ausgetretene Pfade

Nachdem "liatu" mir ihren Kommentar zu meiner Weihnachtsstory geschrieben hat, habe ich angefangen darüber nachzudenken, ob man das Ganze nicht auch anders sehen könnte. Vielleicht könnte man neue Pfade, anstatt die alten ausgetretenen bezüglich der Bräuche/Rituale beschreiten.
Die Kinder stehlen die Geschenke und packen sie heimlich aus. Das könnte genau so gut ein Weihnachtsbrauch sein, wie das "Entführen" der Braut am Hochzeitstag. Und was hindert mich daran meine eigenen Bräuche mit meiner Familie zu kreieren, wenn ich die ursprünglichen Bräuche sowieso als sinnentleert betrachte?!
Ich kann für mich sagen - und ich glaube das gilt auch für viele andere Menschen - dass mich das Nicht-vorhandensein der christlichen Kirche in meinem Leben nicht stört, die christlichen Bräuche (wie Ostern, Weihnachten, Taufe und Konfirmation) aber schöne Kindheitserinnerungen sind. Es sind schöne Erinnerungen, weil es festliche und feierliche Momente im Jahr sind UND weil es Geschenke gab.
Heute kann sich jeder eine Patchwork-Sinngebung im Leben zusammenstellen: hier ein bischen Christentum, dort eine Prise Buddhismus. Darfs vielleicht noch etwas alpenländisches Brauchtum sein? Und getauft wird, weils so ein schönes Fest ist und die Familie es erwartet.
Wäre es da nicht ehrlicher die bedeutenden Tage des eigenen Lebens zu feiern und einen eigenen Weg zu wählen? Darüber muss ich noch nachdenken.
Uebrigens: "liatu" ist die Autorin von "kein illegales Tagebuch", das ich euch echt empfehlen kann!
Wüstenfuchs - 29. Dez, 09:59
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