8
Feb
2009

Stimme aus dem Stimmlokal

Abstimmung
Heute war also die Abstimmung über die Verlängerung der Bilateralen Verträge mit der EU und deren Ausweitung. Und ich durfte / musste an vorderster Front dabei sein: im Stimmlokal als Stimmenzähler!
09.00 fand ich mich im Gemeindhaus ein. Der Weg dorthin war schon gewischt und von Schnee befreit, die Urne stand schon parat, ebenso ein Nachbar und der Gemeidepräsident. Was zu tun war, war schnell erklärt: ich hatte den Stimmbürgern zu erklären, dass der gelbe Stimmrechtsausweis OHNE Stempel in den linken Schlitz der Urne gehöre und mein Co-Wahlausschuss-Beisitzer (der Nachbar) hatte zu erklären, dass der graue Stimmzettel MIT Stempel, gefaltet in den rechten Schlitz der Urne zu stecken sei. So weit so gut.
Nach Aussage des Präsidenten sei die Wahlbeteiligung im Dorf so zwischen 30-40%. Das heisst auf ca. 1000 Einwohner (minus Kinder, minus Ausländer) etwa 700 Stimmberechtigte und somit zwischen 210-280 Stimmzettel.... Nach Arbeit sah das ja nicht wirklich aus.
Gegen 09.15 kam ein Erster seine Zettel bei uns einwerfen, gegen 09.30 ein Ehepaar, das vergessen hatte die ausgefüllten Stimmzettel auf die Post zu bringen, gegen 09.45 eine weitere Frau, etc.pp. Dazwischen vertrieben wir uns die Zeit mit einem angeregten Gespräch über die neue Gefahrenkarte, Bauland, Tauchen im Thunersee (Hobby des Gemeindepräsi), Fallschirmjäger in der CH-Armee (der Sohn des Präsi), Kuchenrezepte (mein Nachbar bäckt!), Gleitschirmunfälle (...) und einem kleinen Kaffee. Dann war es 11.00, wir um 35 Stimmzettel reicher, unser Gremium um zwei weitere Nachbar und eine Gemeindemitarbeiterin, die beim Auszählen helfen sollten, ergänzt und wir konnten die Türe des Lokals schliessen.
Dann wurde die Urne geöffnet, alle brieflichen Stimmen aus den Briefen geschlitzt, gezählt, gebündelt und bis zur nächsten Abstimmung versiegelt. Für mein Dorf sieht die Bilanz für diese Abstimmung folgendermassen aus: von 308 abgegebenen Stimmen waren 177 für die Verlängerung 129 dagegen und zwei stimmten ungültig (einer hatte auf seinen Stimmzettel "Fahrt zur Hölle!" geschrieben und eine andere den ihren unterschrieben....). Mit einer Wahlbeteiligung von rund 44% lagen wir unter dem Schweizer Durchschnitt, der diesmal sagenhafte 50% erreichte! Mit 57% Ja-Stimmen und 41% Nein-Stimmen waren wir voll im CH-Trend.
Meine persönliche Bilanz: Ich habe viele neue Gesichter gesehen, den Gemeindepräsi kennengelernt und ein gutes Gespräch gehabt. Gebraucht hätten sie mich nicht wirklich, da das auch die beiden anwesenden (gezahlten) Gemeindemitglieder hätten erledigen können. Aber ich verbuche es mal auf das Konto "soziale Kontakte im Dorf" und fand den Vormittag sehr entspannend.
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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