Konkurrenzkampf
Gestern am Sporttag der Schule und des Kindergartens habe ich mich ernsthaft zu fragen begonne, wozu Wettkämpfe eigentlich gut sein sollen.
Für 5jährige Kinder ist verlieren eine schlimme Sache, da in diesem Alter alle Situationen emotional interpretiert werden. Sprich: der kleine Kai ist langsamer als sein Freund beim Wettrennen. Und weil er das schon im letzten Drittel des Rennens erkennt, fängt er schon auf dem Weg ins Ziel an zu weinen. Füchschen ist knapp nicht so schnell wie sein "Gegner" (der eigentlich sein Freund ist!), ist aber immer noch der Zweitschnellste von allen. Aber dieser zweite Platz hat schon einen bitteren Geschmack von Versagen und auch er muss sich auf die Lippe beissen, obwohl er toll gerannt ist.
Da frage ich mich doch, was das soll. Denn auch nach dem 10ten Wettkampf werden 5jährige "Sieg" oder "Niederlage"(beginnend mit dem 2ten Platz...) emotional auslegen. Da gibt es kein Training. Zur Abstraktion, dass das jetzt nicht so wichtig ist, sind sie erst mit ungefähr 8-10 Jahren fähig. Ist das Ziel jetzt dem einen Kind, das das Beste ist ein Wohlgefühl zu verschaffen und dem Rest so ein Gefühl von nicht-ganz-genügen oder ist es nicht eigentlich die Idee, den Kindern Freude an der Bewegung und am Sport zu vermitteln?
Ich selber erinnere mich mit 13 oder 14 Jahren (also schon längst fähig zur Abstraktion) in Judowettkämpfen von akuter Sinnlosigkeit befallen worden zu sein, weil ich meine "Gegnerin" "besiegen" sollte. Gekämpft habe ich gerne, weil ich Freude an dieser Art der Bewegung hatte, aber gewinnen war mir absolut wurscht. Gefreut habe ich mich, wenn mir im spielerischen Kampf ein perfekter Wurf gelang. Aber es war nicht das Gefühl von "den Gegener erledigt zu haben", sondern das Gefühl Kontrolle über komplizierte Bewegungen zu haben, das mir Befriedigung verschafft hat.
Mir ist klar, dass da nicht alle gleich ticken, aber bei kleinen Kindern finde ich Wettkämpfe absolut unnötig, vor allem, wenn der Kleinste der 5jährigen gute 1,5 Köpfe kleiner ist als Füchschen und sein schneller Freund. Das ist dann noch nicht mal gerecht.
Ein paar Väter, mit denen ich geredet habe, waren der Meinung, man müsse die Kinder halt schon früh auf den Konkurrenzkampf "da draussen" vorbereiten und verlieren müsse gelernt werden. Vielleicht hätte ich dem bis vor kurzem noch unbedacht zugestimmt, aber jetzt kommen mir doch Zweifel über die Rechtmässigkeit dieser Behauptung. Konkurrenz ist ein Teil unserer Kultur, den wir unhinterfragt hinnehmen, aber es scheint ja durchaus Kulturen zu geben, die Konkurrenz nicht kennen (laut Jean Liedloff die Yequana-Indianer).
Ich bin dafür Durchhalten zu erlernen und gegen das eigene Aufgeben-wollen anzukämpfen, aber gegen andere.... Besser würde mir erscheinen MIT anderen als gegen sie. Im Karate gibt es eine Uebung, die man in einer grösseren Gruppe macht und die auch nur dann wirklich gut funktioniert: alle stehen in sehr breitem Stand mit leicht gebeugten Knien (so als würde man gerade aufs Klo absitzen wollen). Am Anfang erscheint diese Uebung als sehr einfach, aber spätestens nach einer Minute ist man überzeugt es keine 10 Sek. mehr auszuhalten. Aber dank der Gruppe, die ebenfalls versucht durchzuhalten, hält man selber es viel länger aus, als man jemals gedacht hat. So eine Art der Konkurrenz MIT anderen schwebt mir vor. Da habe ich selber viel gelernt. Beim verlieren eines Wettrennens eigentlich nie sehr viel....ausser wie ich meine Tränen runterschlucke.
Für 5jährige Kinder ist verlieren eine schlimme Sache, da in diesem Alter alle Situationen emotional interpretiert werden. Sprich: der kleine Kai ist langsamer als sein Freund beim Wettrennen. Und weil er das schon im letzten Drittel des Rennens erkennt, fängt er schon auf dem Weg ins Ziel an zu weinen. Füchschen ist knapp nicht so schnell wie sein "Gegner" (der eigentlich sein Freund ist!), ist aber immer noch der Zweitschnellste von allen. Aber dieser zweite Platz hat schon einen bitteren Geschmack von Versagen und auch er muss sich auf die Lippe beissen, obwohl er toll gerannt ist.
Da frage ich mich doch, was das soll. Denn auch nach dem 10ten Wettkampf werden 5jährige "Sieg" oder "Niederlage"(beginnend mit dem 2ten Platz...) emotional auslegen. Da gibt es kein Training. Zur Abstraktion, dass das jetzt nicht so wichtig ist, sind sie erst mit ungefähr 8-10 Jahren fähig. Ist das Ziel jetzt dem einen Kind, das das Beste ist ein Wohlgefühl zu verschaffen und dem Rest so ein Gefühl von nicht-ganz-genügen oder ist es nicht eigentlich die Idee, den Kindern Freude an der Bewegung und am Sport zu vermitteln?
Ich selber erinnere mich mit 13 oder 14 Jahren (also schon längst fähig zur Abstraktion) in Judowettkämpfen von akuter Sinnlosigkeit befallen worden zu sein, weil ich meine "Gegnerin" "besiegen" sollte. Gekämpft habe ich gerne, weil ich Freude an dieser Art der Bewegung hatte, aber gewinnen war mir absolut wurscht. Gefreut habe ich mich, wenn mir im spielerischen Kampf ein perfekter Wurf gelang. Aber es war nicht das Gefühl von "den Gegener erledigt zu haben", sondern das Gefühl Kontrolle über komplizierte Bewegungen zu haben, das mir Befriedigung verschafft hat.
Mir ist klar, dass da nicht alle gleich ticken, aber bei kleinen Kindern finde ich Wettkämpfe absolut unnötig, vor allem, wenn der Kleinste der 5jährigen gute 1,5 Köpfe kleiner ist als Füchschen und sein schneller Freund. Das ist dann noch nicht mal gerecht.
Ein paar Väter, mit denen ich geredet habe, waren der Meinung, man müsse die Kinder halt schon früh auf den Konkurrenzkampf "da draussen" vorbereiten und verlieren müsse gelernt werden. Vielleicht hätte ich dem bis vor kurzem noch unbedacht zugestimmt, aber jetzt kommen mir doch Zweifel über die Rechtmässigkeit dieser Behauptung. Konkurrenz ist ein Teil unserer Kultur, den wir unhinterfragt hinnehmen, aber es scheint ja durchaus Kulturen zu geben, die Konkurrenz nicht kennen (laut Jean Liedloff die Yequana-Indianer).
Ich bin dafür Durchhalten zu erlernen und gegen das eigene Aufgeben-wollen anzukämpfen, aber gegen andere.... Besser würde mir erscheinen MIT anderen als gegen sie. Im Karate gibt es eine Uebung, die man in einer grösseren Gruppe macht und die auch nur dann wirklich gut funktioniert: alle stehen in sehr breitem Stand mit leicht gebeugten Knien (so als würde man gerade aufs Klo absitzen wollen). Am Anfang erscheint diese Uebung als sehr einfach, aber spätestens nach einer Minute ist man überzeugt es keine 10 Sek. mehr auszuhalten. Aber dank der Gruppe, die ebenfalls versucht durchzuhalten, hält man selber es viel länger aus, als man jemals gedacht hat. So eine Art der Konkurrenz MIT anderen schwebt mir vor. Da habe ich selber viel gelernt. Beim verlieren eines Wettrennens eigentlich nie sehr viel....ausser wie ich meine Tränen runterschlucke.
Wüstenfuchs - 7. Sep, 10:13
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