30
Dez
2009

M.A.M.A.

Im Handbuch für den "Multifunktionalen Arbeitsroboter mit menschlichem Antlitz" kurz MAmA genannt steht folgende Beschreibung:
1. der MAmA ist nie krank
2. der MAmA wird mit 3 Armen geliefert.
3. auf Befehle reagiert der MAma sofort und unmittelbar
4. eigene Bedürfnisse kennt der MAmA nicht.

Interessanter als diese etwas langweilige Beschreibung allerdings ist das Kleingedruckte:
zu 1. falls der MAmA doch mal Schäden oder Schwächen wie eine Grippe aufweisen sollte, liegt es wahrscheinlich daran, dass sie ein Billigmodell erworben haben. Es werden keine Reklamationen oder Schadenersatzansprüche anerkannt.
zu 2. Hat Ihr Modell Widererwarten keine 3 Arme, liegt das daran, dass Sie ein sogenanntes "Montagsmodell" erworben haben. Auch hier erkennen wir keine Schadenersatzansprüche an.
zu 3. sollte der MAmA nicht sofort reagieren, brüllen Sie einfach lauter.
zu 4. Sollten sich Ansätze für eigene Bedürfnisse zeigen, dann erhöhen Sie einfach die Befehlsdichte und der MAmA wird keine Zeit finden zum nachdenken (wozu er im übrigen auch nicht konzipiert ist).

Oder anders gesagt: gestern Abend erlaubte ich mir krank zu sein...
Wenn Mütter krank werden gibt es zwei Möglichkeiten: entweder finden sie keine Gelegenheit sich hinzulegen und verschieben das Zusammenbrechen einfach auf eine passende Uhrzeit (vorzugsweise zwischen 02.00 und 05.00 nachts) oder aber die Nachwuchs "pflegt" die kranke Mama.
Füchschen wählte gestern die zweite Variante.
Da lag ich also in Füchschens Bett, um ihm wenigstens beim Spielen zusehen zu können und so was wie Anwesenheit zu mimen. Füchschen spürte angesichts der mit glasigen Augen vor sich hin leidenden Mama all seine Liebe und begann das zu tun, von dem er überzeugt war, dass es mich innert Sekunden wieder gesund machen würde. Als erstes stopfte er sämtliche Plüschtiere, die er finden konnte unter meine Decke. Denn:"Plüschtierli helfen!" Dann breitete er sämtliche Tücher, die seine Spielkiste hergab, über mir aus. Anschliessend holte er eine weitere Bettdecke aus dem Schlafzimmer und bedeckte mich damit. Oben drauf packte er, da er grad schon dran war, noch ein riesiges Schaumstoffkissen. Spätestens ab diesem Moment musste ich so kichern, dass er begeistert ins Wohnzimmer lief und rief:"Papa, komm schnell und schau dir mal an, wie sich die Mama krank lacht!!!" Dann holte er ein Glas Wasser aus der Küche und fragte:"Willst du was trinken?" und als ich verneinte, meinte er nur:"Jetzt trink was!" Also trank ich was. Abschliessend meinte er:"Gell, jetzt hab ich ganz viel für dich gemacht!"
Allerdings! Heute habe ich beschlossen nicht mehr krank zu sein, denn die Pflege durch meinen Sohn halte wahrscheinlich keine zwei Tage durch.
Wüstenfuchs

Berner Platte und Chuchichäschtli

Die Schweiz, ihre Klischees, ihre Kultur und Politik durch die Augen einer Deutschen gesehen.

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