Gründe für Kinder
Das ist ein Thema über das ich schon öfters mal nachgedacht habe. Die Lektüre des Beitrags "Sie ist 35" und der dazugehörigen Kommentare im Blog von diefrogg hat mich mal wieder dazu gebracht über meine eigenen Gründe nachzudenken und darüber, ob es überhaupt welche gibt.
Meine Erfahrung ist, dass man eigentlich erst über die "facts", die man braucht um eine Entscheidung für oder gegen ein Kind zu treffen, verfügt, wenn man schon eines hat. Davor basiert jede Entscheidung auf Vorstellungen, Ideen, angelesenem Wissen und Wunschvorstellungen, da man ja auf keine Erfahrung zurückgreifen kann.
Ich war 35 und seit einem Jahr in einer neuen Beziehung, als meine Hormone den günstigen Moment abpassten und vor meinem inneren Auge runde Bäuche, duftende Babies, etc. einspielten....Insofern kann ich sagen, dass meine Entscheidung aus "reinem Herzen" kam. Alles in mir sagte "Ja!" zu einem Baby. 35 Jahre lang wäre mir das nicht im Traum in den Sinn. Babies und ich: das ich nicht lache...!
Tja, und ungefähr zwei Stunden nach der Empfängnis begann die Realität: meine Busen so gross wie Melonen. Tut weh, ist gar nicht romantisch und überhaupt nicht süss....
Und weiter gings: allen denen wir verkündeten, dass ich schwanger war, reagierten mit einer Mischung aus "so... na, schön. Da macht euch mal auf was gefasst!" Und ich hatte gedacht, ich sei in "freudiger Erwartung"!
Und seit unser Sohn da ist (auch schon seit 4 Jahren) werden die Gründe FUER ein Kind nicht gerade augenfälliger.... Kinder nerven, rauben dir den Schlaf, bringen dich an die Grenzen deiner Geduld (und locker ein Stück darüber hinaus), torpedieren die Partnerschaft und bringen Vollzeitmütter ins soziale Abseits. Nein, Freunde: jetzt kommt nicht der Satz "...aber wenn sie dich dann anlächeln, dann ist alles wieder vergessen!" Honigsüsser Blödsinn! So viel lächeln kann mein Sohn gar nicht, dass ich das alles vergessen könnte.
Es gibt diese Momente, in denen dein Mutterherz vor Liebe überläuft (vorzugsweise, wenn du dein gerade eingeschlafenes Kind betrachtest), aber dieser Fall B ist meiner Erfahrung nach eher selten. Meistens gilt Fall A.
Ich kann für mich (und das ist überhaupt nicht verallgemeindernd gemeint, sondern nur meine persönliche Meinung) sagen, dass mein Leben einfacher wäre ohne Kind und dass ich mich, wenn ich damals all die "facts" gehabt hätte, gegen ein Kind entschieden hätte. Aber das ist so hypothetisch, dass man es getrost aus dem Kopf streichen kann. Was man nicht streichen kann, ist, dass es dann allerdings keine "Entschuldigung" für ein zweites Kind gibt, denn hier hatte ich ja die "facts". Und tatsächlich habe ich meine Familienplanung beendet und bleibe bei einem Kind.
Da ich jetzt aber ein Kind habe, kann ich mich ja nicht dagegen entscheiden, sondern nur das beste daraus machen. Und pragmatisch wie ich bin, habe ich versucht herauszufinden, was ich aus diesem langen Lebensabschnitt des Mutter-seins rausziehen kann. Das wesentliche ist für mich, dass man mit Kindern lernen kann wahrhaftig erwachsen zu sein. Das hört sich banal an, ist aber eine komplette Aenderung der inneren Haltung. Als erstes kann man so etwas antiquiertes wie "Demut" erlernen. Heisst schlicht sich zurückzunehemen zugunsten von jemanden anderen. Ausgeglichenheit (und das ist das schwierigste, da dich die kleinen Monster easy bis zur Weissglut treiben können), gewaltfreies Handeln (sehr schwer....), Entschlossenheit (etwas auch dreimal zu wiederholen und trotz Geschrei und Wutanfällen bei deiner Entscheidung zu bleiben), den Mut dich unbeliebt zu machen (siehe Entschlossenheit) und nicht nachtragend zu sein (da Kinder ihre Stimmungen im Minutentakt wechseln), deinen Partner im Romeo-und-Julia-Stil zu lieben (...sie wollten zu einander, konnten aber nicht....) und vieles mehr.
Es ist ein bischen so, als würde man Fahradfahren lernen auf matschigem Gelände, bei Regen im Sturm.....ohne Sattel ..... und ohne Lenker.
...ach ja: den Humor darf man natürlich nicht verlieren (oder wenn man ihn verloren hat, muss man ihn ganz schnell wieder finden).
In diesem Sinne: Gründe für Kinder gibts keine,ausser man möchte all das obengenannte erleben, dagegen allerdings gibts viele (siehe auch oben).
Vielleicht doch lieber bei "Zeugungsübungen" bleiben?
Meine Erfahrung ist, dass man eigentlich erst über die "facts", die man braucht um eine Entscheidung für oder gegen ein Kind zu treffen, verfügt, wenn man schon eines hat. Davor basiert jede Entscheidung auf Vorstellungen, Ideen, angelesenem Wissen und Wunschvorstellungen, da man ja auf keine Erfahrung zurückgreifen kann.
Ich war 35 und seit einem Jahr in einer neuen Beziehung, als meine Hormone den günstigen Moment abpassten und vor meinem inneren Auge runde Bäuche, duftende Babies, etc. einspielten....Insofern kann ich sagen, dass meine Entscheidung aus "reinem Herzen" kam. Alles in mir sagte "Ja!" zu einem Baby. 35 Jahre lang wäre mir das nicht im Traum in den Sinn. Babies und ich: das ich nicht lache...!
Tja, und ungefähr zwei Stunden nach der Empfängnis begann die Realität: meine Busen so gross wie Melonen. Tut weh, ist gar nicht romantisch und überhaupt nicht süss....
Und weiter gings: allen denen wir verkündeten, dass ich schwanger war, reagierten mit einer Mischung aus "so... na, schön. Da macht euch mal auf was gefasst!" Und ich hatte gedacht, ich sei in "freudiger Erwartung"!
Und seit unser Sohn da ist (auch schon seit 4 Jahren) werden die Gründe FUER ein Kind nicht gerade augenfälliger.... Kinder nerven, rauben dir den Schlaf, bringen dich an die Grenzen deiner Geduld (und locker ein Stück darüber hinaus), torpedieren die Partnerschaft und bringen Vollzeitmütter ins soziale Abseits. Nein, Freunde: jetzt kommt nicht der Satz "...aber wenn sie dich dann anlächeln, dann ist alles wieder vergessen!" Honigsüsser Blödsinn! So viel lächeln kann mein Sohn gar nicht, dass ich das alles vergessen könnte.
Es gibt diese Momente, in denen dein Mutterherz vor Liebe überläuft (vorzugsweise, wenn du dein gerade eingeschlafenes Kind betrachtest), aber dieser Fall B ist meiner Erfahrung nach eher selten. Meistens gilt Fall A.
Ich kann für mich (und das ist überhaupt nicht verallgemeindernd gemeint, sondern nur meine persönliche Meinung) sagen, dass mein Leben einfacher wäre ohne Kind und dass ich mich, wenn ich damals all die "facts" gehabt hätte, gegen ein Kind entschieden hätte. Aber das ist so hypothetisch, dass man es getrost aus dem Kopf streichen kann. Was man nicht streichen kann, ist, dass es dann allerdings keine "Entschuldigung" für ein zweites Kind gibt, denn hier hatte ich ja die "facts". Und tatsächlich habe ich meine Familienplanung beendet und bleibe bei einem Kind.
Da ich jetzt aber ein Kind habe, kann ich mich ja nicht dagegen entscheiden, sondern nur das beste daraus machen. Und pragmatisch wie ich bin, habe ich versucht herauszufinden, was ich aus diesem langen Lebensabschnitt des Mutter-seins rausziehen kann. Das wesentliche ist für mich, dass man mit Kindern lernen kann wahrhaftig erwachsen zu sein. Das hört sich banal an, ist aber eine komplette Aenderung der inneren Haltung. Als erstes kann man so etwas antiquiertes wie "Demut" erlernen. Heisst schlicht sich zurückzunehemen zugunsten von jemanden anderen. Ausgeglichenheit (und das ist das schwierigste, da dich die kleinen Monster easy bis zur Weissglut treiben können), gewaltfreies Handeln (sehr schwer....), Entschlossenheit (etwas auch dreimal zu wiederholen und trotz Geschrei und Wutanfällen bei deiner Entscheidung zu bleiben), den Mut dich unbeliebt zu machen (siehe Entschlossenheit) und nicht nachtragend zu sein (da Kinder ihre Stimmungen im Minutentakt wechseln), deinen Partner im Romeo-und-Julia-Stil zu lieben (...sie wollten zu einander, konnten aber nicht....) und vieles mehr.
Es ist ein bischen so, als würde man Fahradfahren lernen auf matschigem Gelände, bei Regen im Sturm.....ohne Sattel ..... und ohne Lenker.
...ach ja: den Humor darf man natürlich nicht verlieren (oder wenn man ihn verloren hat, muss man ihn ganz schnell wieder finden).
In diesem Sinne: Gründe für Kinder gibts keine,ausser man möchte all das obengenannte erleben, dagegen allerdings gibts viele (siehe auch oben).
Vielleicht doch lieber bei "Zeugungsübungen" bleiben?
Wüstenfuchs - 9. Feb, 16:38
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