27
Mai
2010

Zum ersten mal...

Hallo Lieber Wüstenfuchs,
meine heutigen Gedanken sind den ganzen "ersten malen" gewidmet die ich erlebt hab seit ich in Israel bin.

Wie ich mich hier zum ersten mal so richtig stilvoll im Bus verfahren habe weisst Du ja schon ;-)

zum ersten mal komplett ohne Kinder unterwegs.
Wie es sich angefühlt hat? sehr unreal.

zum ersten mal nach 5 Minütigem gespräch mit anderer Mutter auf dem Spielplatz Telefonnummern ausgetauscht.
Was daraus geworden ist? Bis jetzt ein Besuch bei ihr zu Hause. Definitiv mit Option auf viele weitere Besuche.

zum ersten mal bei einer Israelischen Kindergeburstagsparty dabei gewesen.
Wie es war? Ich glaube Welten von einem ch Kindergeburi entfernt.
Es wurden alle (30!!) Kinder aus der Kindergarten Gruppe eingeladen. Man hat sich draussen getroffen. Es wurde ein "Entertainer" eingestellt der auf unterhaltsame weise das Tapfere Schneiderlein erzählt hat. ( Er hat sich mehrmals verkleidet und das ganze mit einer Trommel begleitet) Danach kamen ettliche Schachteln Pizza zum vorschein. Als Nachtisch gabs danach noch Wassermelone und Geburtstagskuchen. Damit der Abschied am Ende nicht so schwer fiel hat jedes Kind noch eine kleine Überraschungstüte gekriegt. Die Eltern waren bei dem ganzen Event mit dabei.

Zum ersten mal feststellen Müssen das ich mit meiner Vorstellung gaaaaaaaaaaaaaanz weit daneben lag.
Ich hab mir vorgestellt das es in meinem Sprachkurs ganz viele Leute geben wird die in einer ähnlichen Situation sind wie ich. Also Jüdische Menschen die erst gerade aus irgend einem anderen Land nach Israel eingewandert sind.
Wie die Realität aussieht? Wir sind in unserer Klasse ca 26 Leute (ändert ständig. ständig kommt/geht jemand) wovon 22 Jerusalemer arabischen Herkunft sind. Wobei sich die Arabischen Schüler in Muslime und Christen unterteilen. Die 4 verbleibenden sind eine Brasilianerin, eine Chilenin, ein junger Amerikaner der hier Urlaub macht und ich.
Wer sich jetzt vorstellt dass das eine schwierige Situation ist der darf sich auch in seiner Vorstellung getäuscht sehen.
Niemand wird in dieser bunt gemischten Truppe als Aussenseiter gesehen. Jeder witzelt mit jedem rum. In den Pausen lästert man gemeinsam über die nervigen verben und die schlechte Laune der Lehrerin. Man teilt sein "znüni" damit auch die Schweizerin mal in den genuss von dem "special arabic cheese" kommt.

zum ersten mal Glas und Büchsen einfach so in den normalen Kehrricht geworfen (schweren herzens) Glas, Büchsen und Aluminium werden hier leider nicht gesammelt. PET Flaschen, Batterien und Papier können abgegeben werden der Rest muss leider in den normalen Kehrricht werfen.
Hier ist man sehr unlogisch Ökologisch. Warmwasserversorgung zum Beispiel erfolgt fast ausschliesslich über Solarzellen die sich hier afu JEDEM Haus befinden. Duschen empfielt sich also vorallem wenn es noch Sonne hat. In der Nacht oder an sehr verregneten Tagen sieht es nicht so gut aus mit heissem Wasser.

Und ich habe zum ersten mal Shakshuka gekocht.
Shakshuka ist ein Gericht was über Jüdische Einwanderer aus Afrika nach Israel gelangt ist und hier sehr gerne gegessen wird.
War sehr lecker und deswegen hier das Rezept für dich:
(den schweizer hausfrauenkochjargon deiner Nachbarin beherrsche ich leider nicht ;-) )
  • eine kleine weisse Zwiebel
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 1grüne Peperoni oder 1 grosse "Jalapeno"
  • 1 Esslöffel Zucker
  • 2 grosse Büchsen ganze Tomaten (denke geht auch mit frischen Tomaten
  • Zum würzen: Salz, Paprika (und was man halt so mag)
  • ca 3 Esslöffel Olivenöl
  • 4 Eier
  • Falls es beim Kochen nicht gut eindickt 3 Esslöffel Tomatenpüre
Die Peperoni in eine grosse Bratpfanne geben. Bei mittlerer Hitze (ohne Öl) "braten" und drehen bis die Peperoni ihre Form verliert und die Schale etwas dunkel ist. Kerne entfernen, Peperoni kleinschneiden und wieder in die Bratpfanne geben
Die Tomaten aus der Büchse abgetroppft und kleingeschnitten zugeben.
Knoblauch klein schneiden und zugeben.
Zwiebel hacken und in einer separaten Bratpfanne leicht andünsten, danach ebenfalls zugeben.
Zucker, Salz und Paprika zugeben.
Das ganze bei mittlerer Hitze für etwa eine Stunde (oder bis es nicht mehr all zu flüssig ist) kochen. Falls nötig Tomatenpüre zugeben.
Olivenöl zugeben.
Jetzt hat man eine Shakshuka "basis". Jetzt werden die Eier (vorsichtig damit die Eigelbe nicht zerfliessen) obendrauf gegeben. Bei mittlerer Hitze weiter köcheln lassen bis die Eigelbe aussen leicht weiss werden. Ganz zum schluss kann man noch etwas gehackte glatte Petersielie drüberstreuen.
Dazu reicht man weisses Brot um das ganze auf zu tunken. Aber nach meiner Meinung ist auch Reis lecker dazu (und sicher auch nicht ganz so weisses Brot)
en guete
Shakshuka
liebe Grüsse
bis bald
Lili
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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