Ein Hoch auf die Alleinerziehenden
Am Tag 8 meines Strohwitwendaseins möchte ich vor allen Alleinerziehenden ehrerbietig den Hut ziehen. Allein zu erziehen ist Knochenarbeit. Zwar ändert sich nicht wirklich viel, da auch mein Miterziehender viel arbeitet und zum Teil sehr spät nach hause kommt, das heisst, dass ich auch sonst gewohnt bin durch den Tag das Kinder-Trouble-Haushalts-Shooting zu übernehmen. Aber der entscheidende Unterschied ist eben, dass am Abend ein anderer erwachsener Mensch auf der Bildfläche erscheint, dem man einen Teil der Last auf die Schultern legen kann.
Wäre ich alleinerziehend, dann müsste ich mich definitv besser organisieren, was die psychologische Betreuung von meiner armen Mutterseele betrifft. Sprich: ich müsste planen mehr erwachsene Menschen zu sehen, um nicht wahnsinnig zu werden.
Am Morgen des heutigen Tages spürte ich schon eine gewisse Abnutzung des Gefühls "Jupi, sturmfreie Bude!". Alles kam mir extrem mühsam und sinnlos vor und Herkules schien im Gegensatz zu mir einen Schoggi-Job zu haben.
Am Nachmittag verspürte Füchschen dann den dringenden Wunsch seine Angel ans Ufer des Thunersees zu tragen und endlich mal hier seine Köder zu baden.
Eingedenk der Tatsache, dass ich noch nie geangelt habe und Füchschens letzte Versuche auch schon ein halbes Jahr zurückliegen, haben wir uns gar nicht schlecht geschlagen.
Jedenfalls wurde niemand verletzt, einzig die Angelschnur befand sich nach dem ersten Auswurfversuch in einem etwas verwirrten Zustand, dem ich aber, geleitet durch meine heute zutiefst positive Einstellung, mit einem kühnen Schnitt ein Ende bereitete.
Auch der zweite Versuch mit neuer Schnur endete wie der erste und ich war geneigt den Tag zu verfluchen, an dem Füchschens Erzeuger sich auf den Weg nach Kanada gemacht hatte. Erst beim täglichen Gespräch über den Atlantik hinweg, klärte mein goldschürfender Ehemann mich über meinen Denkfehler auf. Morgen probieren wir's nochmal.
Nach dem erfolglosen Angelversuch verlegte Füchschen und sein Freund sich aufs Baden im doch noch sehr kalten See. Sie schwammen mit ihren Brettern auf Floss hinaus und genossen den warmen Abend genau so wie ich.
Der Genuss allerdings fand ein jähes Ende, als Füchschen meinte in den Untiefen unter der Plattform einen Hecht gigantischen Ausmasses gesichtet zu haben. Nach dem die beiden Jungen alle Varianten eines möglichen Hechtangriffs durchgespielt hatten, waren sie so weit, sich nicht mehr ins Wasser zu trauen. Erst sagte ich "Achwas!" und "was soll der schon von euch wollen. Der hat sicher schon grössere Würmer gesehen", dann "Jetzt kommt aber rüber, es wird langsam kühl." bis ich schlussendlich zu "verdammt nochmal macht nicht so ein Theater und kommt rüber" übergehen musste. Am Ende half nur noch "rüberkommen! SOFORT!" und die dringende Androhung ich werde sie alleine auf dem Floss übernachten lassen. Sie sprangen auf ihr Boards, paddelten wie die Wilden und berührten das Wasser kaum. In diesem Moment habe ich den Phantasiehecht auch beinahe gesehen.
Der Abend endete friedlich mit Sonnenuntergang, Lagerfeuer und Cervelat im Garten. Das hat mich dann doch ein wenig mit meinem Strohwitwendasein versöhnt..... aber nur bis morgen früh. Dann wirds, verdammt nochmal Zeit, dass mein Miterziehungsberechtigter wieder auftaucht!
Wäre ich alleinerziehend, dann müsste ich mich definitv besser organisieren, was die psychologische Betreuung von meiner armen Mutterseele betrifft. Sprich: ich müsste planen mehr erwachsene Menschen zu sehen, um nicht wahnsinnig zu werden.
Am Morgen des heutigen Tages spürte ich schon eine gewisse Abnutzung des Gefühls "Jupi, sturmfreie Bude!". Alles kam mir extrem mühsam und sinnlos vor und Herkules schien im Gegensatz zu mir einen Schoggi-Job zu haben.
Am Nachmittag verspürte Füchschen dann den dringenden Wunsch seine Angel ans Ufer des Thunersees zu tragen und endlich mal hier seine Köder zu baden.
Eingedenk der Tatsache, dass ich noch nie geangelt habe und Füchschens letzte Versuche auch schon ein halbes Jahr zurückliegen, haben wir uns gar nicht schlecht geschlagen.
Jedenfalls wurde niemand verletzt, einzig die Angelschnur befand sich nach dem ersten Auswurfversuch in einem etwas verwirrten Zustand, dem ich aber, geleitet durch meine heute zutiefst positive Einstellung, mit einem kühnen Schnitt ein Ende bereitete.
Auch der zweite Versuch mit neuer Schnur endete wie der erste und ich war geneigt den Tag zu verfluchen, an dem Füchschens Erzeuger sich auf den Weg nach Kanada gemacht hatte. Erst beim täglichen Gespräch über den Atlantik hinweg, klärte mein goldschürfender Ehemann mich über meinen Denkfehler auf. Morgen probieren wir's nochmal.
Nach dem erfolglosen Angelversuch verlegte Füchschen und sein Freund sich aufs Baden im doch noch sehr kalten See. Sie schwammen mit ihren Brettern auf Floss hinaus und genossen den warmen Abend genau so wie ich.
Der Genuss allerdings fand ein jähes Ende, als Füchschen meinte in den Untiefen unter der Plattform einen Hecht gigantischen Ausmasses gesichtet zu haben. Nach dem die beiden Jungen alle Varianten eines möglichen Hechtangriffs durchgespielt hatten, waren sie so weit, sich nicht mehr ins Wasser zu trauen. Erst sagte ich "Achwas!" und "was soll der schon von euch wollen. Der hat sicher schon grössere Würmer gesehen", dann "Jetzt kommt aber rüber, es wird langsam kühl." bis ich schlussendlich zu "verdammt nochmal macht nicht so ein Theater und kommt rüber" übergehen musste. Am Ende half nur noch "rüberkommen! SOFORT!" und die dringende Androhung ich werde sie alleine auf dem Floss übernachten lassen. Sie sprangen auf ihr Boards, paddelten wie die Wilden und berührten das Wasser kaum. In diesem Moment habe ich den Phantasiehecht auch beinahe gesehen.
Der Abend endete friedlich mit Sonnenuntergang, Lagerfeuer und Cervelat im Garten. Das hat mich dann doch ein wenig mit meinem Strohwitwendasein versöhnt..... aber nur bis morgen früh. Dann wirds, verdammt nochmal Zeit, dass mein Miterziehungsberechtigter wieder auftaucht!
Wüstenfuchs - 23. Mai, 21:18
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