Abstimmung vom 17.5.09 Teil I
Wieder mal dürfen wir was zur aktuellen Politik sagen. Die Themen der Abstimmung an diesem Wochenende sind beide sehr interessant:
1. Soll in Zukunft die Komplementär Medizin mehr berücksichtigt werden und ausdrücklich in der Verfassung verankert werden?
2. Biometrische Pässe in der Schweiz: Ja oder Nein?
Meinen Standpunkt zur komplementären Medizin kennt ihr ja. Als gewesene Heilpraktikerin bin ich sowieso mal skeptisch, da ich nicht behaupten kann mit der alternativen Medizin ein "Aha!-Erlebnis" gehabt zu haben. Mit Kopfschmerztabletten hingegen schon....
Die Geschichte: 2005 wurde eine Expertenkommission von Gesundheitsminister Pascal Couchepin beauftragt die Wirksamkeit von 5 Methoden (die anthroposophische Medizin, die traditionelle chinesische Medizin, die klassische Homöopathie, die Neuraltherapie und Pflanzenheilkunde) zu überprüfen. Anscheinend wurden im Schlussbericht 3 der 5 Methoden als nachweisbar wirksam empfohlen. Wundersamerweise gelangte dieses Exemplar des Schlussberichts nicht an die Oeffentlichkeit, sondern eine andere Version, in der alle 5 Methoden abgelehnt wurden. Der Gesundheitsminister und sein Departement bestreiten den Vorgang, andere behaupten anderes.... Folge jedenfalls war, dass Couchepin die 5 Methoden aus der Grundversicherung kippte und damit ziemliche Wellen der Empörung hervorrief. Dann folgte die volksinitiative "Ja zu komplementär Medizin", der Gegenvorschlag des Bundesrates, der Rückzug der Initiative und nun die Abstimmung über den Gegenvorschlag. Konkret soll in der Verfassung der Passus Art. 118a (neu) eingefügt werden. Im Worlaut: "Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin". Was genau das bedeutet, soll im Anschluss an einen positiven Entscheid des Volkes definiert werden.
Würde die Initiative angenommen, dann würden die genannten Methoden wieder in die Grundversicherung aufgenommen werden und die Leistungen in diesem Bereich von den Kassen gezahlt, insofern sie von praktizierenden Medizinern ausgerichtet werden. Von nicht-ärtzliche TherapeutInnen würde man eidg. Diplome fordern (die wären noch zu definieren) und dann würde man auch deren Leistungen bezahlen. Anderen alternativen Methoden sind in den Zusatzversicherungen enthalten (allerdings unterschiedlich nach Kassen).
Die Gegner betonen, dass mehr Methoden in der Grundversicherung auch mehr Kosten bedeuten würde und das der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit bei einigen Methoden noch ausstände. Ausserdem kritisieren sie, dass mit einer Erwähnung der Alternativen Medizin in der Verfassung, diese einen Vorteil gegenüber der Schulmedizin habe, die dort nicht ausdrücklich erwähnt wird.
Die Befürworter führen ins Feld, dass sehr viele Menschen sich in der Schweiz der alternativen Medizin zuwenden und somit ein grosses Interesse bestände dieser Medizin einen verfassungsrechtlichen Rahmen zu geben.
Ich stimme den Befürwortern zu, dass es ein grosses Interesse der Schweizer an der Erfahrungsmedizin gibt und sie deshalb Berücksichtigung finden sollte. Aber dass sie deswegen gerade in der Verfassung verankert werden soll, halte ich für übertrieben. Auch schon weil die Medizin dort nicht erwähnt ist. Den Gegnern stimme ich zu, dass mehr Methoden wahrscheinlich auch mehr Leistungen bedeuten, obwohl die alternativen Leistungen meistens billiger sind. Aber oft werden diese erst in Anspruch genommen, nachdem das ganze Arsenal der Schulmedizin durchprobiert wurde. Und es ist ja auch logisch, wenn es mehr Praktizierende gibt, dann gibts mehr die verdienen wollen und damit mehr Kosten. Ich weiss nicht, ob das eine Milchmädchenrechnung ist, aber meine Erfahrungen in diesem Bereich sagt mir, dass die meisten Leute, die alternative Methoden anwenden, die anderen noch lange nicht sein lassen.
Tja und die Sache mit dem wissenschaftlichen Nachweis.... da könnte man Bücher drüber schreiben (was ja auch schon zur Genüge getan wurde). Ich tendiere dazu zu meinen, dass bei einige der Methoden die Wirksamkeit aus viel gutem Willen, sich Zeit nehmen und zuhören und einer guten Portion Glaube und einem Klecks Mystik besteht. Aber das ist meine Meinung.
Hier noch die Ja- und Nein-Sager bei der Komplementär Medizin:
Ja-Sager: Bundesrat und Parlament,SP, SD, Grüne
Nein-Sager: CVP, SVP / JSVP
1. Soll in Zukunft die Komplementär Medizin mehr berücksichtigt werden und ausdrücklich in der Verfassung verankert werden?
2. Biometrische Pässe in der Schweiz: Ja oder Nein?
Meinen Standpunkt zur komplementären Medizin kennt ihr ja. Als gewesene Heilpraktikerin bin ich sowieso mal skeptisch, da ich nicht behaupten kann mit der alternativen Medizin ein "Aha!-Erlebnis" gehabt zu haben. Mit Kopfschmerztabletten hingegen schon....
Die Geschichte: 2005 wurde eine Expertenkommission von Gesundheitsminister Pascal Couchepin beauftragt die Wirksamkeit von 5 Methoden (die anthroposophische Medizin, die traditionelle chinesische Medizin, die klassische Homöopathie, die Neuraltherapie und Pflanzenheilkunde) zu überprüfen. Anscheinend wurden im Schlussbericht 3 der 5 Methoden als nachweisbar wirksam empfohlen. Wundersamerweise gelangte dieses Exemplar des Schlussberichts nicht an die Oeffentlichkeit, sondern eine andere Version, in der alle 5 Methoden abgelehnt wurden. Der Gesundheitsminister und sein Departement bestreiten den Vorgang, andere behaupten anderes.... Folge jedenfalls war, dass Couchepin die 5 Methoden aus der Grundversicherung kippte und damit ziemliche Wellen der Empörung hervorrief. Dann folgte die volksinitiative "Ja zu komplementär Medizin", der Gegenvorschlag des Bundesrates, der Rückzug der Initiative und nun die Abstimmung über den Gegenvorschlag. Konkret soll in der Verfassung der Passus Art. 118a (neu) eingefügt werden. Im Worlaut: "Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin". Was genau das bedeutet, soll im Anschluss an einen positiven Entscheid des Volkes definiert werden.
Würde die Initiative angenommen, dann würden die genannten Methoden wieder in die Grundversicherung aufgenommen werden und die Leistungen in diesem Bereich von den Kassen gezahlt, insofern sie von praktizierenden Medizinern ausgerichtet werden. Von nicht-ärtzliche TherapeutInnen würde man eidg. Diplome fordern (die wären noch zu definieren) und dann würde man auch deren Leistungen bezahlen. Anderen alternativen Methoden sind in den Zusatzversicherungen enthalten (allerdings unterschiedlich nach Kassen).
Die Gegner betonen, dass mehr Methoden in der Grundversicherung auch mehr Kosten bedeuten würde und das der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit bei einigen Methoden noch ausstände. Ausserdem kritisieren sie, dass mit einer Erwähnung der Alternativen Medizin in der Verfassung, diese einen Vorteil gegenüber der Schulmedizin habe, die dort nicht ausdrücklich erwähnt wird.
Die Befürworter führen ins Feld, dass sehr viele Menschen sich in der Schweiz der alternativen Medizin zuwenden und somit ein grosses Interesse bestände dieser Medizin einen verfassungsrechtlichen Rahmen zu geben.
Ich stimme den Befürwortern zu, dass es ein grosses Interesse der Schweizer an der Erfahrungsmedizin gibt und sie deshalb Berücksichtigung finden sollte. Aber dass sie deswegen gerade in der Verfassung verankert werden soll, halte ich für übertrieben. Auch schon weil die Medizin dort nicht erwähnt ist. Den Gegnern stimme ich zu, dass mehr Methoden wahrscheinlich auch mehr Leistungen bedeuten, obwohl die alternativen Leistungen meistens billiger sind. Aber oft werden diese erst in Anspruch genommen, nachdem das ganze Arsenal der Schulmedizin durchprobiert wurde. Und es ist ja auch logisch, wenn es mehr Praktizierende gibt, dann gibts mehr die verdienen wollen und damit mehr Kosten. Ich weiss nicht, ob das eine Milchmädchenrechnung ist, aber meine Erfahrungen in diesem Bereich sagt mir, dass die meisten Leute, die alternative Methoden anwenden, die anderen noch lange nicht sein lassen.
Tja und die Sache mit dem wissenschaftlichen Nachweis.... da könnte man Bücher drüber schreiben (was ja auch schon zur Genüge getan wurde). Ich tendiere dazu zu meinen, dass bei einige der Methoden die Wirksamkeit aus viel gutem Willen, sich Zeit nehmen und zuhören und einer guten Portion Glaube und einem Klecks Mystik besteht. Aber das ist meine Meinung.
Hier noch die Ja- und Nein-Sager bei der Komplementär Medizin:
Ja-Sager: Bundesrat und Parlament,SP, SD, Grüne
Nein-Sager: CVP, SVP / JSVP
Wüstenfuchs - 11. Mai, 08:55
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://wuestenfuchs.twoday.net/stories/5694293/modTrackback