Das Leben schreibt die schönsten Geschichten 1
Vor ein paar Tagen waren wir mit einem Freund, der sich für eine grössere Liegenschaft interessierte, eben diese besichtigen. Da wir seit ein paar Jahren einige Umbauten gemacht haben und ein paar Wohnungen betreuen, hat er uns als kompetent genug betrachtet, um ihm bei der Beurteilung der Liegenschaft behilflich zu sein.
Bei der Liegenschaft handelt es sich um ein Hotel, dass seit 50 Jahren in den Händen der jetztigen Besitzerin ist, die ich auf ungefähr 80-85 schätzen würde.
Auf der Strasse begrüsste uns einer ihrer Söhne, der gerade am Schnee schippen war und führte uns zu seiner Mutter. Schon im "Empfang" des Hotels sah es aus als wäre die Zeit stehen geblieben und und hätte eine Menge Gerümpel vergessen. Hier Prospekte von diversen Adventure-Aktivitäten, dort eine halbverkümmerte Pflanze. Ein alter Sessel dem Eingang gegenüber sollte wohl einladend aussehen, aber er sah eigentlich nur alt aus.
Dann begann das Palaver! Der Sohn erklärte und entschuldigte den Zustand des Hauses, seine Mutter erklärte dazwischen bis mein Mann vorsichtig fragte, ob man denn das Haus auch mal von oben bis unten sehen könne. Zu diesem Zweck seien wir schliesslich da.
Der Sohn ging voran. Das "Hotel" entpuppte sich als Absteige der alleruntersten Klasse. Auf den Gängen gesammelte Brockenhaus-Möbel und -Teppiche, in den Zimmern zusammengewürfeltes Mobiliar und eingebaute Duschkabinen, die schon reichlich Lack gelassen hatten. Da wären mir sogar 25,- CHF zu viel gewesen.
Unsere Odysse ging weiter. Parterre, 1ter bis 2ter Stock waren alle so ähnlich in ihrem Durcheinander, dass man aus dem Fenster schauen musste um festzustellen, auf welcher Höhe man sich befand. Dann im 3ten Stock ein "Appartment" mit Küche. Essensreste aus Vorzeiten auf den Tellern in der Spüle. Jeder Hobbyarchäologe hätte seine Freude gehabt! Der Rest des Stockwerks war unbenutz, naja sagen wir jedenfalls nicht bewohnt. In allen Zimmern stapelten sich Kartons und Zeug aus den letzten 50 Jahren. Gut gab es eine Türe hinter der alles aus dem Gesichtsfeld verschwand!
Im Treppenhaus hingen dicht an dicht alte Bilder, von denen die Mutter behauptete darunter seien ein Lüscher, ein oder zwei Anker und auch noch ein Hodler... insgesamt habe sie Bilder im Wert von 250'000,- CHF....
Die Dachwohnung (auch unbewohnt durch Menschen) glich ebenfalls einer ausgedehnten Müllhalde aus alten Möbeln, Rasierschaum, Werkzeugen und einer Mäusemumie.
Wärend unserer Reise durch Zeit und Unrat erzählten die beiden ihre halbe Familiengeschichte. 6 Geschwister, zerstritten untereinander, darunter ein Multimillionär. Die Familie habe hier und dort noch ein paar Wohnungen und ein Chalet im Wallis. Kaum verschwand der Sohn in einer Wohnung, meinte seine Mutter zu mir:"Der ist ja auch nie da, wenn man ihn braucht! Ich habe 6 Kinder gehabt, aber wozu überhaupt? Im Alter sind sie ja dann sowie so nicht da, wenn man sie braucht...." Schöne Familie: wenn man denen den Rücken zudreht, dann reden sie schlecht von einem....
Als wir das Haus nach, wie mir schien, Stunden wieder verliessen, waren wir alle drei ein wenig geschockt. Nicht von der vermüllten Liegenschaft, die immer noch als "Hotel" betrieben wird, sondern von dieser unglaublichen Familie. Den Müll kann man sich wegdenken und überlegen, was die Liegenschaft wert ist, aber bei dieser Familie kann man sich gar nichts wegdenken. Das wenige, das wir gehört haben, klang schon so kompliziert und misslungen, dass ich mir nicht vorstellen kann wie sich das Leben die Fortsetzung dieser schon endlos dauernden Soap vorstellt. Falls unser Freund den Kauf dieser Liegenschaft tatsächlich erwägt (und dazu haben wir ihm geraten, da er ja die Familie nicht mitkauft), dann werden wir die nächsten ein oder zwei Folgen erfahren.
Bei der Liegenschaft handelt es sich um ein Hotel, dass seit 50 Jahren in den Händen der jetztigen Besitzerin ist, die ich auf ungefähr 80-85 schätzen würde.
Auf der Strasse begrüsste uns einer ihrer Söhne, der gerade am Schnee schippen war und führte uns zu seiner Mutter. Schon im "Empfang" des Hotels sah es aus als wäre die Zeit stehen geblieben und und hätte eine Menge Gerümpel vergessen. Hier Prospekte von diversen Adventure-Aktivitäten, dort eine halbverkümmerte Pflanze. Ein alter Sessel dem Eingang gegenüber sollte wohl einladend aussehen, aber er sah eigentlich nur alt aus.
Dann begann das Palaver! Der Sohn erklärte und entschuldigte den Zustand des Hauses, seine Mutter erklärte dazwischen bis mein Mann vorsichtig fragte, ob man denn das Haus auch mal von oben bis unten sehen könne. Zu diesem Zweck seien wir schliesslich da.
Der Sohn ging voran. Das "Hotel" entpuppte sich als Absteige der alleruntersten Klasse. Auf den Gängen gesammelte Brockenhaus-Möbel und -Teppiche, in den Zimmern zusammengewürfeltes Mobiliar und eingebaute Duschkabinen, die schon reichlich Lack gelassen hatten. Da wären mir sogar 25,- CHF zu viel gewesen.
Unsere Odysse ging weiter. Parterre, 1ter bis 2ter Stock waren alle so ähnlich in ihrem Durcheinander, dass man aus dem Fenster schauen musste um festzustellen, auf welcher Höhe man sich befand. Dann im 3ten Stock ein "Appartment" mit Küche. Essensreste aus Vorzeiten auf den Tellern in der Spüle. Jeder Hobbyarchäologe hätte seine Freude gehabt! Der Rest des Stockwerks war unbenutz, naja sagen wir jedenfalls nicht bewohnt. In allen Zimmern stapelten sich Kartons und Zeug aus den letzten 50 Jahren. Gut gab es eine Türe hinter der alles aus dem Gesichtsfeld verschwand!
Im Treppenhaus hingen dicht an dicht alte Bilder, von denen die Mutter behauptete darunter seien ein Lüscher, ein oder zwei Anker und auch noch ein Hodler... insgesamt habe sie Bilder im Wert von 250'000,- CHF....
Die Dachwohnung (auch unbewohnt durch Menschen) glich ebenfalls einer ausgedehnten Müllhalde aus alten Möbeln, Rasierschaum, Werkzeugen und einer Mäusemumie.
Wärend unserer Reise durch Zeit und Unrat erzählten die beiden ihre halbe Familiengeschichte. 6 Geschwister, zerstritten untereinander, darunter ein Multimillionär. Die Familie habe hier und dort noch ein paar Wohnungen und ein Chalet im Wallis. Kaum verschwand der Sohn in einer Wohnung, meinte seine Mutter zu mir:"Der ist ja auch nie da, wenn man ihn braucht! Ich habe 6 Kinder gehabt, aber wozu überhaupt? Im Alter sind sie ja dann sowie so nicht da, wenn man sie braucht...." Schöne Familie: wenn man denen den Rücken zudreht, dann reden sie schlecht von einem....
Als wir das Haus nach, wie mir schien, Stunden wieder verliessen, waren wir alle drei ein wenig geschockt. Nicht von der vermüllten Liegenschaft, die immer noch als "Hotel" betrieben wird, sondern von dieser unglaublichen Familie. Den Müll kann man sich wegdenken und überlegen, was die Liegenschaft wert ist, aber bei dieser Familie kann man sich gar nichts wegdenken. Das wenige, das wir gehört haben, klang schon so kompliziert und misslungen, dass ich mir nicht vorstellen kann wie sich das Leben die Fortsetzung dieser schon endlos dauernden Soap vorstellt. Falls unser Freund den Kauf dieser Liegenschaft tatsächlich erwägt (und dazu haben wir ihm geraten, da er ja die Familie nicht mitkauft), dann werden wir die nächsten ein oder zwei Folgen erfahren.
Wüstenfuchs - 19. Dez, 18:28
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