Der weisse Tod
"Im Gebiet von sowieso ging heute Nachmittag eine Lawine ab und verschüttete einen Skifahrer. Der Wintersportler war ausserhalb der markierten Piste unterwegs und löste das Schneebrett, dass ihn mitriss, sehr wahrscheinlich selber aus. Die Suche dauert seit dem frühen Nachmittag an." So oder so ähnlich lauten die Mekdungen, die wie schon öfters in den Zeitungen gelesen oder im Radio gehört haben. Nur der Gedanke von Tonnen von Schnee erst mitgerissen und dann begraben zu werden, stellt mir die Nackenhaare auf.
Durch unwahrscheinliche Zufälle habe ich gestern eine Frau kennengelernt, deren Ehemann vor 3 Monaten in einer Lawine getötet worden ist. Sie ist Anfang 30 hat zwei kleine Kinder und steht jetzt am Rande der Armut. Ihr Mann war seit kurzem Selbständig mit einem kleinen Handwerksbetrieb, den sie jetzt Konkurs anmelden muss. Natürlich bekommt sie Unterstützung vom Sozialamt, aber der Lebensstandard hat sich mit seinem Tod schlagartig geändert.
Aber neben den finanziellen Schwierigkeiten, denen sie jetzt gegenübersteht, ist natürlich die Tatsache, dass ihr Mann bisher nicht gefunden werden konnte, der belastenste Moment. An einem Tag in der Woche reist sie seitdem quer durch die ganze Schweiz zum Unglücksort, um ihrem Mann nahe sein zu können und eventuell irgendwo im riesigen Lawinenkegel doch noch seine Jacke zu entdecken, um ihn bergen zu können.
Da aber die Schneemassen in diesem Winter immens sind und immer neu Lawinen auf den Ort, wo er wahrscheinlich liegt, abgehen, wird es bis im Sommer dauern, bis sich eine erneute Suche lohnt und auch nicht zu gefährlich ist.
Derweil muss sie funktionieren um sich und ihren Kindern ein Weiterleben "danach" zu ermöglichen.
Jemanden in so grosser Trauer zu begegnen macht das Leben langsamer und rückt auch diesmal wieder die Prioritäten zurecht. Es macht die Konturen weicher und einen offener für die guten Dinge im Leben.
Durch unwahrscheinliche Zufälle habe ich gestern eine Frau kennengelernt, deren Ehemann vor 3 Monaten in einer Lawine getötet worden ist. Sie ist Anfang 30 hat zwei kleine Kinder und steht jetzt am Rande der Armut. Ihr Mann war seit kurzem Selbständig mit einem kleinen Handwerksbetrieb, den sie jetzt Konkurs anmelden muss. Natürlich bekommt sie Unterstützung vom Sozialamt, aber der Lebensstandard hat sich mit seinem Tod schlagartig geändert.
Aber neben den finanziellen Schwierigkeiten, denen sie jetzt gegenübersteht, ist natürlich die Tatsache, dass ihr Mann bisher nicht gefunden werden konnte, der belastenste Moment. An einem Tag in der Woche reist sie seitdem quer durch die ganze Schweiz zum Unglücksort, um ihrem Mann nahe sein zu können und eventuell irgendwo im riesigen Lawinenkegel doch noch seine Jacke zu entdecken, um ihn bergen zu können.
Da aber die Schneemassen in diesem Winter immens sind und immer neu Lawinen auf den Ort, wo er wahrscheinlich liegt, abgehen, wird es bis im Sommer dauern, bis sich eine erneute Suche lohnt und auch nicht zu gefährlich ist.
Derweil muss sie funktionieren um sich und ihren Kindern ein Weiterleben "danach" zu ermöglichen.
Jemanden in so grosser Trauer zu begegnen macht das Leben langsamer und rückt auch diesmal wieder die Prioritäten zurecht. Es macht die Konturen weicher und einen offener für die guten Dinge im Leben.
Wüstenfuchs - 13. Jan, 05:16
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