Ich-Geschichten
Mein Freund Paul stellte folgende Aussage in Facebook in den Raum:
"Manchmal scheint auch mir, dass jedes Buch, so es sich nicht befasst mit der Verhinderung des Krieges, mit der Schaffung einer besseren Gesellschaft und so weiter, sinnlos ist, müssig, unverantwortlich, langweilig, nicht wert, dass man es liest, unstatthaft. Es ist nicht die Zeit für Ich-Geschichten. Und doch vollzieht sich das menschliche Leben oder verfehlt sich am einzelnen Ich, nirgends sonst."
Ehrlich gesagt lässt mich das ein bischen leer schlucken. Denn was hätten wir für Literatur, wenn die Maxime gelten würde keine "Ich-Geschichten" mehr zu erzählen, sondern nur noch die grossen heeren Ziele der Weltverbesserung zu thematisieren? Abgesehen davon, dass eine verordenete Literatur an und für sich schon ein Graus ist, wären wir entweder Ratgebern oder Heldenromanen (à la Sozialismus oder schlimmer à la Drittes Reich) ausgesetzt. Wer würde uns die schönen Geschichten wie Hesses "Sidharta" erzählen, die die Welt gewiss nicht schlechter gemacht haben?
Ueberhaupt stellt diese Ausage, die Kunst als Ganzes in Frage, da Kunst unter dem Licht des Sinnvollen meist zu Staub zerfällt. Aber wer möchte sie missen? Und ist es nicht gerade der Rückzug auf sich selbst, der es dem Künstler erlaubt ein Kunstwerk zu schaffen, das über ihn hinausgehen kann?
Da ich meinen Freund Paul aber kenne, nehme ich mal an, dass er etwas anderes als das gemeint hat. Ganz sicher ist, dass wir auf dieser Welt genügend Probleme haben, die ihrer Lösung harren, und, dass jeder Einzelne genügend Möglichkeiten fände sich der Weltverbesserung zu widmen. Und hier ist, wie Paul sagt, der erste Schritt bei jedem Einzelnen.
Was also hat Paul genau gemeint?
Paul meinte gar nix, dafür Max Frisch, von dem das Zitat stammt. Aber der war, glaube ich, nur frustriert.....
"Manchmal scheint auch mir, dass jedes Buch, so es sich nicht befasst mit der Verhinderung des Krieges, mit der Schaffung einer besseren Gesellschaft und so weiter, sinnlos ist, müssig, unverantwortlich, langweilig, nicht wert, dass man es liest, unstatthaft. Es ist nicht die Zeit für Ich-Geschichten. Und doch vollzieht sich das menschliche Leben oder verfehlt sich am einzelnen Ich, nirgends sonst."
Ehrlich gesagt lässt mich das ein bischen leer schlucken. Denn was hätten wir für Literatur, wenn die Maxime gelten würde keine "Ich-Geschichten" mehr zu erzählen, sondern nur noch die grossen heeren Ziele der Weltverbesserung zu thematisieren? Abgesehen davon, dass eine verordenete Literatur an und für sich schon ein Graus ist, wären wir entweder Ratgebern oder Heldenromanen (à la Sozialismus oder schlimmer à la Drittes Reich) ausgesetzt. Wer würde uns die schönen Geschichten wie Hesses "Sidharta" erzählen, die die Welt gewiss nicht schlechter gemacht haben?
Ueberhaupt stellt diese Ausage, die Kunst als Ganzes in Frage, da Kunst unter dem Licht des Sinnvollen meist zu Staub zerfällt. Aber wer möchte sie missen? Und ist es nicht gerade der Rückzug auf sich selbst, der es dem Künstler erlaubt ein Kunstwerk zu schaffen, das über ihn hinausgehen kann?
Da ich meinen Freund Paul aber kenne, nehme ich mal an, dass er etwas anderes als das gemeint hat. Ganz sicher ist, dass wir auf dieser Welt genügend Probleme haben, die ihrer Lösung harren, und, dass jeder Einzelne genügend Möglichkeiten fände sich der Weltverbesserung zu widmen. Und hier ist, wie Paul sagt, der erste Schritt bei jedem Einzelnen.
Was also hat Paul genau gemeint?
Paul meinte gar nix, dafür Max Frisch, von dem das Zitat stammt. Aber der war, glaube ich, nur frustriert.....
Wüstenfuchs - 3. Feb, 17:28
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