit Notfalldienst und bekam Krampflösende Mittel verabreicht, die ihm halfen. Bis heute Abend die Schmerzen wieder so stark waren, dass ich ihn dazu verdonnerte, sich endlich ins Spital zu begeben. Den sich windenden Mann ins Auto gepackt, zur Notfallpforte gefahren und wir treten wieder an den Tresen des Notfalls. Drei weissberockte Herren stehen im Empfangsbereich. Zwei diskutieren ein Röntgen, einer büschelt KGs. Ein Deja-vue. Wüstenfuchs-Mann steht zusammengekrümmt, mit dem Kopf auf dem Tresen da und kann sich kaum halten vor Schmerzen. Beim Betreten des Raumes habe ich laut und deutlich "Guten Abend!" gesagt, keiner dreht sich um, keiner reagiert. Ich warte eine halbe Minute (eine halbe Minute zwischenmenschliches Vakuum ist sehr lange) und erwäge den Gedanken vielleicht unsichtbar und unhörbar zu sein. Nach weiteren 15 Sekunden frage ich in das leise Gemurmel hinein:"Kann er vielleicht mal einen Stuhl haben?!"
Weissrock 1:"Ich habe keinen Stuhl..."
Weissrock 2 zur Krankenschwester, die gerade aus einem der Behandlungzimmer kommt:"Er braucht anscheinend einen Stuhl!"
Da hat man die Wahl lauthals loszulachen oder zu explodieren. Ich"wähle" zweitere Variante, obwohl genau überlegt die erste wahrscheinlich die angepasstere gewesen wäre.
Die Krankenschwester keift zurück:"Jetzt tüet mal aschtändig! Da, Euer Ma cha sogar abliege!! (Jetzt tun Sie mal anständig! Ihr Mann kann sogar hinliegen!)" Na, was für ne Meisterleistung: im Spital kann man sogar hinliegen!
Ich habe dann nichts mehr gesagt, da mein armer sich windender Mann mich so von unten anschaute, dass mir klar war, dass ein Streit mit dem Personal jetzt das Letzte war, was er brauchen konnte.
Also wurrde er auf die Rollbahre verfrachtet, die automatische Türe öffnete sich und weg war er. Die Krankenschwester hat mich keines Blickes mehr gewürdigt oder mit mir geredet. Nach einer Stunde sinnlosen Wartens, in der natürlich niemand was von mir wollte, bin ich dann gegangen ohne eine Information wie es weitergehen würde. Die Infos habe ich mir dann schon noch über den Hauptempfang beschafft und weiss jetzt auch, dass es ihm wieder besser geht.
Ich finds eine Schande, wenn man seinem so hochqualifizierten Personal ernsthaft eine Schulung in Anstand und zwischenmenschlichem Grundwissen anbieten muss. Würden sich meine Angestellte so gegenüber Kunden verhalten, würden ich ein ernstes Wort mit ihnen reden und beim zweiten Mal würd ich sie rausschmeissen. Echt!


Hier noch meine Bilder des Wochenendes von der Flugshow in Dittingen:
Patrouille-Suisse-1

Patrouille-Suisse-2

Patrouille-Suisse-3

Rocket-Man
Der "Rocket Man" mit seinem Raketen-Gürtel.

5
Aug
2009

Glück ist, wenn sich alles normal anfühlt...

...oder: schön ist's, wenn der Schmerz nachlässt!
Die letzten zwei Tage habe ich meine Aufmerksamkeit einer Tätigkeit gewidtmet, die man sonst im nebenbei "erledigt": schlucken. Mit Scharlach in der Kehle wird Schlucken zum Erlebnis. Es gibt verschiedene Versuche den schier unerträglichen Schmerz beim Schlucken zu überwinden:
a) man zählt auf 3 und tuts einfach
b) man versucht nicht zu schlucken, was sich aber nicht vermeiden lässt
c) man spuckt den "Speufer" aus, aber leider bleibt der Schluckreflex da und man schluckt spätestens drei Sekunden nach dem Ausspucken trotzden
d) man stellt sich tot.

Letzteres habe ich versucht mit mehr oder weniger Erfolg. Aber egal, jetzt bin ich wieder gesund und nicht mehr rauh-kehlig und komme auf das in der Ueberschrift genannte Thema "Glück" zurück.

Glück ist wirklich schwer zu fassen und scheint vor allem im Vergleich spürbar zu werden. Im Normalfall ist Glück nicht spürbar. Ein gutes Beispiel dafür ist die Gesundheit. Gesundsein heisst, dass man nichts im Besonderen fühlt und der Körper einfach zur Verfügung steht. Besonders glücklich darüber fühlt man sich nicht im Speziellen. Wenn aber eine Funktion temporär oder schauderlicherweise dauerhaft verloren geht, erkennt man - im nachhinein - wie glücklich man sich vorher hätte schätzen können. Vielleicht ist es darum so schwer gültige Einschätzungen darüber zu treffen, was einen glücklich machen wird oder nicht.

30
Jul
2009

Schwein bei der Schweinegrippe?

Aha! Also doch: die Impfgeschichte gegen die Schweinegrippe war doch keine Halluzination von mir. Laut dieses Artikels Schweinegrippe-II (doc, 24 KB) bereitet die Schweizer Armee die Durchimpfung der Bevölkerung vor. Die Impfung wird voraussichtlich kostenlos sein.... da fühle ich mich doch gleich sehr umsorgt von Vater Staat.
Wüstenfuchs

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Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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