Zwei Kinder
Manchmal ist es schon nicht einfach die richtigen Entscheidungen zu treffen! Als Mutter ist man immer hin und hergerissen zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Kindes. Heute zum Beispiel hätte ich meinen Malkurs, an den ich natürlich extrem gegangen wäre. Aber, wie man schon an der Verbform ersehen kann, bin ich nicht gegangen, da den beste aller Ehemänner plötzlich eine fliegerischen Heimsuchung ereilte (sprich: die Flugsaison 2010 scheint doch noch anzufangen), hatte ich nur die Wahl Füchschen auf Berg- und Talfahrt zu schicken. Heisst: er fährt mit Papa auf den Berg, der Papa fliegt runter und der Kleine fährt mit dem Fahrer (den er kennt) wieder runter.... und das zwei Mal. Füchschen ist dieses Prozedere gewöhnt, aber heute erschien es mir irgendwie nicht die richtige Abendbeschäftigung für einen 5jährigen, während sich die Frau Mama im Kunstkurs vergnügt. Verdient hätte ich es, das Vergnügen, aber gönnen wollte ich es mir zu diesem Preis nicht.
Es ist verdammt schwer, als Mutter sich die einfachsten Dinge zu gönnen, bei denen ein Kind eben nicht zum Genuss beiträgt. Ich kann es nur, wenn er im Kindergarten oder beim Grossmütterchen ist. Dann bin ich mir sicher, dass er gut versorgt ist und seinen Spass hat.
Das schlechte Gewissen ist das zweite (unsichtbare) Kind, dass man als Mutter neben dem Kind aus Fleisch und Blut auf die Welt stellt. Es läuft hinter einem her und zupft am Rockzipfel, so bald man den eigenen Bedürfnissen ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkt, als denen des Kindes. Und ich nehme mal an, dass dieses Kind später als das andere auszieht.
Es ist verdammt schwer, als Mutter sich die einfachsten Dinge zu gönnen, bei denen ein Kind eben nicht zum Genuss beiträgt. Ich kann es nur, wenn er im Kindergarten oder beim Grossmütterchen ist. Dann bin ich mir sicher, dass er gut versorgt ist und seinen Spass hat.
Das schlechte Gewissen ist das zweite (unsichtbare) Kind, dass man als Mutter neben dem Kind aus Fleisch und Blut auf die Welt stellt. Es läuft hinter einem her und zupft am Rockzipfel, so bald man den eigenen Bedürfnissen ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenkt, als denen des Kindes. Und ich nehme mal an, dass dieses Kind später als das andere auszieht.
Wüstenfuchs - 17. Mai, 18:48
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Liliimgelobtenland - 20. Mai, 21:07
Hallo Wüstenfuchs,
Ja Du hast komplett recht. Aber weisst Du was ich finde? Die Schweizer Kultur oder Erziehung oder was auch immer redet einem auch immer sehr stark ein das man den Kindern automatisch etwas schlechtes tut wenn man sie "fremdbetreuen" lässt. Das niemand so gut auf ein Kind aufpassen kann wie die eigene Mutter. Weisst Du fast kommt es mir so vor als ob die Schweizer Kultur das zweite Kind fast besser in seinem "dasein" unterstützt als das eigentliche Kind. Es wird von einer Mutter (nicht nur in der Schweiz auch in anderen Ländern will jetzt nicht speziell auf der Schweiz rumhacken...) eine aufgabe ihres Lebens geradezu erwartet. In der Schweiz gibt es eine zumglück/pechgehabt Situation. Häh? Ja! Die meisten Frauen sind nicht darauf angewiesen zu Arbeiten. Auf der einen Seite ein Glück aber auf der anderen Seite ein Pech. Wenn grundsätzlich alle Frauen nicht die Wahl hätten einfach nicht zu arbeiten weil es sich niemand leisten könnte zu Hause zu bleiben dann würde doch die ganze Diskussion mit der Fremdbetreuung wieder anders aussehen?
Es wird ja nicht nur erwartet das man sein Leben aufgibt sondern zusätzlich auch noch das man das gefälligst mit freude macht.
Ja Du hast komplett recht. Aber weisst Du was ich finde? Die Schweizer Kultur oder Erziehung oder was auch immer redet einem auch immer sehr stark ein das man den Kindern automatisch etwas schlechtes tut wenn man sie "fremdbetreuen" lässt. Das niemand so gut auf ein Kind aufpassen kann wie die eigene Mutter. Weisst Du fast kommt es mir so vor als ob die Schweizer Kultur das zweite Kind fast besser in seinem "dasein" unterstützt als das eigentliche Kind. Es wird von einer Mutter (nicht nur in der Schweiz auch in anderen Ländern will jetzt nicht speziell auf der Schweiz rumhacken...) eine aufgabe ihres Lebens geradezu erwartet. In der Schweiz gibt es eine zumglück/pechgehabt Situation. Häh? Ja! Die meisten Frauen sind nicht darauf angewiesen zu Arbeiten. Auf der einen Seite ein Glück aber auf der anderen Seite ein Pech. Wenn grundsätzlich alle Frauen nicht die Wahl hätten einfach nicht zu arbeiten weil es sich niemand leisten könnte zu Hause zu bleiben dann würde doch die ganze Diskussion mit der Fremdbetreuung wieder anders aussehen?
Es wird ja nicht nur erwartet das man sein Leben aufgibt sondern zusätzlich auch noch das man das gefälligst mit freude macht.
Wüstenfuchs - 22. Mai, 21:37
Da kann ich dir nur zustimmen! Gut analysiert und auf den Punkt gebracht!
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