Sieg des ungesunden Menschenverstandes
Ein Schweizer Mythos hat die heutige Abstimmung leider überlebt: die Armeewaffen stehen weiterhin in den Schweizer Schlafzimmerschränken und kommen nicht, wie es die Abstimmungsvorlage vorschlug, ins Zeughaus. Mit nur etwas mehr als 56% (bei einer Stimmbeteiligung von 51%!) bestanden die Schweizer Stimmbürgern auf eine sinnlose Tradition.
Ich als Schiesslaie kann mir allerdings kein Szenario ausdenken, in dem Waffen im Haus eine sinnvolle Antwort wären. Würde die Schweiz angegriffen (von wem??) würde dieser äusserst hypothetische Gegener wohl kaum zu Fuss über die Alpen marschieren, damit ihm dann bewaffnete Schweizer Wehrmänner (so der korrekte Ausdruck hierzulande) ein paar Schüsse in den Pelz brennen könnten.
Vielmehr fallen mir Szenarien ein, in denen Kinder, Schiessgeräte und "komm wir schauen mal, obs funktioniert" vorkommen...
Auch haben wir uns im Kanton Bern für den Neubau eines AKWs entschieden, da uns genügend Angst gemacht wurde, wir könnten nicht genügend Strom für uns selber erzeugen. Wenn ein bergiges Land, wie die Schweiz, mit viel Wasser und Know-how beim Umweltschutz es nicht fertig bringt eine andere Lösung als Atomkraft zu finden, dann weiss ich wirklich nicht mehr weiter.
Für mich entspricht es dem gesunden Menschenverstand, dass Armeewaffen nicht in Privathaushalte gehören und Atomkraftwerke keine erneuerbare Energie sind, aber offensichtlich teilt nur eine Minderheit in diesem Land diese Meinung. Als demokratisch gesinnter Mensch muss ich das wohl akzeptieren und/oder in die Politik einsteigen.
Ich als Schiesslaie kann mir allerdings kein Szenario ausdenken, in dem Waffen im Haus eine sinnvolle Antwort wären. Würde die Schweiz angegriffen (von wem??) würde dieser äusserst hypothetische Gegener wohl kaum zu Fuss über die Alpen marschieren, damit ihm dann bewaffnete Schweizer Wehrmänner (so der korrekte Ausdruck hierzulande) ein paar Schüsse in den Pelz brennen könnten.
Vielmehr fallen mir Szenarien ein, in denen Kinder, Schiessgeräte und "komm wir schauen mal, obs funktioniert" vorkommen...
Auch haben wir uns im Kanton Bern für den Neubau eines AKWs entschieden, da uns genügend Angst gemacht wurde, wir könnten nicht genügend Strom für uns selber erzeugen. Wenn ein bergiges Land, wie die Schweiz, mit viel Wasser und Know-how beim Umweltschutz es nicht fertig bringt eine andere Lösung als Atomkraft zu finden, dann weiss ich wirklich nicht mehr weiter.
Für mich entspricht es dem gesunden Menschenverstand, dass Armeewaffen nicht in Privathaushalte gehören und Atomkraftwerke keine erneuerbare Energie sind, aber offensichtlich teilt nur eine Minderheit in diesem Land diese Meinung. Als demokratisch gesinnter Mensch muss ich das wohl akzeptieren und/oder in die Politik einsteigen.
Wüstenfuchs - 13. Feb, 18:27
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Helveticus - 14. Feb, 13:47
Polarisiert
Die Politik in der Schweiz ist total polarisiert - und wird es wohl noch stärker werden ("Schweizer wählen SVP"). Damit haben auf völlig unsinnige Vorlagen Chance angenommen zu werden - die Rückwärts-Tendenz, Patriotismus und sogar Nationalismus sind total im kommen. Ich finde es ziemlich bedenklich für unsere Demokratie - diese lebt vom Ausgleich der Meinungen aber wird in der Polarisierung letztlich sterben.
Wüstenfuchs - 14. Feb, 19:46
Ob sie sterben wird, weiss ich und hoffe ich nicht. Für mich gibt es zwei Phänomene in der Schweizer Politik: zum einen findet eine Radikalisierung statt und zum anderen sind die Stimmbeteiligungen konstant tief. Das zweite würde ich mal mit der zu beobachtenden Tendenz sich ins Persönliche zurückzuziehen und nicht an die eigene Wirksamkeit im politischen Umfeld zu glauben, verbinden. Und so sind die Abstimmungsergebnisse immer die politische Meinung Weniger (bei 50% sind es ca. 1 Mio. Abstimmende von ca. 8 Mio. Einwohnern), die dafür um so aktiver sind in der Meinungsbildung. Ich glaube, dass uns die Demokratie nicht wegstirbt, sondern vielleicht einfach wegen Nicht-Gebrauchs vergessen geht. Am Ende lebt doch die Demokratie von der Beteiligung des "demos" (Volkes) und wenn das nichts zu sagen hat, sondern sich in persönlichen Problemen und Alltagsstress aufreibt, dann wird die Demokratie zu einem schönen Schein.
diefrogg - 16. Feb, 18:02
Bedenklicher als die...
Polarisierung (obwohl ich die auch bedenklich finde) finde ich am Waffen-Entscheid die Haltung vieler Männer: Es kamen in diesem Abstimmungskampf häufig Männer zu Wort, zu deren Selbstwertgefühl offenbar die Waffe im Haus beiträgt. Dafür habe ich keinerlei Verständnis (ich habe stets nur Männer gekannt, denen Waffen gleichgültig oder ein Gräuel waren - und es waren trotzdem ganze Männer).
Ebenso bedenklich fand ich die Hysterie, mit der der Abstimmungskampf auf dem Land geführt wurde. Was, habe ich mich manchmal gefragt, nimmt man diesen Leuten weg, wenn man ihnen die Waffe wegnimmt?
Ebenso bedenklich fand ich die Hysterie, mit der der Abstimmungskampf auf dem Land geführt wurde. Was, habe ich mich manchmal gefragt, nimmt man diesen Leuten weg, wenn man ihnen die Waffe wegnimmt?
Wüstenfuchs - 18. Feb, 09:21
Ja, das habe ich mich auch gefragt. Es dünkt einen fast, dass manche Männer vom Nuggi (Schnuller) nahtlos zur Waffe übergegangen sind.....
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