Bücher

13
Dez
2010

Silbermedallie

Heute darf ich euch stolz meine virtuelle "Silbermedallie" vom Novemberschreiben präsentieren:

Silbermedallie

50000 Wörter war die Goldmedallie wert, 25000 die silberne. Der Wert ist, wie fast immer bei solcherlei Ehrungen, ideeller Art. Und ich bin sehr zufrieden es geschafft zu haben. Für den Dezember habe ich mir übrigens das gleiche Ziel gesetzt.

PS: im Baublog gibt es mal wieder eine klitzekleine Neuigkeit.

26
Okt
2010

Novemberschreiben

In wenigen Tagen, am 01.10.10 nämlich, startet wiedereinmal das "Novemberschreiben". Hier wird weder der November geschrieben (was ja irgendwie keinen Sinn gibt), noch der Novemb erschrieben (was auch keinen Sinn macht), sondern ist eine Aktion der Schreibszene Schweiz. Alle, die gerne Schreiben und gerne mal einen längeren Text zustande bekommen wollen, können sich anmelden. Und dann wird den ganzen November mal richtig geschrieben. Ziel wäre es Ende November 50 000 Wörter zu erreichen. Als Neuling kann man sich aber auch mit dem Ziel 25 000 Wörter an den Start stellen. Zu gewinnen gibt es nichts ausser der Erkenntnis, dass man wie ein Schriftsteller arbeiten kann und einer virtuellen Goldmedallie, die man beim Erreichen des selbstgesetzten Ziels virtuell überreicht bekommt. Die Wörter des eigenen Ergusses zählt jeder selber und gibt sie in einen Wörterzähler ein. Wer schummelt, dem wächst, wie Fatima Vidal die Initiatorin bemerkt, eine lange Nase...
Also liebe schreibenden Freunde, schaut doch mal rein, denn mitmachen kann jeder, ob inner- oder ausserhalb der Schweiz, ob Deutsch oder anders schreibend, ob Kind oder Gruppe.
Ich jedenfalls werde mich an die 25 000 Wörter wagen und die Geschichte, die schon lange in meinem Kopf herumspukt, versuchen zu Papier zu bringen.

28
Aug
2010

Die Steinzeit ist heute

Mit Beginn des zweiten Kindergartenjahres ist mir plötzlich aufgefallen, dass die Babyjahre - nein, sagen wir besser MEINE Babyjahre - vorbei sind. Füchschen ist 5einhalb Jahre alt und definitiv weder ein Baby noch ein Kleinkind. Bei diesem Gedanken ist mir ein Stein vom Herzen und ein Brett vom Kopf gefallen. Ich fand diese ersten Jahre sehr anstrengend. Weniger wegen dem Kind, sondern wegen der aus unserer Gesellschaftsstruktur entstehenden Isolation von Müttern. Ich wollte nie nur bei meinem Kind sein, ich wollte Mensch unter Menschen sein und nicht Mutter unter kinderloser Restbevölkerung. Seit der Kleine selbständiger ist und mehr Fremdbetreuung erfährt, kann ich wieder tun, was ich gerne tue: nämlich arbeiten ohne unterbrochen zu werden!
Zufälligerweise ist mir in der letzten Woche ein Buch in die Hände gefallen, das dieses Thema berührt: "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff. Die Psychotherapeutin geht in diesem Buch der Frage nach, warum die ursprünglich lebenden Yequana-Indianer im Venezolanischen Regenwald so auffällig glücklicher sind als wir. Sie kommt zu dem Schluss, dass diese Menschen einen Lebensstil pflegen, der unseren steinzeitlichen Wurzeln gerecht wird. Das auffälligste scheint ihr, dass die Kinder der Yequana von Geburt an ständig getragen werden und so genügend Stimulation und Sicherheit bekommen, die sie optimal auf das Leben "da daraussen" vorbereiten. Auch wenn ich nicht zustimmen kann, dass alles vom Getragen-werden des Babies abhängt, so stimme ich ihr auf jeden Fall zu, dass unser hochkomplexes Leben, das weitentfernt von unseren steinzeitlichen Wurzeln stattfindet, uns nicht glücklicher gemacht hat. Dem 1. Ausgabedatum (1977) nach ist das Buch schon wirklich eine "olle Kamelle" und seit damals hat sich ja auch einiges geändert, aber eine der Grundaussagen bleibt aktuell wie damals:"Eine Frau, die jeden Tag mit ihren Kindern alleingelassen wird, ist sozialer Anstösse beraubt und benötigt gefühlsmässige und intellektuelle Unterstützung, welche die Kinder ihr nicht geben können. Das Ergebnis ist schlecht für Mutter, Kind, Familie und Gesellschaft." Das kann ich nur unterschreiben!
Auch dass, wenn sich alles um das Baby/Kind dreht, schon irgendetwas falsch läuft.
Ihr Buch ist wirklich interessant zu lesen und bringt mich zum Nachdenken darüber, was wirklich wichtig sein kann im Leben. Die paar tausend Jahre moderner Mensch können unser steinzeitliches Erbe nicht umgeprägt haben, dafür ist der Zeitraum einfach zu kurz. Und meine eigen Erfahrung sagt mir, dass ein ganz einfaches Leben, so wie ich es auf Reisen in der Sahara erfahren habe, mich förmlich den "Puls des Lebens" spüren lässt. Mit den grundlegenden Dingen wie Fortkommen, Rasten, Essen und Wasser beschätigt zu sein, erzeugt in mir ein ganz tiefes Gefühl des "Richtig-seins". Insofern kann ich J. Liedloff zustimmen, dass sich das steinzeitliche Kontinuum (wie sie es nennt) unserer Urahnen auch in uns spürbar wird, wenn man ihm nur Raum gibt.

PS: hier ist die homepage zu finden

12
Jul
2010

Geheimniskrämerei

Heute verrate ich euch ein Geheimnis!.....Keine Angst! Das wird kein Seelenstriptease...
Ich habe endlich angefangen, ein Projekt umzusetzten, dass ich schon lange machen wollte: ein Kinderbilderbuch. Mein allerbester Ehemann erzählt schon seit zwei Jahren den jungen Füchsen die Geschichte von René, dem Frosch und seiner Allerliebsten Marlies. Angefangen hat es beim Campen, als Wüstenfüchschen mal nicht schlafen konnte und meinte:"Papa, erzähl mir was!" Ich dachte so bei mir, dass der Fuchs mit eine windigen Ausrede ablehnen würde (shame on me), aber nein: Fuchs erzählte aus dem Stehgreif eine witzige Geschichte mit tausend überraschenden Wendungen.
Zu hause dann entwickelte das Ganze dann eine ungeahnte Eigendynamik: Füchschen erzählte seinem Bruder davon und prompt musste der Papa weitererzählen. Mittlerweile hat die Story ungefähr 209 Kapitel.
Und jetzt komme ich ins Spiel. Schon immer wollte ich eine Geschichte schreiben und illustrieren. Das erste, das ich nach dem erlernen der Schrift tat (sprich 3 Monate nach Schulanfang) war, ein "Buch" für meinen Vater zu schreiben (Titel "Der Räuber Jo", Auflage: 1 Exemplar, leider zur Zeit vergriffen). Das "Buch" bestand aus 6 Sätzen und 6 Bildern......
Jetzt also wage ich mich daran "René, dem Frosch" ein Gesicht zu geben. Hier die ersten Gehversuche:
Skizzen zur Froschgeschichte

3
Feb
2010

Ich-Geschichten

Mein Freund Paul stellte folgende Aussage in Facebook in den Raum:
"Manchmal scheint auch mir, dass jedes Buch, so es sich nicht befasst mit der Verhinderung des Krieges, mit der Schaffung einer besseren Gesellschaft und so weiter, sinnlos ist, müssig, unverantwortlich, langweilig, nicht wert, dass man es liest, unstatthaft. Es ist nicht die Zeit für Ich-Geschichten. Und doch vollzieht sich das menschliche Leben oder verfehlt sich am einzelnen Ich, nirgends sonst."
Ehrlich gesagt lässt mich das ein bischen leer schlucken. Denn was hätten wir für Literatur, wenn die Maxime gelten würde keine "Ich-Geschichten" mehr zu erzählen, sondern nur noch die grossen heeren Ziele der Weltverbesserung zu thematisieren? Abgesehen davon, dass eine verordenete Literatur an und für sich schon ein Graus ist, wären wir entweder Ratgebern oder Heldenromanen (à la Sozialismus oder schlimmer à la Drittes Reich) ausgesetzt. Wer würde uns die schönen Geschichten wie Hesses "Sidharta" erzählen, die die Welt gewiss nicht schlechter gemacht haben?
Ueberhaupt stellt diese Ausage, die Kunst als Ganzes in Frage, da Kunst unter dem Licht des Sinnvollen meist zu Staub zerfällt. Aber wer möchte sie missen? Und ist es nicht gerade der Rückzug auf sich selbst, der es dem Künstler erlaubt ein Kunstwerk zu schaffen, das über ihn hinausgehen kann?
Da ich meinen Freund Paul aber kenne, nehme ich mal an, dass er etwas anderes als das gemeint hat. Ganz sicher ist, dass wir auf dieser Welt genügend Probleme haben, die ihrer Lösung harren, und, dass jeder Einzelne genügend Möglichkeiten fände sich der Weltverbesserung zu widmen. Und hier ist, wie Paul sagt, der erste Schritt bei jedem Einzelnen.
Was also hat Paul genau gemeint?

Paul meinte gar nix, dafür Max Frisch, von dem das Zitat stammt. Aber der war, glaube ich, nur frustriert.....

25
Mai
2009

42

"Ein Handtuch ist so ungefähr das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Einmal ist es von großem praktischem Wert - man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; man kann unter den so rot glühenden Sternen in den Wüsten von Kakrafoon darunter schlafen; man kann es als Segel an einem Minifloß verwenden, wenn man den trägen, bedächtig strömenden Moth-Fluss hinuntersegelt, und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen oder dem Blick des Gefräßigen Plapperkäfers von Traal zu entgehen (ein zum Verrücktwerden dämliches Vieh, es nimmt an, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen - bescheuert wie eine Bürste, aber sehr, sehr gefräßig); bei Gefahr kann man sein Handtuch als Notsignal schwenken und sich natürlich damit abtrocknen, wenn es dann noch sauber genug ist.

Was jedoch noch wichtiger ist: ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Strag (Strag = Nicht-Anhalter) dahinter kommt, dass ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er autoniatisch annehmen, er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompass, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw, usw. Und der Strag wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade "verloren" hat. Der Strag denkt natürlich, dass ein Mann, der kreuz und quer durch die Galaxis trampt, ein hartes Leben führt, in die dreckigsten Winkel kommt, gegen schreckliche Übermächte kämpft, sich schließlich an sein Ziel durchschlägt und trotzdem noch weiß, wo sein Handtuch ist, eben ein Mann sein muss, auf den man sich verlassen kann.

- Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

Heute ist towel-day, der Gedenktag für den 2001 verstorbenen Autor von oben zitiertem Buch. Ich liebe seine Triologie in 4 Bänden....

15
Mrz
2009

Bitterfotze

Der Artikel Bitterfotze (doc, 36 KB) trifft unsere frühere Diskussion "Gründe für Kinder" sehr genau. Die schwedische Autorin Maria Sveland hat in ihrem Buch "Bitterfotze" das Thema der Verbitterung der Vollzeitmütter zum Thema gemacht. Ich hab es bis jetzt zwar noch nicht gelesen, aber die Tagi-Magi-Besprechung verspricht ein spannendes Buch.
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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