Schmarotzer
Da sass sie selbstzufrieden und lächelnd in meiner Küche und strahlte mit einem "Hier-bin-ich!"-Glorienschein. Ihr kleiner Sohn verwüstete gerade genüsslich den Schokoladen-Geburtstagskuchen, ihre bessere Hälfte löffelte begierig an einem anderen Stück. Im Trubel der Geburtstagsparty für den Wüstenfuchs-Sohn aus erster Beziehung, hatte mein Mitbewohner vergessen mich zu informieren, dass sie, nennen wir sie Pechmarie, einen kleinen Umzug mit Hilfe unseres Busses und der tatkräftigen Unterstützung von Wüstenfuchs-Mann zu bewerkstelligen gedachte. Mit einiger Selbstsicherheit fragte sie ein paar Tage zuvor, wann denn unser Bus ihr zur Verfügung stände. Wie? Was? Ja, wann man gedenke sie von Interlaken abzuholen und den Transport einer Bar zu bewerkstelligen? Hä? Mit einiger Mühe konnten wir erklären, dass es keinenfalls so sei, dass wir immer und jederzeit unsere Dienste und die unseres Busses gratis zur Verfügen stellen würden. Fahrdienste eingeschlossen. Aber ja, wenn wir den Weg vom Dorf nach Interlaken sowieso fahren würden, dann könne man auch eine Bar aufs Dach laden.
Im Durcheinander der Kindergeburtstagsparty erkannte Wüstenfuchs-Mann einen günstigen Zeitpunkt für ein solches Unternehmen. Und dann sass sie eben da, während wir noch knietief in Geschenkpapier wateten, und redete belangloses Zeug, versuchte mich in Mami-Talks zu verstricken und ich erstickte fast an unterdrücktem Aerger. Zwei Optionen sah ich vor meinem geistigen Auge. Nummer eins: ihr zu erklären, dass sie ihren Schmarotzer-Hintern aus meiner Küche hinwegbewegen sollte und dass wir keinenfalls so gute Freunde seien, dass wir sie aus Notlagen zu retten uns beflissen fühlten (unter die ein Bar-Transport ja wirklich fällt). Oder Nummer zwo: gute Miene zum bösen Spiel machen, einen Tee servieren, dem Sohnemann zu zu lächeln und ihr dabei nicht in die Augen zu sehen. Denn eine gute Lügnerin bin ich nicht.
Klar habe ich mich für Version Nummer zwei entschieden. Gut für den momentanen Frieden, aber schlecht für die längerfristige Seelenruhe. Denn sie wird es wieder tun, da sie nicht gemerkt hat, dass ihr Schmarotzertum auf Unwillen stösst. Wer schreit bekommt.
Im Durcheinander der Kindergeburtstagsparty erkannte Wüstenfuchs-Mann einen günstigen Zeitpunkt für ein solches Unternehmen. Und dann sass sie eben da, während wir noch knietief in Geschenkpapier wateten, und redete belangloses Zeug, versuchte mich in Mami-Talks zu verstricken und ich erstickte fast an unterdrücktem Aerger. Zwei Optionen sah ich vor meinem geistigen Auge. Nummer eins: ihr zu erklären, dass sie ihren Schmarotzer-Hintern aus meiner Küche hinwegbewegen sollte und dass wir keinenfalls so gute Freunde seien, dass wir sie aus Notlagen zu retten uns beflissen fühlten (unter die ein Bar-Transport ja wirklich fällt). Oder Nummer zwo: gute Miene zum bösen Spiel machen, einen Tee servieren, dem Sohnemann zu zu lächeln und ihr dabei nicht in die Augen zu sehen. Denn eine gute Lügnerin bin ich nicht.
Klar habe ich mich für Version Nummer zwei entschieden. Gut für den momentanen Frieden, aber schlecht für die längerfristige Seelenruhe. Denn sie wird es wieder tun, da sie nicht gemerkt hat, dass ihr Schmarotzertum auf Unwillen stösst. Wer schreit bekommt.
Wüstenfuchs - 23. Mär, 20:01
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
liatu - 24. Mär, 02:44
ehm
seit wann hast Du denn noch einen zweiten Sohn aus erster Beziehung?! *Unglaeubig mit dem Kopf schuettel*
Wüstenfuchs - 25. Mär, 00:58
Nee
Nicht ich! Er. Aber da das für den Text keine Rolle spielte, habe ich es nicht weiter präzisiert.... Nee, zum Glück nicht meiner. Nicht dass er kein liebes Kerlchen wäre, aber die zwei als Dauerzustand..... Schön einen grossen Bruder einmal in der Woche für meinen Kleinen zu haben und auch schön ihn wieder abgeben zu können....;-)
Trackback URL:
https://wuestenfuchs.twoday.net/stories/5601908/modTrackback