Die Steinzeit ist heute
Mit Beginn des zweiten Kindergartenjahres ist mir plötzlich aufgefallen, dass die Babyjahre - nein, sagen wir besser MEINE Babyjahre - vorbei sind. Füchschen ist 5einhalb Jahre alt und definitiv weder ein Baby noch ein Kleinkind. Bei diesem Gedanken ist mir ein Stein vom Herzen und ein Brett vom Kopf gefallen. Ich fand diese ersten Jahre sehr anstrengend. Weniger wegen dem Kind, sondern wegen der aus unserer Gesellschaftsstruktur entstehenden Isolation von Müttern. Ich wollte nie nur bei meinem Kind sein, ich wollte Mensch unter Menschen sein und nicht Mutter unter kinderloser Restbevölkerung. Seit der Kleine selbständiger ist und mehr Fremdbetreuung erfährt, kann ich wieder tun, was ich gerne tue: nämlich arbeiten ohne unterbrochen zu werden!
Zufälligerweise ist mir in der letzten Woche ein Buch in die Hände gefallen, das dieses Thema berührt: "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff. Die Psychotherapeutin geht in diesem Buch der Frage nach, warum die ursprünglich lebenden Yequana-Indianer im Venezolanischen Regenwald so auffällig glücklicher sind als wir. Sie kommt zu dem Schluss, dass diese Menschen einen Lebensstil pflegen, der unseren steinzeitlichen Wurzeln gerecht wird. Das auffälligste scheint ihr, dass die Kinder der Yequana von Geburt an ständig getragen werden und so genügend Stimulation und Sicherheit bekommen, die sie optimal auf das Leben "da daraussen" vorbereiten. Auch wenn ich nicht zustimmen kann, dass alles vom Getragen-werden des Babies abhängt, so stimme ich ihr auf jeden Fall zu, dass unser hochkomplexes Leben, das weitentfernt von unseren steinzeitlichen Wurzeln stattfindet, uns nicht glücklicher gemacht hat. Dem 1. Ausgabedatum (1977) nach ist das Buch schon wirklich eine "olle Kamelle" und seit damals hat sich ja auch einiges geändert, aber eine der Grundaussagen bleibt aktuell wie damals:"Eine Frau, die jeden Tag mit ihren Kindern alleingelassen wird, ist sozialer Anstösse beraubt und benötigt gefühlsmässige und intellektuelle Unterstützung, welche die Kinder ihr nicht geben können. Das Ergebnis ist schlecht für Mutter, Kind, Familie und Gesellschaft." Das kann ich nur unterschreiben!
Auch dass, wenn sich alles um das Baby/Kind dreht, schon irgendetwas falsch läuft.
Ihr Buch ist wirklich interessant zu lesen und bringt mich zum Nachdenken darüber, was wirklich wichtig sein kann im Leben. Die paar tausend Jahre moderner Mensch können unser steinzeitliches Erbe nicht umgeprägt haben, dafür ist der Zeitraum einfach zu kurz. Und meine eigen Erfahrung sagt mir, dass ein ganz einfaches Leben, so wie ich es auf Reisen in der Sahara erfahren habe, mich förmlich den "Puls des Lebens" spüren lässt. Mit den grundlegenden Dingen wie Fortkommen, Rasten, Essen und Wasser beschätigt zu sein, erzeugt in mir ein ganz tiefes Gefühl des "Richtig-seins". Insofern kann ich J. Liedloff zustimmen, dass sich das steinzeitliche Kontinuum (wie sie es nennt) unserer Urahnen auch in uns spürbar wird, wenn man ihm nur Raum gibt.
PS: hier ist die homepage zu finden
Zufälligerweise ist mir in der letzten Woche ein Buch in die Hände gefallen, das dieses Thema berührt: "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" von Jean Liedloff. Die Psychotherapeutin geht in diesem Buch der Frage nach, warum die ursprünglich lebenden Yequana-Indianer im Venezolanischen Regenwald so auffällig glücklicher sind als wir. Sie kommt zu dem Schluss, dass diese Menschen einen Lebensstil pflegen, der unseren steinzeitlichen Wurzeln gerecht wird. Das auffälligste scheint ihr, dass die Kinder der Yequana von Geburt an ständig getragen werden und so genügend Stimulation und Sicherheit bekommen, die sie optimal auf das Leben "da daraussen" vorbereiten. Auch wenn ich nicht zustimmen kann, dass alles vom Getragen-werden des Babies abhängt, so stimme ich ihr auf jeden Fall zu, dass unser hochkomplexes Leben, das weitentfernt von unseren steinzeitlichen Wurzeln stattfindet, uns nicht glücklicher gemacht hat. Dem 1. Ausgabedatum (1977) nach ist das Buch schon wirklich eine "olle Kamelle" und seit damals hat sich ja auch einiges geändert, aber eine der Grundaussagen bleibt aktuell wie damals:"Eine Frau, die jeden Tag mit ihren Kindern alleingelassen wird, ist sozialer Anstösse beraubt und benötigt gefühlsmässige und intellektuelle Unterstützung, welche die Kinder ihr nicht geben können. Das Ergebnis ist schlecht für Mutter, Kind, Familie und Gesellschaft." Das kann ich nur unterschreiben!
Auch dass, wenn sich alles um das Baby/Kind dreht, schon irgendetwas falsch läuft.
Ihr Buch ist wirklich interessant zu lesen und bringt mich zum Nachdenken darüber, was wirklich wichtig sein kann im Leben. Die paar tausend Jahre moderner Mensch können unser steinzeitliches Erbe nicht umgeprägt haben, dafür ist der Zeitraum einfach zu kurz. Und meine eigen Erfahrung sagt mir, dass ein ganz einfaches Leben, so wie ich es auf Reisen in der Sahara erfahren habe, mich förmlich den "Puls des Lebens" spüren lässt. Mit den grundlegenden Dingen wie Fortkommen, Rasten, Essen und Wasser beschätigt zu sein, erzeugt in mir ein ganz tiefes Gefühl des "Richtig-seins". Insofern kann ich J. Liedloff zustimmen, dass sich das steinzeitliche Kontinuum (wie sie es nennt) unserer Urahnen auch in uns spürbar wird, wenn man ihm nur Raum gibt.
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Wüstenfuchs - 28. Aug, 22:02
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